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Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Titel: Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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hast.«
    »Wo ist Tash?«
    »Ich habe etwas zu essen für dich mitgebracht.«
    »Ich will sie sehen.«
    »Vergiss sie. Sie wird bestraft. Wenn du nett zu mir bist, lass ich dich mit ihr reden. Komm. Kletter nach oben. So ist gut. Und jetzt die Arme heben. Eins, zwei, drei, hoppsa.«

30
    Der Notarzt hat meine Augen ausgespült und meine Lunge abgehört. Victoria Naparstek hat auf mich gewartet und in ihre eigenen Gedanken versunken schweigend in dem Polizeiwagen gesessen.
    DCI Drury steigt über die Schläuche, schüttelt Wasser von den Schultern seines Mantels und bleibt stehen, um das Haus zu betrachten. Die zwei oder drei nach vorn liegenden Zimmer sind völlig ausgebrannt, doch die Grundstruktur ist intakt.
    Er weicht einer Fontäne aus und findet den Einsatzleiter der Feuerwehr, der seinen Gurt löst und seine Sauerstoffflasche hinten in einen Feuerwehrwagen packt. Er hat breite Koteletten, die ihn aussehen lassen wie einen Zirkusdirektor. Er nimmt seinen Helm ab, wischt sich die Stirn ab und verschmiert den Ruß zu einem dunklen Fleck unter seinem Pony.
    »Im Badezimmer im ersten Stock haben wir eine Leiche gefunden. Jung, männlich, eine Fußfessel am Knöchel.«
    Drury verzieht das Gesicht, als hätte er Sodbrennen. Er schluckt, wendet sich ab und geht auf die Reihe der Polizisten zu. Ohne das Sprühwasser zu beachten oder zu bemerken, brüllt er DS Casey Befehle zu.
    »Schaffen Sie die Leute hier weg. Rufen Sie die Spurensicherung. Sichern Sie den Tatort.«
    »Wir haben nicht genug Leute«, sagt Casey.
    »Dann wecken Sie welche.«
    Erst jetzt bemerkt Drury mich und zieht eine Braue hoch. »Was ist denn mit Ihnen passiert?«
    »Ich war im Haus. Grievous und Ruiz haben mich rausgeholt.«
    »Was haben Sie hier gemacht?«
    »Sie hat mich angerufen.«
    Er wendet den Kopf und sieht Victoria Naparstek. Sein Blick wird weicher, und er geht zu ihr, hockt sich vor die offene Wagentür und spricht leise mit ihr. Auf ihrer linken Wange ist eine Aschespur. Er will sie abwischen, doch sie stößt zitternd seine Hand weg.
    »Tut mir leid«, sagt er. »Wir hätten mehr Beamte haben müssen … damit konnte niemand rechnen.«
    Victoria mustert ihn mit einem harten Blick, prüft seine Aufrichtigkeit.
    »Wer hat das Feuer gelegt?«, fragt Drury.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Hat es drinnen oder draußen angefangen?«
    »Irgendwas wurde durchs Fenster geworfen. Sie wollten ihn umbringen.«
    Unsicher und mit steifen Knien richtet Drury sich auf, seine Gelenke quietschen wie eine Rüstung. Er starrt eine Weile auf das Haus und wendet sich dann an Casey.
    »Besorgen Sie einen Haftbefehl.«
    »Wen verhaften wir denn?«
    »Hayden und Victor McBain.«
    Victoria Naparstek lässt sich von mir nach Hause fahren. Unterwegs halten wir an, weil sie sich übergeben muss. Die frische Luft tut ihr gut. Wir gehen schweigend am Fluss entlang, wo der Nebel das andere Ufer verhüllt und Kanalboote ächzend an ihren Tauen zerren.
    Ihre Schulter streift meine. Der Aschefleck auf ihrer linken Wange ist immer noch da. Drury wollte ihn wegwischen, eine Geste der Vertrautheit, begleitet von einem vagen hellen Leuchten in seinen Augen, einer schmerzhaften Verliebtheit.
    Ich hätte die Indizien früher erkennen müssen. Drury wirkte wie ein verheirateter Mann, der eine Affäre hat. Victoria hat sich benommen wie eine Frau, die aus einer rauskommen will. Jetzt verstehe ich, warum sie nicht zum Haus des DCI mitkommen wollte. Sie wollte seine Frau und seine Kinder nicht sehen. Deswegen war sie auf dem Revier und dann noch einmal im Krankenhaus so aggressiv. Sie hat mehr von dem DCI erwartet, weil sie so viel von sich selbst gegeben hatte.
    Ich bin nicht überrascht. Ich missbillige es auch nicht. Wer bin ich, mich zum Richter aufzuschwingen? Hatte ich um Ehrlichkeit gebeten? Nein. Die Wahrheit wird überschätzt. Lügen machen die öde Welt interessanter, führen Dinge in eine unerwartete Richtung, schaffen Komplikationen und neue Ebenen.
    Victoria zieht den Kragen ihres Mantels enger um ihren Hals.
    »Wie hast du Drury kennengelernt?«, frage ich.
    Sie sagt lange nichts. »Ich habe ein psychologisches Gutachten über einen Beschuldigten erstellt und beim Prozess ausgesagt«, erzählt sie dann. »Es war Stephens Fall. Er hat gewonnen. Hinterher hat er mich auf einen Drink eingeladen. Eins führte zum anderen.«
    Sie schweigt erneut, noch länger als zuvor.
    »Liebst du ihn?«
    »Nein.«
    »Liebt er dich?«
    »Sagt er jedenfalls.«
    »Und jetzt hast du das

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