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Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Titel: Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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eine offene Fläche überquert, flink wie ein Windhund. Es ist Craig Gould.
    Drury ist nach oben gegangen, um die Wohnung zu durchsuchen. Karen Middleton ist am Funkgerät zurückgeblieben. Ich mache ihr stumm ein Zeichen und zeige auf Gould, der sich zwischen zwei Häusern von uns wegbewegt. Er packt mit beiden Händen eine Mauerkrone, zieht sich hoch, schwingt das rechte Bein hinüber und ist verschwunden.
    »Boss, jemand hat die Polizeiwagen bemerkt und die Flucht ergriffen«, meldet Middleton Drury über Funk. »Er ist gerade über die Mauer am Südrand geklettert. Ich nehme die Verfolgung auf.«
    Sie schnallt sich das Funkgerät um und rennt über den Parkplatz. Sie ist eine kleine, stämmige Frau, eher konvex als konkav, doch erstaunlich schnell. Sie steigt auf die Kühlerhaube eines geparkten VW s, schwingt sich über die Mauer und taucht aus dem Sichtfeld.
    Ich laufe an der Mauer entlang und nehme einen Durchgang zwischen zwei Häuserreihen. Vor mir sehe ich verriegelte Läden und den Hof einer Autowerkstatt. Wo ist sie bloß hin?
    Zur Rechten liegt eine eingezäunte Brachfläche. Ich sehe Umrisse, sich bewegende Lumpen. Ich klettere an dem Zaun hoch, schwinge ein Bein auf die andere Seite, spüre das kalte Metall an meinen Hoden, ziehe das andere Bein nach und lande hart auf der anderen Seite. Dort liegt DS Middleton, außer Atem, stöhnend und mit einer Platzwunde an der Unterlippe.
    Ich nehme ihr Funkgerät.
    »Beamter verletzt, wiederhole, Beamter verletzt.«
    Sie nimmt mir das Gerät ab. »Das kann ich selbst.«
    Vor uns liegt ein verfallenes Gebäude mit eingeschlagenen Fenstern. Mein Blick wandert am Zaun entlang bis zu einem Loch in dem Maschendraht. Gould kann noch nicht allzu weit sein. Ich schlüpfe durch das Loch und folge der Straße, vorbei an Lagerhäusern und Garagen bis zu einem mit Pollern abgesperrten Fußweg.
    Vierzig Schritte weiter stoße ich auf eine Querstraße, auf beiden Seiten parken Autos, überzogen von weißem, beinahe fluoreszierendem Frost. Ich gucke in beide Richtungen. Ein Motor heult auf und knattert durch einen garantiert illegalen Auspuff. Designerlärm. Kurz darauf schießt ein Ford Escort auf mich zu, am Steuer Gould mit einem manischen Leuchten in den Augen. Ich stehe mitten auf der Straße. Er weicht mir aus und bremst dabei zu hart. Das Heck des Escort schert aus und stößt gegen einen geparkten Geländewagen. Gould versucht gegenzusteuern, und der Wagen gerät ins Schleudern.
    Er tritt mit voller Wucht auf die Bremse, alle vier Räder blockieren in einer Wolke aus verbranntem Gummi. Der Escort rutscht zur Seite und kracht in einen Van.
    Beamte des Mobilen Einsatzkommandos tauchen auf, gebückt, die Waffe im Anschlag. Gould hebt mühsam die Hände. Ihre Anweisungen kann er über dem Lärm von einem halben Dutzend Autoalarmanlagen nicht hören.
    Drury trifft ein, seine Augen schwarz wie Kies.
    »Schaffen Sie ihn hier weg. Sichern Sie die Umgebung.«
    Karen Middleton ist bei ihm. Bis auf die kleine Platzwunde ist sie unverletzt.
    Gould wird aus dem Wagen gezerrt, mit Handschellen gefesselt und in einen Polizeiwagen verfrachtet. Jemand schlägt mit der offenen Hand auf das Dach, und der Wagen fährt los.
    »Alles in Ordnung?«, fragt Drury.
    »Mir geht es gut.«
    »Was haben Sie sich dabei gedacht?«
    »Sie ist ganz allein los.«
    »Das ist DS Middeltons Problem. Nicht Ihres.«
    Schwere Stiefel trampeln durch Toby Krogers Wohnung. Beamte öffnen Schubladen, Schränke und Kleiderschränke, schieben die Hand unter eine Matratze und hinter ein Poster von einem Mädchen oben ohne, das es mit einem Motorrad treibt.
    Es riecht nach Speck und abgestandenem Wasser. Aus dem Flur sehe ich zu, wie Laken von ungemachten Betten gerissen, DVD -Hüllen geöffnet und weggeworfen werden.
    Der Laptop ist in einer Schublade. Drury klappt ihn auf. Der Bildschirmschoner ist das Foto einer Heavy-Metal-Band. Drury klickt zweimal auf das Apple-Logo links oben und öffnet den aktuellen Benutzer. Ein Passwort wird nicht benötigt.
    In Krogers Eingangspostfach sind 4327 Nachrichten, gesendet wurden 2512.
    Drury öffnet den Finder und sucht nach Media-Dateien, eine Liste erscheint, Nummern statt Namen. Die Thumbnails laden länger. Es sind Hunderte von Videodateien, vor allem Pornoclips und -trailer.
    »Dieser Computer ist noch kein Jahr alt«, sagt Drury. »Die Aufnahmen von Natasha wurden früher gemacht. Vielleicht hat er die alten Daten nicht auf den neuen Rechner überspielt.«
    »Er hätte

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