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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Modifikationen bedeuten gar nichts.«
    »Ach wirklich?« Der Hund sah ostentativ auf die Zierratsammlung, die die Epidermis der K’eremu schmückte. »Warum wirfst du dann nicht diesen ganzen Juwelentrödel über Bord, mit dem du dich vollgetackert hast? Du siehst aus wie ein wandelnder Flohmarkt.«
    Sque versteifte sich merklich. »Das ist kein Trödel. Es ist eigentlich nicht einmal das, was du als Juwelen bezeichnest. Mein akkumuliertes Qus’ta ist die Bestätigung meiner Individualität; das ist lebensnotwendig für jede K’eremu!«
    »Aha. Wie ›Stimmt für‹-Buttons, außer dass deine alle sagen ›Stimmt für mich!‹.«
    »Es gelingt mir nicht, den tieferen Sinn hinter deinem primordialen Delirieren zu entdecken.«
    »Wenn du glaubst, das hier ist primordiales Delirieren, dann solltest du mich mal sehen, wenn ich einen Steakknochen finde, den jemand weggeworfen hat!« Plötzlich stellten sich seine Ohren nach vorn. »Vor uns wird es ziemlich hell. Meinst du, wir sollten umkehren?«
    Sque vergaß ihre kurzzeitige Erbitterung und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Korridor, der undeutlich vor ihnen sichtbar wurde. Er war viel höher und breiter als alle, auf die sie bisher gestoßen waren, und weitaus besser beleuchtet.
    »Mittlerweile müssten wir uns unter dem äußersten Rand der Gehegeregion befinden. Es könnte sein, dass wir ihre Grenzen sogar überschritten haben.« Sie zwängte sich seitlich unter einen fast bis zum Boden reichenden Überhang aus Metall und Keramik.
    George folgte ihr und ertappte sich, wie er sie um die Fähigkeit beneidete, die Richtung zu wechseln, ohne ihren Körper drehen zu müssen.
    Wie sich herausstellte, waren sie gerade noch rechtzeitig in Deckung gegangen.
    »Ich höre etwas«, flüsterte er ihr zu. Eine Tentakelgeste, die er bereits zu deuten gelernt hatte, zeigte ihm, dass sie es auch gehört hatte.
    Es waren zwei: groß, die Haut tiefpurpur, an den saugnapfgesäumten Arm- und Beinlappen blauviolett. Einer trug das gleiche blaugraue Obergewand, das George noch von seiner Entführung her bekannt war. Der andere steckte in Kleidung, die dem Hund fremd war: eine dunkelorange Robe, an der mittels einer Art Klettband eine Sammlung unterschiedlichster Instrumente befestigt war.
    Von ihrem Versteck aus beobachteten die Ausbrecher, wie die zwei Vilenjji weiter den Gang entlangschritten. Als diese eine scheinbar funktionslose Stelle an der Wand am Ende des Korridors erreichten, warteten sie einen Augenblick, bis eine Öffnung erschien, die ihnen erlaubte, hindurchzugehen. Der Eingang schloss sich hinter ihnen und ließ augenscheinlich unverrückbares Metall zurück.
    »Wir werden hier mit weit größerer Vorsicht weitermachen müssen.« Sque zwängte sich behutsam unter ihrem Versteck hervor. »Wir haben uns vom Reich der Maschinen in einen Teil des Schiffes bewegt, der tatsächlich bewohnt ist.«
    Auch George kam hervorgekrochen und rückte unbewusst dichter an die K’eremu heran. »Glaubst du immer noch, dass wir eine Chance haben, das hier durchzuziehen? Wenn wir versuchen, uns Zugang zu irgendeinem sensiblen Ort zu verschaffen, werden wir dann nicht zwangsläufig ein paar von ihnen in die Arme laufen?«
    Sie blickte ihn nachsichtig an. »Ungeachtet der Größe dieses Schiffes glaube ich nicht, dass so viele Vilenjji an Bord sind. Die operationalen Einzelheiten einer Reise zwischen den Sternen bleiben den Maschinen vorbehalten, die einen steten Strom erforderlicher komplizierter Aufgaben ohne die gut gemeinte Einmischung tölpelhafter organischer Existenzen ausführen können. Besonders, wenn diese in ein hochgradig illegales Unternehmen verwickelt sind, würde ich vermuten, dass die Besatzung des Schiffes nicht sehr groß ist. Wenn sie sich mit einem Notfall, so wie wir ihn hervorzurufen hoffen, konfrontiert sehen, werden sie gezwungen sein, sich zur Behebung desselben zumindest anfänglich auf ihre Maschinen zu verlassen. Richtig vorbereitet, können wir nur Vorteile daraus ziehen.« Sie trat ins Licht.
    George blieb instinktiv zurück. »He, wo willst du hin?«
    Sie ließ sich nicht aufhalten. »Wir werden nichts erreichen, wenn wir uns nur im Schatten herumdrücken. Wir suchen keine Plätze zum Verstecken, sondern Plätze zum Handeln. Mangels Zugang zu relevanten Instrumenten müssen wir irgendetwas von Bedeutung finden, das wir zerbrechen können – oder in das wir einbrechen können.«
    Der Hund trabte aus der Dunkelheit heraus und hatte sie schnell eingeholt. Sie

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