Safer (S)EX (German Edition)
Eltern hatte, und ich glaube, sie wäre auch nicht allzu begeistert, wenn sie wüsste, dass wir darüber reden. Willst du mir stattdessen bei einem Song helfen, an dem ich gerade arbeite? Ich habe ihn schon etliche Male am Klavier gespielt, aber ich würde gern hören, wie er auf der Geige klingt.“
„Sicher doch.“ O Mann, diese Frau war toll! Sie war klug und witzig und talentiert – und er mochte wetten, dass sie sich warm und weich und fantastisch anfühlte, falls er es jemals schaffen sollte, näher an sie heranzukommen.
Aber sie schwärmte wohl für Eddie, diesen Idioten, der einer Frau wie Nell in einer Million Jahren nicht gerecht werden könnte. Vorausgesetzt, er bekäme überhaupt die Chance dazu, denn dafür müsste dieser Dummkopf sich auch einmal für weniger oberflächliche Dinge interessieren. Allerdings ähnelte Nell den jungen Dingern mit doppelt so viel Brustumfang wie IQ so wenig, dass das nicht sehr wahrscheinlich war.
Allerdings musste Hank zugeben, dass sein Bandkollege, der seine Hose offenbar nicht länger als vier oder fünf Stunden anbehalten konnte, immerhin nicht vorgab, anders zu sein, als er nun einmal war. Er war offen und aufrichtig und hielt auch mit seinen Schwächen nicht hinter dem Berg.
Vielleicht sollte ich mir eine Scheibe davon abschneiden, dachte Hank. Denn er wusste verdammt gut, dass Eddie, würde er sich auch nur im Mindesten für Nell interessieren, auch dies nicht verheimlichen würde. Er würde es sie wissen lassen.
Doch darüber wollte er jetzt lieber nicht weiter nachdenken. Er nahm seine Geige auf.
„Warte noch.“ Nell legte sanft ihre Hand auf seine, als er das Instrument unters Kinn klemmte und den Bogen hob. „Spiel hier doch bitte lieber ein Ges.“
Er beugte sich vor, um zu sehen, wohin sie auf dem Notenblatt zeigte. „Meinst du da?“
„Nein, daneben. Siehst du?“
Ein frischer, flüchtiger Duft kitzelte seine Nase. Doch anstatt ihr ein Kompliment zu machen oder ihr zu sagen, was für weiche Haut sie doch habe oder wie sehr er ihre Gegenwart genoss, nickte er nur und spielte ihren neuen Song.
Und fluchte insgeheim darüber, dass er solch ein Angsthase war.
Jared atmete tief aus, straffte die Schultern und kletterte über die beinahe leiterähnlichen Treppenstufen von hinten auf die Bühne. Er war so angespannt, dass es ihm vorkam, als würde er bei einer falschen Bewegung in tausend kleine Mosaikteile zersplittern. Das war verrückt! Konnte ein einziger kleiner Kuss Gefühle freisetzen, die fünfzehn Jahre lang unterdrückt worden waren?
Das war doch nicht möglich!
Aber so war es. Er konnte P.J. noch immer schmecken, er spürte noch immer seine Handflächen kribbeln, und seine Finger würden sich nur zu gern wieder in ihren straffen Hintern graben.
Doch er vertraute nur noch seinem Intellekt und nicht mehr seinen Emotionen. Vor fünfzehn Jahren waren seine Gefühle mit ihm durchgegangen, und als Resultat hatte er eine kurze, schreckliche Zeit lang gedacht, er hätte seinen eigenen Vater getötet. Als sein Leben sich durch Toris und Johns Fürsorge später allmählich wieder stabilisierte, hatte er geschworen, sich nie wieder von seinen Gefühlen leiten zu lassen. Denn er hatte ja gesehen, wohin ihn das brachte. Also hörte er auf, spontan zu reagieren, im Affekt zu handeln. Je stärker seine Gefühle waren, desto mehr hielt er sich unter Kontrolle. Wenn das zur Folge hatte, dass ein Teil von ihm durch die dauerhafte Anstrengung, nicht spontan zu reagieren, erschöpft war, so war das ein vergleichsweise kleiner Preis, den er zu zahlen hatte. Tatsächlich war es so, dass er nicht wusste, was passieren würde, wenn er seinen Gefühlen freien Lauf lassen würde.
Und gerade das machte seine Reaktion auf P.J. umso schockierender. Seine sonst so eiserne Kontrolle hatte sich vorhin bei ihr in Luft aufgelöst.
Es war schon schlimm genug, dass er sich durch ihre Bemerkung über sein angeblich so perfektes Leben hatte provozieren lassen! In der kurzen Zeit seit ihrer erneuten Begegnung hatte sie es wiederholt geschafft, ihn schneller und heftiger auf die Palme zu treiben als irgendjemand sonst. Doch hatte er sich jedes Mal einigermaßen zügig wieder in den Griff bekommen.
Bis heute. Bis zu ihrem Kuss.
Verdammter Mist! Ein Kuss war ein Kuss war ein Kuss – oder zumindest hatte er das bisher immer geglaubt. Küsse waren schön und führten zu Aktivitäten, die sogar noch schöner waren. Aber ehrlich gesagt, waren sie doch mehr oder weniger immer
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