Sag einfah: Ja, ich will
erste Reaktion: Nein, auf gar keinen Fall.“
„Genauso war es“, bestätigte Adam.
„Und dann …“ Sie lächelte, weil er jetzt noch ernster wirkte. „Dann hast du darüber nachgedacht. Du kamst aus dem Haus, hast mich gesehen und dir gesagt, dass es vielleicht doch gar keine so schlechte Idee wäre.“
Jetzt saß er kerzengerade auf seinem Stuhl. Wohl damit nicht jeder mithörte, beugte Adam sich zu ihr und sah ihr direkt in die Augen. „Ich habe dich definitiv nicht hierher eingeladen, um dir einen Heiratsantrag zu machen.“
Gina musste lachen. „Nein, natürlich nicht. Auf jeden Fall nicht sofort. Es sollte nur ein Date sein.“ Sie hielt inne, lächelte wieder und blickte sich im Restaurant um. „Und es war übrigens ein absolut fantastisches Date. Na ja, und dieser Verabredung wären weitere gefolgt. Nach ein paar Monaten hättest du mir dann den Heiratsantrag gemacht.“
Während er sie schweigend musterte, erkannte sie, dass sie recht hatte. Aus welchen Gründen auch immer, offenbar zog Adam den Vorschlag ihres Vaters nun doch in Betracht. Was ja gut war. Irgendwie. Natürlich gefiel ihr der Gedanke nicht, dass er sie nur heiraten wollte, weil er damit ein bestimmtes Ziel verfolgte. Im Gegenteil, es tat Gina weh. Schließlich war sie seit ihrem vierzehnten Lebensjahr in Adam King verliebt. Aber immerhin gab das ihrem Plan mehr Sinn.
„Okay, das reicht jetzt.“ Er gab der Kellnerin ein Zeichen.
„Tut mir leid, dass du es so siehst. Damit ist der Abend wohl beendet. Ich bringe dich nach Hause.“
„Moment, ich bin noch nicht fertig“, sagte sie und lehnte sich zurück. „Ich kenne dich doch, Adam. Du bist jetzt peinlich berührt.“
„Nein, Gina, ich bin enttäuscht, da du meine Einladung falsch aufgefasst hast.“
„Oh, das habe ich überhaupt nicht“, widersprach sie. „Ich verstehe das alles sehr gut.“
„Was verstehst du?“
„Ich weiß, wie viel dir daran liegt, den alten King-Besitz wieder komplettzubekommen. Und ich weiß, dass du dafür fast alles tun würdest.“
„Ach, glaub doch, was du willst“, erwiderte er barsch. In diesem Moment brachte die Kellnerin ihnen die Rechnung. Nachdem Adam den Beleg erhalten hatte, fuhr er fort: „Sogar das hat Grenzen, Gina. Grenzen, die ich nicht überschreiten würde.“
„Wenn das so ist … Schade eigentlich.“
„Wie bitte?“
„Adam, ich weiß, dass du das Land willst. Du willst nicht heiraten. Und du wirst ungern von anderen für deren Zwecke eingesetzt. Genau wie ich.“
Er nickte. „Das stimmt.“
„Wie gesagt, ich habe über die ganze Sache nachgedacht. Und ich glaube, ich habe eine Lösung gefunden, die uns beiden hilft.“
Abwartend verschränkte er die Arme vor der Brust. „Na, da bin ich aber gespannt.“
Mit Erleichterung stellte Gina fest, dass das Unwohlsein fort war, das sie den Abend über geplagt hatte. Weil sie jetzt endlich alles angesprochen hatte? Weil sie wusste, dass sie das Richtige tat? Oder lag es nur am Wein, den sie zum Essen getrunken hatte?
Ist jetzt auch egal, dachte sie. Sie war schon zu weit gegangen. Einen Rückzieher konnte sie nicht mehr machen.
„Ganz einfach“, sagte sie. „Ich bin bereit, den Vorschlag meines Vaters mit dir zu besprechen.“
Adam fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Hatte Gina das gerade wirklich gesagt? Allein dass sie Sals Angebot kannte, war schon schlimm genug. Und was ihn noch stärker beunruhigte: Sie lag mit ihrer Vermutung richtig, er zog tatsächlich in Erwägung, den Vorschlag anzunehmen. Kannte Gina ihn so gut? Und warum in aller Welt sollte eine Frau wie sie über ein derart beleidigendes Angebot überhaupt nachdenken?
Im Kerzenlicht schimmerten Ginas hellbraune Augen fast golden. Ihre Haut war zart und weich. Er hatte den ganzen Abend kaum den Blick von ihr wenden können. Ihre dichten dunklen Locken luden geradezu dazu ein, die glänzenden Wellen zu berühren. Und das schwarze Kleid betonte Ginas perfekte Kurven.
Warum war ihm all die Jahre über nicht aufgefallen, wie verführerisch sie war? Hatte er sie nur nie beachtet, weil er sie schon als kleines Mädchen gekannt hatte? Nun ja, jetzt war Gina erwachsen, verdammt erwachsen. Und erstaunlicherweise schien sie Gefallen am Vorschlag ihres Vaters zu finden.
Das machte Adam am meisten zu schaffen.
„Warum solltest du das tun?“
„Ich habe meine Gründe“, antwortete sie und schenkte ihm ein unergründliches Lächeln.
Adam wurde einfach nicht schlau aus ihr. Sie sah wirklich
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