Sag erst, dass du mich liebst
möchte nur das Beste für mich und das Baby.” Ihr traten Tränen in die Augen. „Ist das nicht süß?”
Lexi brachte es nicht übers Herz, ihre Schwägerin darauf hinzuweisen, dass Ty direkt nach Dr. Fletchers Rückkehr wieder abreisen würde. Sie wollte selbst nicht darüber nachdenken.
Ty würde nach Chicago zurückkehren, und sie würde bleiben, um Matthew hier in den Bergen großzuziehen. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass ihre Ehe funktionierte, doch so sehr sie Ty auch liebte, änderte das nichts an der Tatsache, dass er ihre Gefühle offensichtlich nicht erwiderte.
Sie umarmte Freddie. „Das überrascht mich nicht im Geringsten, denn mein Bruder liebt dich wirklich von ganzem Herzen.”
Und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Ty dasselbe für mich empfinden könnte, dachte sie.
Als das Telefon klingelte, stöhnte Lexi und stand langsam auf.
„Wo habe ich bloß wieder dieses verflixte schnurlose Telefon hingelegt?” fluchte sie, während sie sich suchend umschaute.
„Unseres verschwindet immer irgendwie zwischen den Sofakissen”, meinte Freddie und half ihr beim Suchen.
Gerade als Lexi das Telefon endlich aufgespürt hatte, sprang der Anrufbeantworter an.
„Lexi, komm her, so schnell du kannst.” Marthas besorgte Stimme durchdrang das Zimmer. „Der Doc ist verletzt. Jeff hat ihn gerade in die Klinik gebracht.”
11. KAPITEL
„Wo ist Ty?” wollte Lexi wissen, als sie ihren Bruder im Wartezimmer der Klinik fand.
Jeff saß, die Beine von sich gestreckt, auf einem der Stühle und sah aus, als gäbe es nichts, worüber man sich Sorgen zu machen brauchte.
„Martha ist mit ihm in einem der Untersuchungszimmer und näht ihm den Arm”, sagte er und besaß sogar noch die Frechheit zu gähnen.
Jeffs Gelassenheit raubte Lexi den letzten Nerv. Noch nie zuvor hatte sie solch einen dringenden Wunsch verspürt, jemanden zu schlagen, wie im Moment. Sie hätte es vielleicht sogar getan, wenn sie nicht Matthew auf dem Arm gehabt hätte.
„Jeff Hatfield, du solltest deiner Schwester lieber antworten”, meinte Freddie und trat an Lexi vorbei. „Und zwar sofort.”
Der Anblick seiner Frau, die die Schwelle der Klinik überschritten hatte, ließ Jeff in Sekundenschnelle aufspringen und den Mund aufklappen. „Freddie, Liebling, was zum Teufel machst du hier?”
Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, hätte Lexi über Jeffs verblüfften Gesichtsausdruck gelacht. Doch im Augenblick galt ihre Sorge Ty.
„Was ist passiert?” fragte sie ungeduldig. „Als Martha anrief, sagte sie nur, dass Ty verletzt wäre.”
Jeff trat nervös von einem Fuß auf den anderen. „Ich hätte wissen müssen, dass Martha nichts Besseres zu tun hat, als dich anzurufen und alle in Aufregung zu versetzen.”
„Verdammt, Jeff, ich verliere langsam die Geduld mit dir”, warnte Freddie ihn und nahm Lexi das Baby ab.
„Na ja, er wurde angeschossen”, stotterte Jeff schließlich.
Tränen traten Lexi in die Augen. „Oh, nein!”
„Es ist alles okay, Schwesterchen.” Jeff nahm sie in den Arm. „Es ist nur eine Fleischwunde. Ihm geht es gut.”
„Das muss ich mit eigenen Augen sehen”, erklärte Lexi. Sie wandte sich an Freddie. „Könntest du …”
„Mach dir um Matthew keine Sorgen”, versicherte Freddie ihr. „Wir kümmern uns um ihn.” Sie wandte sich zur Tür.
„Allerdings gehen wir lieber nach draußen. Schau du nach Ty.”
Lexi nickte und eilte den Flur entlang. Als sie Stimmen hinter einer der Türen hörte, überlegte sie nicht lange, sondern trat hinein.
„Das dachte ich mir doch, dass es nicht lange dauern wür de, bis du hier auftauchst”, sagte Martha. Sie schaute zur Uhr an der Wand. „Und sogar in Rekordzeit.”
Ty saß ohne Hemd auf dem Untersuchungstisch und sah leicht verärgert aus. „Ich habe Jeff doch gesagt, er soll dich nicht anrufen.”
„Hat er auch nicht”, meinte Lexi und ließ den Blick über ihren Mann gleiten. Abgesehen von der Wunde auf seinem linken Oberarm, um die Martha sich gerade kümmerte, sah Ty nicht sehr lädiert aus.
„Ich wollte nicht … Au! Verdammt, Martha, seien Sie doch ein bisschen vorsichtiger.”
Lexi hatte das Gefühl, dass ihr Herz in tausend Stücke zerbrach, während gleichzeitig all ihre Hoffnung, dass diese Ehe funktionieren könnte, verflog. Ty brauchte seinen Satz gar nicht zu beenden. Es war eindeutig, dass er sie nicht bei sich haben wollte.
Irgendwie fand sie die Kraft, die Tränen
Weitere Kostenlose Bücher