Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sag einfah: Ja, ich will

Sag einfah: Ja, ich will

Titel: Sag einfah: Ja, ich will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
Vom Netzwerk:
Muss ich dich jetzt um Erlaubnis bitten, wenn ich mal kurz rausgehen möchte?“
    „Das habe ich nicht gemeint.“
    „Was denn dann?“
    Er stellte sich dicht vor sie. Sie nahm seinen Duft wahr, nach Seife und Mann und sonst nach nichts, und erschauerte vor Erregung. In der Hoffnung, das aufsteigende Verlangen zu verdrängen, atmete Gina tief ein. Doch jetzt fühlte sie sich vollkommen eingehüllt von seinem verführerischen Aroma.
    „Ich bin aufgewacht und habe gemerkt, dass du nicht da warst“, sagte er achselzuckend.
    Hoffnung keimte in ihr auf. „Du hast dir Sorgen um mich gemacht?“
    Er sah sie an, wandte dann den Blick ab und schaute zu den Pferden. „So würde ich das nicht nennen“, murmelte er. „Ich … ich habe mich nur gewundert.“
    Immerhin ein Anfang, dachte Gina.
    „Du hast so fest geschlafen, und ich konnte einfach kein Auge zutun.“ Seufzend legte sie die Arme auf das Gatter und blickte ebenfalls auf die Wiese. „Erst wollte ich mir ein paar von Esperanzas Keksen holen. Dann dachte ich plötzlich, ich schaue mal nach den Pferden.“
    Adam schüttelte den Kopf, während er sich neben ihr anlehnte. Amüsiert fragte er: „Was ist denn an diesen Pferden bloß so Besonderes?“
    „Alles“, antwortete sie lächelnd.
    „Klär mich doch auf … Ich meine, über die Pferde … nicht sexuell.“
    „Oha, ein Witz!“ Sanft berührte sie seinen Unterarm, und als Adam ihn nicht wegzog, verbuchte sie es als kleinen Erfolg. „Adam hat einen Anflug von Humor gezeigt. Das muss ich mir rot im Kalender anstreichen.“
    „Sehr witzig“, erwiderte er. „Aber im Ernst, warum bist du so verrückt nach diesen Pferden?“
    „Sie sind sanftmütig und klug. Und sie verstehen sich unwahrscheinlich gut mit Kindern.“ Während sie sprach, lief eines der Fohlen über den Sand, obwohl es Nacht war. Lächelnd beobachtete Gina seine staksigen Bewegungen. Dann fuhr sie fort: „Die Tinker wurden seit Jahrhunderten so gezüchtet, dass sie fast wie Hunde in Familien passen. Sie sind stark und treu. Das bewundere ich.“
    „Ich auch“, flüsterte er. Gina merkte, dass er gar nicht mehr auf die Pferde schaute, sondern sie ansah.
    Das machte sie nervös, gleichzeitig fühlte es sich gut an. Abgesehen von einigen Geräuschen der Pferde, war es ganz still. Kein Wind wehte, die Sterne funkelten am Himmel … Plötzlich kam es Gina so vor, als ob die ganze Welt den Atem anhielt.
    Adam schwieg, und das machte sie noch unruhiger. Um die Stille zu beenden, erzählte Gina weiter: „Meine ersten Tinker habe ich vor ungefähr sechs Jahren auf einer Pferdeausstellung gesehen.“ Sie blickte wieder zu ihnen. „Ich war sofort von ihnen begeistert. Sie haben so eine gewisse Eleganz. Und in ihrem Blick liegt so etwas … als ob einen ganz alte Seelen anschauen.“
    „Wenn du sie so sehr liebst, wie bringst du es dann übers Herz, sie zu verkaufen?“
    Sie lachte. „Oh, das fällt mir nicht leicht. Absolut nicht. Aber ich gebe sie nur in gute Hände ab. Ich prüfe alle Kaufinteressenten so genau, dass jeder Geheimdienst den Hut vor mir ziehen würde.“
    „Ich ziehe auf jeden Fall den Hut vor dir.“
    „Wirklich?“ Sie blickte ihn an und sah in seinen dunklen Augen etwas aufleuchten, das sie nicht genau definieren konnte.
    „Wirklich.“ Er legte die Arme auf das Gatter, genau wie sie. „Ich habe in meinem Leben schon genug Händler kennengelernt, denen das Wohlergehen ihrer Pferde völlig egal war. Denen ging es nur um den Profit.“
    Gina wurde ernst. „O ja, von denen kenne ich auch so einige.“
    „Das kann ich mir vorstellen“, sagte er leise. Und dann fügte er völlig unerwartet hinzu: „Tut mir leid wegen der Sache vorhin.“
    „Es tut dir leid?“ Ungläubig schüttelte Gina den Kopf, als ob sie sich verhört hätte. Dann erwiderte sie lächelnd: „Wow. Ein Witz und eine Entschuldigung. Wer sind Sie, Fremder? Wo ist mein Ehemann geblieben?“
    „Du hast eine ganz schön große Klappe.“
    „Das kann ich nicht bestreiten. Meine Mom hat schon immer gesagt, das würde mich eines Tages noch in Schwierigkeiten bringen.“
    „Hörst du immer auf deine Mutter?“
    „Wenn ich das täte, wären wir nicht verheiratet.“ Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte, bereute Gina es.
    Adams Miene verfinsterte sich. „Und sie hatte sogar recht. Was mich betrifft … und ihre Warnung vor unserer Ehe.“
    „Nein, das stimmt nicht. Ich liebe meine Mom, aber manchmal macht sie sich einfach mehr Gedanken als nötig.“

Weitere Kostenlose Bücher