Safer (S)EX (German Edition)
ist?“
„Hm? Oh. Ah … P.J. und ich waren vor langer Zeit einmal kurz befreundet.“
„Ach, tatsächlich? Komisch, das hat sie gar nicht erwähnt.“
„Wie ich schon sagte: Das ist lange her.“
„Trotzdem interessant.“ Sie schien sich wieder zu fassen. „Aber das tut ja auch nichts zur Sache. Sie wundern sich bestimmt, warum ich Sie aufgehalten habe.“
Er sah sie nur höflich abwartend an.
„Tja, nun.“ Sie trat von einem Bein auf das andere. „Ich wollte Sie zur After-Show-Party einladen. Sie findet in PJ.s Garderobe statt, ganz am Ende des Korridors.“
Jared war überrascht. „Ich bin zur Party eingeladen? Ich dachte, ich wäre der letzte Mensch, den P.J. dort gern sehen würde.“
„Nun, vielleicht sind Sie das auch.“ Nell runzelte kurz die Stirn. „Aber P.J. hat ihre gesamte Kindheit damit verbracht, nicht auf Partys eingeladen zu werden, weil sie nie lange genug in einer Stadt war, um ihre Klassenkameraden kennenzulernen. Also achtet sie darauf, dass anderen das nicht passiert. Sie ist der geselligste und aufgeschlossenste Mensch, den ich kenne. Und wo wir von der Party sprechen …“, – sie blickte auf die Uhr –, „… ich muss noch einige Erfrischungen organisieren. Also sehen wir uns später, ja?“
„Ich weiß nicht. Das ist nicht so mein Fall.“
„Nun, das wissen Sie wohl am besten. Aber falls Sie sich doch entschließen zu kommen: An PJ.s Garderobe hängt ein Stern aus Silberfolie an der Tür.“ Sie gab ihm die Hand und schüttelte fest. „Bis später, Mr. Hamilton.“
„Jared“, berichtigte er.
Sie sah ihn noch einmal nachdenklich an. „Sie sollten wirklich versuchen zu kommen, Jared. Es wäre ein guter Weg, die Leute kennenzulernen, mit denen Sie in den nächsten Monaten zusammen sein werden.“
Jared merkte, dass er sie gern über ein paar dieser Leute ausgefragt hätte – insbesondere über die beiden Bandmitglieder, die P.J. so auffallend gern in den Arm genommen hatten. Er fragte sich, ob der Grund für die leichten Anzeichen von Feindseligkeit, die er zwischen ihnen beobachtet hatte, in einer Rivalität um P.J. lag.
Doch sofort schüttelte er diesen Gedanken wieder ab, wünschte Nell noch einen guten Tag und sah ihr nach, wie sie den Mittelgang wieder hinaufstieg und nach draußen verschwand. Dann dachte er wieder an das Gespräch, das er unbeabsichtigt belauscht hatte.
Im Gegensatz zu dem, was er Nell hatte glauben lassen, hatte er kaum etwas mitbekommen, bevor sie nach vorn zum Bühnenrand gegangen waren. Dort, in seiner unmittelbaren Nähe, waren fast alle Worte glasklar zu hören gewesen, auch wenn nur geflüstert worden war. Der Mann hinten am Mischpult hatte vermutlich nichts gehört.
Offenkundig war er nicht der Einzige gewesen, der sich gewundert hatte, warum P.J. sich von ihrer Mutter hatte managen lassen. Er war allerdings nicht ganz sicher, wie er ihre Erklärung mit dem Mädchen in Verbindung bringen sollte, das er einst gekannt hatte. Seiner Meinung nach hätte die alte P.J. niemals zugelassen, dass solch eine Managerklausel Bestandteil ihres Vertrags gewesen wäre.
Aber vielleicht ja doch. Er war selbst das Opfer einer schwer gestörten Vater-Sohn-Beziehung, und wenn jemand wusste, wie es war, permanent auf die Anerkennung und Zuneigung eines Elternteils zu hoffen, dann er. Und was wusste er schon davon, wie man im Musikgeschäft Fuß fasste? Die Chancen, einen Plattenvertrag an Land zu ziehen, waren sicher denkbar gering, ganz zu schweigen von den Erfolgen, die P.J. mittlerweile zu genießen begann.
Wer war er also, ihre Entscheidungen zu kritisieren? Sie hatte ihre Mutter engagiert, die diese Machtposition um nichts in der Welt verdient hatte. Na und? Er hatte einst eine Entscheidung getroffen, nach der er des Mordes an seinem Vater beschuldigt worden war.
In dieser Zeit hatte P.J. zu ihm gehalten, obwohl sie, wie jeder andere Mensch damals, überzeugt gewesen war, dass er dieses Verbrechen tatsächlich begangen hatte.
Er würde sein Urteil zurückstellen, bis er mehr Fakten kannte. Und er würde zu dieser vermaleideten After-Show-Party gehen.
Es lohnte sich allein schon, um herauszubekommen, was es mit den beiden männlichen Bandmitgliedern auf sich hatte.
7. KAPITEL
Welcher aufsteigende Stern am Countrymusic-Himmel
weigert sich, über aktuelle
organisatorische Probleme zu sprechen?
– Country Connection –
K urz nach Mitternacht verließen P.J. und Nell das Konzertgebäude durch den Bühnenausgang und sogen die
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