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Safa: Die Rettung der kleinen Wüstenblume

Safa: Die Rettung der kleinen Wüstenblume

Titel: Safa: Die Rettung der kleinen Wüstenblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Waris Dirie
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mit den beiden Mädchen zum Freitagsgebet begleitete, schwer beeindruckt. Safa und Inab genossen vor allem den Ausflug zur Badehütte eines Freundes von Walter an die Alte Donau, wo Safa ausgelassen im Wasser planschte. Bei der Gelegenheit konnte die kolumbianische Mitarbeiterin der Foundation sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass Idriss mir am Telefon die Wahrheit gesagt hatte: Safa war nach wie vor unversehrt.
    Am letzten Abend besuchte Sophie die Mädchen noch einmal wie versprochen in ihrem Hotelzimmer, um sie für unser Wiedersehen hübsch zu machen.
    »Wir müssen für Waris ganz toll aussehen«, hatte sie Inab gelockt, da sie wusste, die beiden konnten es kaum erwarten, mich und meine Kinder zu treffen.
    Mit Bürsten, Glätteisen und Schminkkoffer war Sophie angerückt, um die beiden Mädchen wie zwei Models zu stylen.
    »Was hat dir denn bisher am besten hier in Europa gefallen?«, fragte sie Safa, während sie versuchte, die Locken der Kleinen zu entwirren.
    »Das Riesenrad war wahnsinnig aufregend«, antwortete Safa, die zunächst ihren Wien-Aufenthalt noch mal Revue passieren ließ. »Obwohl wir ganz oben in der Luft geschwebt sind, hatte ich überhaupt keine Angst.«
    »Dafür hast du dir beinahe in die Hose gemacht, als wir die beiden großen Hunde an der Alten Donau gesehen haben«, lachte die Achtzehnjährige ihre kleine Freundin aus.
    »Moment mal, Inab, ich kann mich aber noch gut daran erinnern, dass du dich auch hinter mir versteckt hast, als du die beiden Doggen gesehen hast«, nahm Sophie mein Patenkind in Schutz.
    »Den Hund im Zoo werde ich nie vergessen«, sprudelte die kleine Wüstenblume weiter.
    »Welchen Hund?«, fragte Sophie verwirrt.
    »Na den, der ein Bär war«, half ihr das Mädchen auf die Sprünge.
    Sophie musste lachen, als sie an den Tag im Jardin d’acclimatation zurückdachte, dem riesigen Entertainmentpark in Paris, in dem es nicht nur typische Jahrmarktattraktionen gab, sondern zu dem auch ein Tierpark gehörte. Vor dem Bärengehege hatte ein vielleicht vierjähriger Franzose Safa altklug darüber aufgeklärt, dass es sich bei dem von ihr bewunderten Hund um einen Braunbären handelte und dieser von Koalabären, Eisbären und Pandabären zu unterscheiden sei.
    Safa gluckste. »Und wie komisch die Leute geguckt haben, als du die Ziege an den Hörnern zu dir hergezogen hast«, sagte sie zu Inab. »Als hätten sie Angst vor denen. Dabei sind das doch ganz normale Haustiere.«
    »O ja!«, rief Inab. »In dem Park waren wir doch auch in dem Labyrinth mit den Gruselpuppen. Das war dort, wo du dich so gefürchtet hast. Weißt du noch, Safa?«
    Die kleine Wüstenblume nickte eifrig. »Ja, ich hatte eine Riesenangst vor den Monstern. Aber dann hab ich mich mit Sophie zusammen doch in die Dunkelkammer getraut. Das war toll!« Sie quasselte munter drauflos und rekapitulierte noch mal jeden einzelnen Schritt durch das gläserne Labyrinth und anschließend im Gruselkabinett. Sie war sichtlich stolz darauf, ihre Angst überwunden zu haben.
    Sophie staunte über das gute Erinnerungsvermögen des Mädchens, immerhin hatten ihre Gäste während ihrer Zeit in Europa etliche Eindrücke zu verarbeiten. »Siehst du, Safa«, sagte sie, »wenn man etwas wirklich möchte und so ein mutiges Mädchen ist wie du, dann kann man alles schaffen.«
    »Und was war dein schönstes Erlebnis, Inab?«, wandte sich Sophie nun an die Ältere.
    »Als du uns den Mond durch das Teleskop auf dem Berg gezeigt hast«, erwiderte sie mit einem glücklichen Lächeln auf dem Gesicht.
    »Du meinst den Kahlenberg«, sagte Sophie und zog fest an einer Strähne auf Safas Kopf.
    »Autsch!«, quietschte das Mädchen.
    »Es tut mir schrecklich leid, aber ich muss deine Locken entwirren, damit wir dein Haar glätten können«, erklärte Sophie.
    Zwei Tage zuvor hatten Inab und Safa sie dabei beobachtet, wie sie sich mit einem Glätteisen die Haare zurechtmachte. »Das wollen wir auch«, hatten sie gerufen.
    Jetzt zeigte Sophie Inab, wie man mit dem heißen Gerät aus Safas krausen Haaren lange, glatte Strähnen zaubern konnte. Obwohl sie Safa gewarnt hatte, zuckte diese immer wieder zusammen, bis sie sich schließlich das Ohr verbrannte.
    »Aua, das tut weh!«, schrie sie und sog Luft durch die zusammengebissenen Zähne ein.
    »›Wer schön sein will, muss leiden‹, lautet ein deutsches Sprichwort«, sagte Sophie im Scherz. »Also sei tapfer, wir sind gleich fertig.«
    Als Safa sich gut eine Stunde später im Spiegel

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