Safer (S)EX (German Edition)
aufzustehen.“ Er erhob sich vom Sofa und folgte ihr, das Buch noch immer in der Hand, aus dem Bus.
Sie sprachen kein Wort, und mit jedem Schritt in Richtung ihrer Garderobe wirkten beide angespannter. Als sie die Tür mit ihrem Namen erreichten, trat er zurück und sah sie ausdruckslos an. „Ich warte draußen.“
„Wie du willst. Ich werde allerdings nicht über dich herfallen, also kannst du es dir auch gern bequem machen.“ Sie nickte in Richtung seines Buches. „Du könntest dein Buch weiterlesen.“ Sie öffnete die Tür und blickte über die Schulter zu ihm zurück. „Du könntest …“ Plötzlich musste sie herzhaft gähnen. Sie ließ ihre Tasche fallen, um die Arme strecken zu können, atmete tief ein und ließ die Luft in einem lang gezogenen, miauenden Ton wieder ausströmen. „Entschuldige“, sagte sie dann. „Willst du reinkommen und dir einen Stuhl schnappen?“
Doch Jared trat noch einen Schritt zurück und deutete mit dem Kinn in Richtung des Korridors, den sie gerade durchquert hatten. „Ich habe dahinten einen Stapel Stühle gesehen und werde mir von dort einen holen.“
„Wie du willst.“ Sie täuschte ein gleichgültiges Schulterzucken vor, obwohl sie am liebsten einen Freudentanz vollführt hätte.
Sie betrat die Garderobe, kehrte jedoch sofort wieder in den Gang zurück, während Jared davonspazierte. Vorsichtig schlüpfte sie aus ihren Sandaletten und wartete, bis er etwa zehn Meter entfernt war. Dann schnappte sie ihre Tasche, schloss behutsam die Tür und rannte den Gang in die entgegengesetzte Richtung hinunter. Bevor sie durch den Notausgang ins Freie schlüpfte, drehte sie sich noch einmal um und sah, wie Jared sich über einen Stapel ausrangierte Bühnendekoration beugte. Sein Hemd spannte über seinen Schultern, und seine Jeans straffte sich über seinem muskulösen Hinterteil. Einen Moment lang stand sie wie gebannt und starrte ihn an. Dann fasste sie sich wieder und stieß schnell die Tür auf, bevor Jared sie entdecken konnte. Sie zog die Schuhe wieder an und lief um das Gebäude zum Vordereingang.
Wenige Augenblicke später fuhr ein Taxi vor, in das sie eilends einstieg. „Zum Hotel Teatro, bitte.“
Der morgendliche Berufsverkehr verdoppelte die Fahrzeit in die Innenstadt von Denver, die normalerweise etwa fünfundzwanzig Minuten gedauert hätte. Aber schließlich erreichten sie das Luxushotel mit seinem langen, bis zur Straße reichenden Baldachin, der seine Gäste vor Sonne und Regen schützte. Ein Portier öffnete P.J. die Tür.
„Guten Morgen, Miss.“
„Guten Morgen.“ Sie folgte dem Pagen, der ihre Tasche trug, ins Hotel. Beim Anblick der großen, geschwungenen Treppe, des vielen Marmors und der mit Stuck verzierten Decke wäre sie beinahe mit offenem Mund stehen geblieben. Exklusive Hotels waren immer noch recht neu für sie, doch sie tat ihr Bestes, um wie eine Frau zu wirken, die solcherlei Unterkunft gewohnt war. Entschlossenen Schritts ging sie zur Rezeption.
Kurz darauf wurde sie in ihre Suite gebracht. Sie gab dem Pagen ein Trinkgeld, schloss hinter ihm die Tür und lehnte sich mit einem Seufzer der Erleichterung dagegen. Dann packte sie flugs ihre Sachen aus, rief den Zimmerservice, um sich ein Frühstück zu bestellen, und schaltete den Fernseher an. Zufrieden legte sie die Füße auf den Couchtisch und sah sich um. Es war himmlisch!
Nicht lange nach dem Frühstück wurde sie allerdings wieder unruhig. Sosehr sie sich auch nach Privatsphäre gesehnt hatte, war sie es dennoch gewohnt, stets von Menschen umgeben zu sein. Und ohne jemanden zu haben, der dies alles mit ihr teilte, wusste sie mit sich und dem Tag nichts Rechtes anzufangen.
Das Fernsehen wurde allmählich langweilig. Sie könnte shoppen gehen oder an dem Song arbeiten, der ihr seit einer Weile im Kopf herumging. Allerdings war auch Shoppen lustiger mit einer Freundin, und der Song sollte noch ein wenig reifen, bevor sie sich ernsthaft damit auseinandersetzte.
Dann, ganz plötzlich, kam ihr genau der richtige Einfall.
Sie würde Gert MacDellar besuchen! Damals in Denver war John Miglionni von Jareds Schwester beauftragt worden, ihren Bruder zu finden, und hatte P.J. dabei quasi als Zugabe bekommen – und Jareds Schwester als Braut obendrein. Doch das war eine andere Geschichte. Jared war nach Hause nach Colorado Springs geschickt worden, und Johns Sekretärin Gert hatte P.J. bei sich aufgenommen, bis ihre Mutter bereit gewesen war, sie abzuholen. Später war P.J. klar
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