Safer (S)EX (German Edition)
„Johns Tochter.“ Zu Esme gewandt sagte sie: „Klapp den Mund lieber wieder zu.“
„Du wirst dich nicht daran erinnern“, sagte P.J., „aber wir haben uns vor langer, langer Zeit schon einmal gesehen. Und sag bitte auch P.J. zu mir.“
„Ja, meine Mutter hat das auch erzählt, aber leider kann ich mich überhaupt nicht mehr daran erinnern.“
„Wie geht es deiner Mutter? Einer meiner Songs heißt Mama’s Girl, und dabei denke ich jedes Mal an sie.“
„An meine Mutter? Nicht an deine?“
„Nein. Nun ja …“ Na toll! Konntest deinen Mund mal wieder nicht halten! P.J. sah Esme geradeheraus an. „Nachdem meine Mutter mich mit dreizehn aus dem Haus geworfen hatte, traf ich deine Mutter und sah, wie sehr sie dich liebte. Das hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.“
Esme fasste sie mitfühlend am Arm. „Entschuldigung, das war sehr unhöflich von mir. Meine Mutter würde sich geehrt fühlen, wenn sie wüsste, dass du so empfindest.“ Ihr Blick fiel auf P.J.s Jeansrock mit den zipfeligen Stufen. „Was für ein toller Rock!“
„Ja, der ist schön!“ Sie strich mit der Hand über das Kleidungsstück, das sie in Los Angeles gekauft hatte, und lächelte. „Gerade letzte Woche erzählte ich meiner Freundin Neil, dass Gert die Liebe zu Röcken und Kleidern in mir geweckt hat.“
„Dann kennst du sie also auch schon von früher?“
„Ja, ich habe eine Weile bei ihr gewohnt. Sie hat mir mein erstes eigenes Kleid gekauft.“
Esme wandte sich an die alte Dame. „Du hast mir nie erzählt, dass Priscilla Jayne bei dir gewohnt hat!“
„Entschuldige, dass ich dir noch nicht jedes Detail meines Lebens erzählt habe!“
P.J. musste schmunzeln und stupste Gert freundschaftlich an. Sie wusste, dass manche Leute mit der knurrigen Art der alten Dame nicht zurechtkamen, aber ihr gefiel sie, denn sie wusste: Es war nur eine dünne stachlige Schicht über einem Kern aus purem Gold.
„Bist du deswegen hier? Um Gert zu besuchen?“
„Ja.“
„Und kennst du auch meinen Dad?“ Ohne eine Antwort abzuwarten stürmte sie in Richtung seines Büros. „Daddy! Du errätst nie, wer hier ist!“
„So, wie sie daherplappert, sollte man es nicht meinen“, kommentierte Gert trocken, „aber sie ist ein helles Mädchen.“
P.J. hatte nicht damit gerechnet, dass sie auch John treffen könnte, und ihr Herz machte einen komischen Hüpfer. Als Kind hatte sie ihm gegenüber sehr gemischte Gefühle gehabt. Hauptsächlich hatte sie ihn bewundert und war dankbar gewesen, dass er sie und Jared von der Straße geholt hatte. Aber irgendwie war sie auch mächtig eifersüchtig gewesen, weil Jared den Mann, der sein Schwager werden sollte, fast wie einen göttlichen Helden verehrt hatte.
Doch als er nun aus seinem Büro kam, fünfzehn Jahre älter, aber immer noch groß und schlank und nonchalant, lächelte sie, und ihr Unwohlsein verflog. Sein schwarzes Haar war an den Schläfen ergraut, und er trug keinen Pferdeschwanz mehr, war jedoch noch mindestens genauso cool wie damals und strahlte dieselbe Zuversicht und Kompetenz aus, die sie schon damals beeindruckt hatte.
„Na, sieh mal einer an“, sagte er mit warmem Lächeln. „Die kleine Priscilla Jayne Morgan, ganz erwachsen.“
„Hallo, Rocket.“
Esme grinste. „Niemand nennt ihn heute noch Rocket.“
„Abgesehen von deiner Mutter und Jared“, erwiderte John trocken, nahm Esme sanft in den Schwitzkasten. „Und Coop und Ronnie und Zach und Lily und all ihre Kinderlein.“
Sie grinste. „Ja, abgesehen von denen.“
John legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie an seine Seite. Dann sah er wieder zu P.J. „Und? Wo ist Jared?“
Ihr Herz machte wieder einen seltsamen Satz, und sie gestikulierte vage. „Draußen am Red Rock Amphitheater. Das ist so riesig, dass die Sicherheitsbegehung dort den ganzen Morgen dauert.“ Was nicht unbedingt gelogen war – eine Sicherheitsbegehung würde tatsächlich den ganzen Morgen dauern … wenn es so etwas gäbe. Sie schenkte John ein unbekümmertes Lächeln. „Außerdem ist es nirgends sicherer als bei dir, meinst du nicht?“
„Ich schätze, da hast du recht. Meinen herzlichen Glückwunsch übrigens zu deinem Erfolg. Tori und ich verfolgen ganz begeistert deine Karriere.“ Sein Mobiltelefon klingelte. Er zog es aus der Tasche und überprüfte die Anzeige. „Entschuldigt mich für eine Minute, dieses Gespräch muss ich annehmen.“ Er drehte sich um und verschwand in sein Büro.
Esme sah P.J. einen
Weitere Kostenlose Bücher