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Safer (S)EX (German Edition)

Safer (S)EX (German Edition)

Titel: Safer (S)EX (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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geworden, dass Gert ihre Mutter heftig bearbeitet haben musste, damit sie sie wieder nach Hause holte, denn ihre Mutter schimpfte noch monatelang über „dieses kratzbürstige und streitlustige Weibsbild“. Doch genau wegen dieser Eigenschaften hatte P.J. Gert bewundert. Man wusste bei Gert immer genau, woran man war, und Gert hatte sie so behandelt, wie P.J. sich immer vorgestellt hatte, dass man in normalen Familien miteinander umging.
    Sie waren über all die Jahre sporadisch in Kontakt geblieben, aber das letzte Mal, dass P.J. sie leibhaftig gesehen hatte, war der Tag gewesen, an dem die alte Dame all die neu gekauften Kleider in einen Koffer gepackt und sie nach Pueblo zu Mamas Wohnwagen gefahren hatte.
    Unternehmungslustig ließ P.J. sich ein Taxi bestellen.
    Bei dem Gedanken, gleich ganz dreist in Jareds Arbeitsstelle zu spazieren, war ihr zwar ein wenig mulmig zumute, aber sie schob das Gefühl beiseite. Sie hatte eine harte Woche hinter sich und diese kleine Ablenkung wohl verdient.
    Und wenn sich doch ein paar Schuldgefühle in ihr regten, als das Taxi auf den kleinen Parkplatz vor Semper Fi Investigations abbog, dann bestimmt nicht wegen Jared! Vielleicht wollte Gert sie überhaupt nicht sehen. Sie hatte zwar auf PJ.s gelegentliche Briefe geantwortet, aber vielleicht lag das nur an ihren guten Manieren. Vermutlich würde sie sie gar nicht wiedererkennen, und P.J. müsste erklären, wer sie war, und alle würden sich komisch fühlen und …
    „Wollen Sie nun aussteigen oder nicht?“, fragte da der Taxifahrer.
    „Doch, ja.“ Sie atmete tief durch, öffnete die Tür und stieg aus. Sofort drehte das Taxi um und fuhr mit quietschenden Reifen davon. P.J. erklomm die Verandatreppe, und als sie die Tür öffnete, ertönte ein feines Klingeln.
    Da sie aus dem hellen Sonnenlicht kam, brauchte sie einen Augenblick, um sich an das schummrige Innere zu gewöhnen, und blieb auf der Schwelle stehen. Da rief eine barsche Stimme: „Machen Sie die Tür zu! Wir klimatisieren schließlich nicht den Parkplatz!“
    P.J. lachte laut auf. Ja, so kannte sie Gert, und nun sah sie die alte Dame auch hinter ihrem riesigen Schreibtisch aus Eichenholz, mit derselben blaustichigen Turmfrisur und derselben Schmetterlingsbrille wie damals. „Das haben Sie vor fünfzehn Jahren auch schon zu mir gesagt.“
    „Dann lernen Sie aber nicht besonders sehn…“ Gert brach ab, stand auf und fasste sich an ihr Herz. „P.J.?“ Hastig umrundete sie den Schreibtisch und kam auf P.J. zu. „Du meine Güte, du bist es wirklich!“
    „Hallo, Gert. Sie haben sich kein bisschen verändert.“
    „Und du bist ganz erwachsen geworden! Aber deine Stimme ist immer noch dieselbe. Ich hätte dich am ersten Wort erkennen müssen, das aus deinem Mund kam.“ Sie streckte die Hand vor, wie um PJ.s Wange zu streicheln, hielt dann aber inne. Und dieser kurze Moment von Unsicherheit ließ PJ.s eigene vollkommen verschwinden.
    Sie trat auf Gert zu und nahm sie fest in die Arme.
    Die alte Dame erwiderte die Umarmung ebenso fest und schob P.J. dann auf eine Armeslänge Abstand, um sie zu begutachten. „Du bist zwar kein bisschen größer geworden, dafür aber umso weiblicher. Endlich hast du ein bisschen Fleisch auf den Rippen.“
    P.J. grinste. „Das hat angefangen, als Sie … du mir Brownies gemacht hast und ich gleich fünf Stück auf einmal gegessen habe. Hast du immer noch die Uhr, die aussieht wie eine Katze? Wie hieß sie noch … Felix?!“ Sie liebte Gerts Haus, dessen Einrichtung der sieben Zimmer eine einzige Hommage an die vierziger und fünfziger war.
    Gert lachte. „Ja, die gibt es noch. Alles ist fast wie früher. Ach, vielen Dank übrigens für deine Konzertkarten.“
    P.J. strahlte. „Also kommst du?“
    „Selbstverständlich komme ich. Ich will doch auf keinen Fall versäumen, dich in Aktion zu sehen.“
    „Mac, hast du die Pedersen-Akte irgendwo gesehen?“ Ein schlankes, braun gebranntes junges Mädchen mit braunem Haar und leicht britischem Akzent kam in die Empfangshalle. „Das verdammte Ding ist verschwunden.“ Als sie P.J. sah, blieb sie abrupt stehen. „Entschuldigen Sie, bitte. Ich wusste nicht, dass noch jemand hier ist.“ Dann riss sie ihre dunklen Augen weit auf. „Ach du meine Güte! Sie sind Priscilla Jayne!“
    Sie war immer noch überrascht – und ein wenig stolz –, wenn man sie erkannte. Gut gelaunt streckte sie ihre Hand aus. „Ja, die bin ich. Hallo.“
    „Das ist Jareds Nichte Esme“, erklärte Gert,

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