Sag Ja zu Lust und Liebe!
untergebracht. Es war okay.“
Wenn er jetzt darüber nachdachte, hatte Berwick ihm sogar einen Gefallen getan. Die Ablehnung seines Vaters hatte Luke zu dem Mann gemacht, der er heute war. Emotional autark. Er brauchte niemanden, und niemand brauchte ihn. Genau so wollte er es.
„Ich habe eine hervorragende Schulbildung bekommen“, sagte er. „Alles ist gut gelaufen.“
„Aber wer hat sich um dich gekümmert, Luke? Wer hat deine emotionalen Bedürfnisse gestillt?“
Welche emotionalen Bedürfnisse?, hätte er am liebsten gefragt, unterließ es aber. Die ganze Unterhaltung geriet viel zu persönlich und intim. Er hatte ihr genug verraten – mehr als genug.
„Du hattest deine Fragen“, erklärte er, griff nach ihrer Hand und hob sie an seine Lippen. „Jetzt bin ich an der Reihe.“
„Aber ich …“
Er legte ihr einen Finger auf den Mund. „Das war so ausgemacht.“
Sie schnaubte kurz, und er erkannte deutlich, dass sie am liebsten protestiert hätte, doch dann schien sie sich zu besinnen. „Also schön. Ich schätze, es war tatsächlich so ausgemacht“, entgegnete sie widerwillig. „Was möchtest du wissen?“
„Ich möchte wissen, warum du ein solches Problem mit männlichen Autoritätspersonen hast.“
Sie runzelte die Stirn. „So eine wie du es bist, meinst du?“
„Beantworte einfach die Frage“, erwiderte er, während er mit ihrer Hand spielte und ihre Irritation genoss. Sie sah wirklich unheimlich süß aus, wenn sie sich ärgerte.
„Nun, das ist kein großes Geheimnis“, versetzte sie. „Mein Vater ist ein traditioneller italienischer Papà . Ich liebe ihn über alles, aber er glaubt, er könnte seine Nase in all meine Angelegenheiten stecken und mir sagen, was ich tun soll – einfach nur weil er ein Mann und mein Vater ist. Nach dem Tod meiner Mutter hatten wir deshalb ein sehr schwieriges Verhältnis. Doch jetzt sind wir größtenteils darüber hinweg.“
„Aha“, brummte Luke wie ein Wissenschaftler, der die Antwort auf all seine Fragen gefunden hatte. „Das erklärt natürlich, warum du die Fahne der Frauenbewegung so hoch hältst.“
„Frauenbewegung?“ Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, doch er hielt sie natürlich fest. „Lass los. Ich weigere mich, einem männlichen Chauvinisten die Hand zu reichen.“
Luke stand auf und zog sie mit sich hoch. „Wie kommst du auf die Idee, du hättest eine Wahl?“
„Natürlich habe ich die …“
Er legte seine Arme um sie und bog ihre Hände nach hinten auf ihren Rücken. Auf diese Weise wurde sie fest gegen Lukes Körper gepresst, der keinen Zweifel über seine Erregung ließ.
„Was tust du da?“, stieß sie gleichermaßen erzürnt wie erregt aus.
„Sei still, Louisa“, entgegnete er sanft und brachte sie mit seinem Mund zum Schweigen.
Im ersten Moment kämpfte sie gegen ihn an, doch schon bald spürte er, wie sie dahinschmolz und sich verführerisch an ihn schmiegte. Das Gefühl ihres weichen, willigen Körpers in seinen Armen war beinahe mehr, als er ertragen konnte. Dennoch zwang er sich dazu, zurückzutreten, weil es ihm wichtig war, seine nächsten Worte zu unterstreichen. Mit Mühe setzte er ein überhebliches Lächeln auf.
„Du gehst besser ins Bett, Louisa, denn du brauchst deinen Schlaf – morgen werde ich dich ganz schön auf Trab halten.“
Anstelle des Trotzes, den er erwartet hatte, spielte um ihre Mundwinkel ein Lächeln, und in ihren Augen funkelte es schelmisch.
„Ein exzellenter Vorschlag, Devereaux“, stimmte sie zu und blickte bedeutungsvoll an seinem Körper herab. „Du solltest dasselbe tun. Ich möchte nicht, dass du zu früh völlig erschöpft bist.“
Er hätte sich denken können, dass sie ihn so billig nicht davonkommen lassen würde.
Als sie ihn allein auf der Terrasse zurückließ, musste er leise lachen. Adrenalin schoss durch seine Adern, wenn er daran dachte, was der nächste Tag bringen würde.
Wer hätte gedacht, dass Trotz dermaßen sexy sein konnte?
10. KAPITEL
Louisa runzelte die Stirn, als sie ihre Augenschatten im Badezimmerspiegel sah.
„Luke Devereaux, ich bringe dich um“, murmelte sie.
Die halbe Nacht hatte sie wach gelegen, nachdem sie von allzu erotischen Träumen geplagt worden war, in denen ausnahmslos Luke Devereaux die Hauptrolle gespielt hatte. Himmel, sie war schwanger. Sie brauchte ihren Schlaf! Was hatte er sich nur dabei gedacht, sie derart zu erregen, dass sie beinahe den Verstand verlor?
Doch dann lächelte sie ihr Spiegelbild an.
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