Safer (S)EX (German Edition)
kreisten seine Gedanken automatisch wieder um das Thema, das ihn seit den frühen Morgenstunden nicht mehr losließ. Er kam sich vor wie ein Hamster im Laufrad, der sich abstrampelte, ohne an irgendein Ziel zu gelangen. Er musste damit aufhören!
Er war wirklich verdammt froh, dass endlich die Tournee begann. Sicher war es inmitten einer Menge von Leuten leichter, wieder in die Professionalität zurückzufinden und alle Auswirkungen der Zeit, die er allein mit P.J. oder mit ihrer Verfolgung verbracht hatte, zu vertreiben.
6. KAPITEL
Priscilla Jayne startet Steal the Thunder-Tour
– www.NightTrainToNashville.net –
N a, wen haben wir denn da?“, hörte P.J. eine vertraute Stimme, als sie am Nachmittag auf die Bühne ihres Veranstaltungsorts in Portland stieg. „Hallo, Kleine. Pünktlich wie immer!“
Sie lächelte Hank Hartley an, der das Banjo stimmte, während seine Geige sorgfältig auf ein Tuch gebettet im offenen Geigenkasten zu seinen Füßen lag. Er trug wie immer seinen Resistol, sah sie aus warmen, braunen Augen an und lächelte zurück. „Der Soundcheck ist erst in zwanzig Minuten“, informierte er sie.
„Tja, was soll ich sagen? Pünktlichkeit ist eine Gewohnheit, die sich nur schwer ablegen lässt.“ Sie hob die Augenbrauen. „Aber das muss ich dir ja nicht erzählen. Du warst sogar noch früher hier als ich.“
Lachend kam er zu ihr und nahm sie in die Arme. Obwohl eher schmal gebaut, war er dennoch stark wie ein Bär, sodass ihre Füße einen Moment in der Luft baumelten. Sie roch den vertrauten Geruch von Tabak, Leder und Drakkar Noir. Ihr Kopf stieß von unten an seine Hutkrempe, und Hank setzte P.J. behutsam wieder ab.
„Das mit deiner Mutter und dem ganzen Mist in den Zeitungen tut mir leid“, meinte er freundlich.
„Danke, Hank.“ Sie tippte mit dem Finger auf das kleine Ziegenbärtchen unter seiner Unterlippe – die einzige glatte Fläche in seinem rauen, wettergegerbten Gesicht. „Das waren ein paar … interessante Wochen.“
„Das möchte ich wetten.“ Vorsichtig schob er ihr eine lockige Haarsträhne hinter das Ohr. Doch einige der Haare blieben an seinen vom langjährigen Spiel an Saiteninstrumenten harten und rissigen Fingerkuppen hängen und rutschten wieder nach vorn. Er schob sie ein weiteres Mal zurück. Dann blickte er über P.J.s Kopf, und seine Augen verengten sich. „Wer ist das?“
Sie wusste, wen er meinte, noch bevor sie sich umdrehte. Trotzdem warf sie einen Blick über die Schulter. Jared stand einige Meter entfernt in entspannter Pose, die Hände in den Taschen, und beobachtete sie.
Seufzend drehte sie sich wieder zu Hank. „Mein Wachhund“, gestand sie und erklärte ihm kurz das dringende Bedürfnis ihrer Plattenfirma, sich abzusichern.
„Was du nicht sagst!“ Der Blick seiner ansonsten freundlichen Augen wurde kühl. Er legte sein Banjo auf den Boden und ging an P.J. vorbei auf Jared zu. „Hör mal, Kumpel …“
Bestürzt lief P.J. hinter ihm her. Jared war zwar einen Kopf größer und wirkte nicht sonderlich beunruhigt, aber sie hatte schon einmal erlebt, wie Hank einen Mann zu Boden geschlagen hatte – und der weitaus massiger gewesen war, als Mister Obercool Hamilton je sein würde.
Dämlich wie er war, zeigte Jared sich angesichts des wütenden Musikers nicht weiter beeindruckt – seine einzige Regung bestand darin, die Hände aus den Taschen zu ziehen. „Sie sprechen mit dem Falschen“, meinte er nur, als Hank vor ihm stehen blieb. „Beschweren Sie sich bei Wild Wind Records. Ich tue nur die Arbeit, für die ich engagiert wurde.“
„Gut für Sie.“ Hank starrte ihn ausdruckslos an. „Aber unsere Sängerin ist doch genau da, wo sie sein soll, oder? Dann können Sie ja abschwirren.“
Eine Sekunde lang wirkte Jared nicht mehr so gelassen, und in seinen Augen blitzte es gefährlich. Doch dann zuckte er mit den Schultern, drehte sich um und verschwand im Schatten des linken Seitenflügels.
P.J. sah ihm nach und redete sich ein, dass sie keinesfalls enttäuscht war. Himmel, nein – das wäre ja geradezu lächerlich! Sie war Hank dankbar, dass er Jared verscheucht hatte – daran hätte sie auch selbst denken können. Und dieses komische, leere Gefühl in ihrem Magen … Sie hätte sich vorher doch noch etwas zu essen holen sollen! Der Soundcheck konnte eine ganze Weile dauern, je nachdem, wie gut die Akustik war und wie gut die zusätzlich angeheuerten Musiker mit ihren eigenen Bandmusikern zusammenspielten.
Sie stellte
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