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Sag einfah: Ja, ich will

Sag einfah: Ja, ich will

Titel: Sag einfah: Ja, ich will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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sein. Ein verlockender Gedanke.
    Seine Achtung für Gina wuchs. Sie hatte sich alles gut überlegt. Und dass sie auch etwas von dem Arrangement hatte, machte es zu einem Geschäft, von dem beide profitierten. So brauchte er kein schlechtes Gewissen zu haben.
    Trotzdem – er hatte niemals auch nur mit dem Gedanken gespielt, noch einmal Vater zu werden. Ganz kurz überkam ihn der alte Schmerz. Dann war er wieder verschwunden. Adam hatte jahrelange Routine darin, seine Gefühle zu unterdrücken.
    Es wäre ja keine richtige Ehe, sagte er sich. Gina wollte genauso wenig einen Ehemann wie er eine Ehefrau. Es ging nur um das Land und das Baby. Jeder bekam, was er wollte. Er musste dafür nur ein paar Monate lang mit einer überaus attraktiven Frau verheiratet sein.
    Da gab es doch wohl Schlimmeres!
    „Na, Adam?“, fragte sie leise. Ihre Stimme war wegen der Jazzmusik kaum zu hören. „Was sagst du dazu?“
    Er stand auf und zog höflich ihren Stuhl zurück. Als auch sie stand, schüttelte Adam ihr feierlich die Hand und sagte: „Gina, wir sind im Geschäft.“

5. KAPITEL
    Danach ging alles sehr schnell.
    Schon nach ein paar Tagen hatte Adam die nötigen Unterlagen für die Hochzeit zusammen. Weil er das Geschäft schnellstmöglich unter Dach und Fach bringen wollte, blieb zum Leidwesen von Ginas Mutter keine Zeit, um eine aufwendig gestaltete, glamouröse Hochzeit vorzubereiten.
    Stattdessen flogen er, Gina und ihre Eltern in einem der King-Familienjets nach Las Vegas.
    Nicht gerade die Traumhochzeit, die sich kleine Mädchen so vorstellen, dachte Gina und sah sich in der Kapelle um. Die Wände waren hellblau gestrichen, jemand hatte einige weiße Wölkchen zusätzlich daraufgemalt. Der Raum war mit Kunstblumen geschmückt. Aus den Lautsprechern erklang leise klassische Musik.
    Krampfhaft hielt Gina den Blumenstrauß fest, den sie vor wenigen Minuten erhalten hatte. Es war keine absolute Billig-Trauung, wie man sie in Las Vegas an jeder Straßenecke bekam. Allerdings lag es weit unter dem Standard, der Adams Reichtum angemessen gewesen wäre.
    Gina war froh, dass sie vorher noch in San Jose shoppen gewesen war. In dem neuen gelben Kleid fühlte sie sich wunderschön.
    „Bist du dir wirklich sicher, dass du das tun willst, Gina?“
    Sie sah ihren Vater an und schluckte. „Ja, Papà . Ganz sicher.“
    Natürlich war sie sich sicher. Sie hatte Adam King ja schon immer geliebt. Diesen Tag hatte sie seit Jahren herbeigesehnt. In ihren Träumen hatte Adam ihre Liebe allerdings erwidert – wovon Gina jetzt nicht ausgehen konnte. Dennoch wirkte Adam zumindest zufrieden. Während er neben seinen Brüdern stand, meinte Gina, etwas wie Begehren in seinen Augen aufblitzen zu sehen.
    Aber was ist in der Wirklichkeit schon so perfekt und schön wie in Wunschträumen, dachte sie sich. Immerhin heirate ich Adam jetzt, das ist doch schon was.
    Sie machte sich keine Illusionen – das Ganze war als Geschäft geplant, nicht als Liebesheirat. Aber noch war ja nicht aller Tage Abend. Vielleicht würde es Gina noch gelingen, Adams Schutzpanzer aufzubrechen. Hoffnung keimte in ihr auf. Sie brauchte nur Zeit. Wenn sie beide erst verheiratet waren, würde Adam über kurz oder lang vielleicht erkennen, was sie schon lange wusste: dass sie ein tolles Gespann, ja eigentlich ein ideales Ehepaar waren.
    „Mein Spatz, du siehst irgendwie nicht so ganz glücklich aus“, sagte ihr Vater besorgt.
    „Doch, Papà , alles ist bestens“, sagte sie und setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Siehst du?“ Das schien ihn zu überzeugen. „Wir ziehen das jetzt in bester Laune durch, okay?“
    „Ja“, antwortete er. „Deine Mutter wirkt angespannt.“
    Gina blickte zu Teresa hinüber. Sie sah aus, als hätte sie Adam am liebsten einen langen Vortrag gehalten, wie er ihre Tochter gefälligst zu behandeln hatte. Dass Teresa der Hochzeit mit sehr gemischten Gefühlen entgegensah, war kein Geheimnis. Denn Teresa ging davon aus, dass dieser Kerl ihre Tochter nicht wirklich liebte.
    Der Hochzeitsmarsch ertönte. Gina verdrängte die letzten Zweifel und ging an der Seite ihres Vaters den Mittelgang entlang. Mit jedem Schritt verließ sie ein bisschen mehr ihr bisheriges Leben und trat dem Leben entgegen, das sie sich immer gewünscht hatte.
    Adams Miene zeigte keinerlei Gefühlsregung. Gina hatte wenigstens ein Lächeln erwartet, aber es gab keine Spur davon.
    Vor dem Pfarrer angekommen, legte Sal Ginas Hand in Adams Hand und ging zurück an die Seite

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