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Sag einfah: Ja, ich will

Sag einfah: Ja, ich will

Titel: Sag einfah: Ja, ich will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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Schritt zurück.
    Er wirkte genauso überrascht wie sie. „Sei lieber vorsichtig, Gina. Nicht alle Gefühlsregungen sind positiv.“
    Langsam tastete sie mit den Fingerspitzen über ihren Mund. „Lieber negative Gefühle als gar keine.“
    „Da täuschst du dich.“ Er lief zum Pferdetransporter und zeigte auf die Türen. „Na los, hol schon deine Pferde hier raus.“
    Dann ging Adam, ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen.
    Adam marschierte in den hinteren Teil der Scheune, wo er für seine Mitarbeiter in einem leer stehenden Stall eine Art Büro eingerichtet hatte. Er setzte sich an den Schreibtisch, den sein Vorarbeiter sonst benutzte. Zum Glück hat Sam heute woanders genug zu tun, dachte Adam.
    Plötzlich bemerkte er Travis, der an der Tür stand.
    „Macht dir wohl Spaß, das Ekel zu spielen?“
    „Verschwinde.“ Adam lehnte sich zurück, faltete die Hände über dem Bauch und legte lässig ein Bein auf den Schreibtisch.
    Er meinte fast, Ginas Lippen immer noch zu spüren. Das war nicht gut. Er hatte sie überhaupt nicht küssen wollen. Aber sie hatte ihn so sehr gereizt, und, verdammt, da hatte er sie berühren müssen. Er hatte sich von seinen Gefühlen dazu hinreißen lassen. Gefühle.
    Seit sie aus Las Vegas zurückgekommen waren, ging er Gina aus dem Weg, so gut es ging. Wenn er sich auf die Arbeit stürzte, gelang es ihm fast, so zu tun, als ob Gina überhaupt nicht da wäre. Als ob sich in seinem Leben nichts verändert hätte. Und zu erledigen gab es immer genug, tagsüber wenigstens.
    Doch schon am späten Nachmittag ging es los, jeden Tag. Dann schweiften seine Gedanken ab – zu ihr. Er sehnte sich nach ihr. Und nachts liebte er sie wie ein Verhungernder.
    Damit hatte er nicht gerechnet. Dass Gina ihn so durcheinanderbrachte, war nicht geplant gewesen.
    Das Ganze sollte doch nur ein Geschäft wie jedes andere sein.
    Aber nein, da war sie und nistete sich frech in seinen Gedanken ein. Machte sich in seinem Leben breit, einfach so. Das ärgerte ihn maßlos.
    „Gina hat was Besseres verdient. Du kannst sie nicht so behandeln.“
    Verdammt, Travis stand ja immer noch da. Adam warf seinem Bruder einen vernichtenden Blick zu – worauf Travis überhaupt nicht reagierte. „Was zwischen Gina und mir ist, geht niemanden was an“, erklärte Adam fest. „Niemanden außer uns.“
    Travis schlenderte in das Büro, stieß Adams Bein vom Schreibtisch und setzte sich. Die Augenbraue hochgezogen, sah er seinen Bruder an und grinste. „Du entwickelst Gefühle für sie.“
    „Blödsinn“, entgegnete Adam aufbrausend.
    „Du würdest jede Menge Gefühle für sie haben, wenn du es nur zulassen würdest.“
    „Und warum sollte ich?“ Er hatte die Hände nicht vom Bauch genommen. Aber jetzt drückte er so fest zu, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    „Gegenfrage“, sagte Travis. „Gefällt es dir wirklich, wie ein Mönch zu leben? Macht es dir Spaß, hier eingeigelt auf deiner Ranch zu versauern? Mit Jackson und mir als einzigem Kontakt zu Außenwelt?“
    Adam atmete tief ein und aus, um die aufsteigende Wut zu bezähmen. „Weder bin ich eingeigelt, noch versauere ich. Ich arbeite. Die Ranch in Schuss zu halten kostet viel Zeit, und …“
    „Ach, erzähl mir nichts. Ich bin doch auch hier aufgewachsen, Bruderherz. Ich weiß genau, wie viel Zeit man braucht, und so viel ist es nicht. Ich habe Dad doch die ganzen Jahre bei der Arbeit beobachten können.“
    „Dad hatte nicht so große Pläne mit der Ranch wie ich.“
    „Da hast du recht“, stimmte Travis zu. „Dad wollte nämlich auch noch ein bisschen leben.“
    „Ich lebe auch.“
    „Die Frage ist nur wie“, entgegnete Travis. „Allerdings – wenn ich an den Kuss von vorhin denke … Könnte sein, dass du durchaus ein schönes Leben haben kannst. Falls du es nicht verbockst.“
    Adam sah ihn böse an. „Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund für deinen Besuch? Oder wolltest du mir nur auf die Nerven gehen?“
    „Ich nerve dich ganz gerne mal. Macht Spaß. Aber ich hatte tatsächlich einen Grund.“ Travis stand auf und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Ich nehme einen der Familienjets und fliege nach Napa County, wo ich ein paar Wochen bleiben werde.“
    „Dann guten Flug.“ Adam stand jetzt auch auf. „Was hat das mit mir zu tun?“
    „Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt. Dort gibt’s ein Weingut, sehr interessant. Wollte mal sehen, was ich darüber herausfinden kann.“
    „Aha, verstehe. Wenn du dich um deine

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