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Sag Ja zu Lust und Liebe!

Sag Ja zu Lust und Liebe!

Titel: Sag Ja zu Lust und Liebe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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Sensibilität eines Holzhammers verfügte?
    Ehe sie Antworten auf diese Fragen fand, musste sie jedoch sein überdimensioniertes Ego unter Kontrolle bringen.
    Er schob die Hände in die Gesäßtaschen seiner Jeans. Die Haltung drückte Unentschlossenheit aus. Louisa hielt es für ein gutes Zeichen. Wenn er sich jetzt entschuldigte, würde sie ihm ein Stückchen entgegenkommen.
    „Ich habe das Richtige getan, indem ich dich nach Havensmere gebracht habe“, erklärte er fest.
    Okay, das reichte nicht. „Wenn das deine Vorstellung von einer Entschuldigung ist, dann lässt sie einiges zu wünschen übrig.“
    „Ich entschuldige mich nicht für etwas, was getan werden musste.“
    Ihr Magen zog sich krampfhaft zusammen. Er schien nicht bereit, auch nur einen Zentimeter nachzugeben. Das Bedauern, das sie empfand, war beinahe lächerlich. Der Mann hatte nichts Anziehendes an sich. Er war ein Kontrollfreak. Das mit ihnen würde nie und nimmer gut gehen.
    „Tja, ich schätze, das ist mein Stichwort zu gehen“, erklärte sie. Doch als sie an ihm vorbeitrat, schoss seine Hand vor und stoppte sie.
    „Warte.“ Er hielt ihren Arm fest. „Gestern Nacht hast du deinen Schlaf gebraucht. Ich wollte keine Auseinandersetzung, während du so erschöpft und zerbrechlich gewirkt hast.“ Sie öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch er presste einen Finger auf ihre Lippen. „Pst, lass mich ausreden.“ Er seufzte, ließ sie los und schob seine Hände wieder in die Taschen. „Trotz meiner Sorge um dich sehe ich jetzt ein, dass ich dich erst hätte fragen müssen – ehe ich Parker bat, dir Urlaub zu geben.“
    Ein echtes Zeichen der Reue würde sie von ihm wohl nicht kriegen. Sein Gesichtsausdruck machte deutlich, was es ihn bereits gekostet hatte, dieses Zugeständnis zu machen. „Versprichst du mir, es nicht noch einmal zu tun?“, fragte sie.
    „Was genau?“
    „Entscheidungen für mich zu treffen, ohne vorher mein Einverständnis einzuholen.“
    Das Schweigen dehnte sich aus, ehe er schließlich widerwillig nickte. „Okay.“ Er runzelte die Stirn. „Aber ich möchte, dass du die Woche über hierbleibst. Wirst du das tun?“
    Sie lächelte. Sein fragender Blick vermittelte ihr das Gefühl, gerade Goliath bezwungen zu haben. „Natürlich werde ich das tun. Du hättest mich nur anständig bitten müssen.“
    Luke erwiderte ihr Lächeln – worauf sie ganz butterweiche Knie bekam, allerdings aus einem gänzlich anderen Grund. Er strich sanft mit dem Daumen über ihre Wange. „Gut.“ Flüchtig blickte er auf die Uhr. „Wir essen auf der Terrasse am Pool. Die befindet sich hinter dem Haus. Frag jemanden vom Personal, wie du da hinkommst, wenn du fertig bist.“
    Schweigend beobachtete sie, wie er davonging.
    Als er die Tür öffnete, warf er einen kurzen Blick über die Schulter. „Halte dich nicht zu lange auf. Ich habe Hunger“, sagte er, schenkte ihr ein weiteres umwerfendes Lächeln und ging.
    Stirnrunzelnd blickte sie auf die geschlossene Tür.
    Warum hatte sie plötzlich das Gefühl, Goliath durchaus nicht bezwungen, sondern ihn nur ein klein wenig angekratzt zu haben?

7. KAPITEL
    Louisa schlüpfte mit dem Finger in den Taillenbund ihrer Leinenhose, während sie die große geschwungene Treppe ins Foyer hinunterging. Bildete sie sich das nur ein, oder war die Hose bereits enger geworden?
    Ihre Stiefelabsätze klackerten laut auf dem teuren Marmor. Zahlreiche Porträts mit Goldrahmen zierten die Wände entlang der Treppe. Im Foyer standen sorgfältig ausgewählte Chippendale-Möbel, die derart auf Hochglanz poliert waren, dass man sich darin spiegeln konnte. In mehrere Richtungen gingen Korridore ab, die den Blick auf etliche Türen freigaben. Offensichtlich hatte Luke nicht gescherzt, als er sagte, Havensmere habe sechzig Zimmer – vielleicht war das sogar noch vorsichtig geschätzt.
    Sein Heim erinnerte sie an die prächtigen Landsitze aus Jane Austens Romanen. Beeindruckend, aber auch einschüchternd. Na, zumindest hatte sie jetzt Make-up aufgelegt. Die paar Tupfer Lidschatten und der Hauch Lipgloss stärkten ihr Selbstbewusstsein, sodass sie sich dem Kommenden besser gewachsen fühlte.
    „Miss DiMarco, schön, Sie zu sehen.“
    Louisa drehte sich in die Richtung um, aus der die sanfte weibliche Stimme kam.
    Eine rundliche Frau mittleren Alters in geblümtem Kleid und Filzpantoffeln marschierte auf sie zu. „Mein Name ist Mrs. Roberts. Ich stehe dem Haushalt von Mr. Devereaux vor“, stellte sie sich vor.

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