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Safer (S)EX (German Edition)

Safer (S)EX (German Edition)

Titel: Safer (S)EX (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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sich neben Hank und schob ihren Arm unter seinem hindurch. „Mein Held“, flötete sie und klimperte mit den Lidern.
    Er schnaubte.
    „Hast du Eddie oder Nell schon gesehen?“
    „Als ich Eddie das letzte Mal gesehen habe, hat er mit der Rezeptionistin geflirtet. Und Nell habe ich noch gar nicht gesehen.“
    „Hier bin ich“, verkündete eine melodische Stimme. Eine rundliche, mittelgroße Frau mit braunen Zöpfen und dunkler Kleidung trat aus dem Schatten des rechten Seitenflügels.
    „Nell!“ P.J. rannte quer über die Bühne, um ihre einzige gute Freundin fest in die Arme zu schließen. „Ich bin ja so froh, dich zu sehen!“ Sie lockerte ihren Griff. „Und du bist sicher, dass du dir das antun willst? Du managst die Tour, obwohl du doch für mehr Geld und weniger Mühe als Songschreiberin arbeiten kannst?“
    „Was? Und dafür all das hier und diese aufregende Reisezeit aufgeben?“ Nell sah sich auf der Bühne um, wo bislang nur Hanks Instrumente und Teile des Podiums aufgebaut waren, auf dem die Musiker spielen sollten, die Wild Wind Records speziell für diese Tournee gebucht hatte. Dann blickte sie in den leeren Saal.
    P.J. folgte ihrem Blick und stellte erschrocken fest, dass Jared mitnichten gegangen war. Er saß mitten in der ersten Reihe, die Arme auf den Lehnen ausgebreitet, ein Bein über das andere geschlagen. Außer ihm war nur noch der Mann am Mischpult anwesend, den P.J. vorhin bereits begrüßt hatte. Sie wandte sich wieder an Nell. „Ist der Bus schon da?“
    „Ja. Ich habe gerade mit dem Fahrer gesprochen, und der ist völlig aus dem Häuschen. Offensichtlich ist er ein riesiger Countrymusicfan und kann es kaum erwarten, dich zu fahren. Er findet dich fast so gut wie Patsy Cline.“
    „Niemand ist so gut wie Patsy Cline.“ P.J. lachte. „Aber was hältst du davon, wenn wir gleich nach dem Soundcheck den neuen Bus begutachten? Nach dieser Tour müssen wir entscheiden, ob wir einen eigenen kaufen. Ich muss bald mit Ma…“ Der Schmerz schnitt ihr wie ein Rasiermesser durch den Hals. Sie räusperte sich. „Ah … mit Ben reden, meine ich.“
    Nell drückte ihr mitfühlend die Hand. „Es tut mir wirklich leid, Peej.“ Sie zögerte, dann straffte sie die Schultern. „Aber eines muss ich jetzt mal sagen, was ich schon jahrelang zurückgehalten habe.“
    „Was denn?“
    „Deine Mutter ist ein Miststück.“
    P.J. verschluckte sich vor Schreck, hustete, starrte ihre Freundin einen Moment lang an … und lachte dann laut auf. Auch Hank lachte los, und sie sah, dass er näher stand, als ihr bewusst gewesen war. Sie tauschten muntere Blicke.
    Es war nicht so sehr das Urteil selbst, sondern die Tatsache, dass es aus Neils Mund kam. Weil sie eine leise Stimme hatte, kein Make-up und dunkle, unscheinbare Kleidung trug, hielten die Leute sie oft für ein schüchternes Mäuschen. Doch das war sie ganz und gar nicht; sie hatte einen tiefgründigen Humor und hielt sich mit ihrer Meinung normalerweise nicht zurück.
    Gleichzeitig war sie unglaublich nett und eine gute Freundin, und P.J. zweifelte nicht einen Augenblick daran, dass Nell sie richtig gern hatte. „Und wie lange hast du das schon für dich behalten?“
    „Eigentlich schon immer“, gab Nell zu. „Ich wusste doch, wie sehr du dir eine Bilderbuchbeziehung zu ihr gewünscht hast.“
    „Tja. Ganz schön armselig, wie? Wahrscheinlich habe ich irgendwie trotzdem immer gewusst, was für ein Mensch sie ist. Sie hat mich mit dreizehn aus dem Haus gejagt, verdammt! Und ich nehme an, dass sie mich nur aufgrund massiver Drohungen einer Frau namens Gert wieder aufgenommen hat.“
    „Ist das der Grund, weshalb du sie zu deiner Managerin gemacht hast? Weil du dachtest, dass sie dich so liebt, wie du es verdienst, wenn sie über deine Karriere bestimmen kann? Denn ich muss gestehen, dass ich das nie verstanden habe.“
    „Nein – das wäre ja zumindest halbwegs verständlich gewesen.“ Ein Roadie schob gerade einen weiteren Teil der Hubbühne vorbei, auf der die Begleitband spielen würde. P.J. wich aus und stellte sich an den vorderen Bühnenrand, wo sie niemandem im Weg war.
    Nell und Hank folgten ihr. „Ihr lasst wohl nicht locker, wie?“, fragte P.J.
    „Nein.“ Hank griff in seine Hemdtasche, in der er seinen Tabak aufbewahrte, erinnerte sich dann aber offenbar daran, wo er war, und ließ die Hand wieder sinken.
    „Keine Chance“, bekräftigte Neil.
    P.J. seufzte resigniert. „Also gut. Das Kuriose daran ist: Ich habe sie

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