Sag einfah: Ja, ich will
Rechenschaft schuldig?“
„Bist du nicht“, antwortete Travis. „Aber die ganze Geschichte kommt mir spanisch vor, Adam. Diese überstürzte Hochzeit hat doch hoffentlich nichts mit dem Land zu tun, auf das du so scharf bist?“
Adam schwieg, während er versuchte, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen.
Dann murmelte Travis: „Du bist ein ganz schöner Dreckskerl, weißt du das?“
„Sie ist erwachsen. Sie weiß genau, was sie tut.“ Genau das hatte er sich wieder und wieder eingeredet.
„Das bezweifle ich.“
Adam strich sich nervös mit der Hand durchs Haar und blickte sich um. Er wollte sichergehen, dass Gina noch nicht aus dem Badezimmer gekommen war. „Ach, und du bist auch nicht gerade ein Vorbild, was den respektvollen Umgang mit Frauen angeht.“
„Darum geht es hier nicht“, erwiderte sein Bruder ärgerlich.
„Doch, genau darum geht es. Mache ich dir Vorschriften? Sage ich dir, du sollst endlich aufhören, mit billigen Blondinen durch die Clubs zu ziehen und den Paparazzi Futter zu geben, die dir ständig auflauern? Nein. Also halt dich gefälligst auch aus meinem Leben raus.“
„Wenn du das mit Gina vergeigst, macht ihr Vater dir das Leben zur Hölle“, sagte Travis warnend.
„Ach ja. Ansonsten ist mein Leben ja perfekt. Die reine Lust und Freude.“
„Verdammt, Adam.“ Travis seufzte. „Wann bist du nur so kalt und zynisch geworden?“
„Wann war ich je anders?“, fragte Adam und drückte eine Taste. Dann schaltete er das Handy ab. Er hatte keine Lust, auch noch einen Anruf von Jackson zu bekommen. Adam brauchte keine guten Ratschläge von seinen Brüdern. Er hatte von Anfang an gewusst, was sie von der Sache halten würden. Und es war ihm völlig egal. Er und Gina waren erwachsen, sie waren sich handelseinig, und ihre Heirat ging niemanden etwas an.
„Na?“, hörte er von hinten Gina sagen. „Unangenehmes Telefonat gehabt?“
Er drehte sich zu ihr um und setzte seine ruhige, undurchdringliche Miene auf. Das tat er immer; außer manchmal in Gegenwart seiner Brüder. Aber sosehr Adam sich auch bemühte – ihr Anblick erregte ihn aufs Höchste.
Im weichen Licht erschien Gina ihm wie ein Wesen aus einer anderen, besseren Welt. Ihr dunkelrotes seidenes Nachthemd betonte ihre überaus verlockenden Kurven. Die wilden Locken umrahmten ihr schönes Gesicht. Sie lächelte ihn an – wissend und unsicher zugleich.
„Du siehst umwerfend aus“, stieß er hervor.
Sein Kompliment freute sie sichtlich. „Ich komme mir irgendwie ein bisschen albern in diesem Aufzug vor.“ Ob sie schon bereute, sich auf all dies eingelassen zu haben?
Er schenkte ihr Champagner ein. Als sie ihm das Glas aus der Hand nahm, berührten sich ihre Fingerspitzen. Adam wurde ganz heiß. Doch er zwang sich, es zu ignorieren. „Warum kommst du dir albern vor?“
Seufzend zupfte sie an ihrem Negligé und zuckte mit den Schultern. „Ich habe das extra für heute Nacht gekauft, und eigentlich hätte ich das nicht tun sollen. Es wäre das Richtige für eine ‚normale‘ Hochzeitsnacht. Aber das ist das ja wohl nicht.“
„Nein“, sagte er. Er konnte seinen Blick einfach nicht von ihr wenden. Von ihren vollen Brüsten, von ihren Brustspitzen, die sich durch den dunkelroten Stoff abzeichneten. „Nein, keine normale Hochzeitsnacht. Aber der Anfang unseres Geschäfts.“
„Das stimmt“, erwiderte sie und nippte an ihrem Champagner. Dann befeuchtete sie sich die Lippen, was Adam noch mehr erregte.
„Ich muss sagen“, bemerkte er und trank auch einen Schluck, „beim Einkaufen hast du ein glückliches Händchen.“
„Oh, danke.“ Sie trat auf den Balkon, blickte sich um und seufzte. „Wunderschön, nicht wahr?“
„O ja.“ Aber er schaute nicht auf die vielen Neonlichter oder die Berge am Horizont. Er betrachtete Gina. Wieder hob er das Glas – in der stillen Hoffnung, das eiskalte Getränk wurde ihn auch innerlich abkühlen und sein Verlangen mildern. Vergeblich.
Sie sah ihn an. „Danke, dass du Mom und Dad hast mitfliegen lassen.“
Er zuckte nur mit den Schultern. Das hatte ihm nichts ausgemacht – obwohl er auch nicht traurig war, weil die beiden schon wieder zurückgeflogen waren. Besonders Teresa. Sie hatte ihn den ganzen Tag lang ärgerlich angesehen. „Ich wusste doch, dass du sie gern dabeihaben wolltest.“
„Und du? Wolltest du deine Brüder nicht hierhaben?“
Lässig lehnte Adam sich gegen das Geländer. „Ich dachte mir, je weniger Leute, desto
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