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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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erkennbare Melodie. Warum nur läutete es nicht so wie überall? Sie hob den Hörer ab. »Tut mir leid, der Apparat ist besetzt. Wenn Sie bitte eine Minute warten würden. Fein, ich werde Sie sobald wie möglich verbinden.« Sie drückte die entsprechenden Tasten und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem gigantischen Stapel von Quittungen und unbezahlten
Rechnungen zu. Doch schon wieder erklang jenes melodische Gezirp. Nicht ganz das gleiche. Diesmal war es nicht das Telefon, diesmal war es die Tür. Ein hochgewachsener, gutgekleideter, tiefgebräunter Mann von etwa fünfundvierzig Jahren näherte sich ihr.
    »Mr. Wendall?«
    »Einen kleinen Augenblick, bitte.« Sie drückte eine Taste. Dies war es, was sie immer und ewig tat: Tasten drücken. »Ihr Name, bitte?«
    »Ketchum.«
    »Mr. Wendall, hier ist ein Mr. Ketchum, der Sie sprechen möchte. Ja. Gut. Werde ich tun. Nehmen Sie bitte Platz, Sir. Er wird Ihnen gleich zur Verfügung stehen.« Sie ließ die Taste los. Abermals zirpte es. Diesmal war es wieder das Telefon. Und dann kam jemand durch die Tür herein und näherte sich ihr. Noch mehr Tasten. Noch mehr Gezirp. Guter Gott, kein Wunder, daß ihre Vorgängerin alles in einer solchen Unordnung hinterlassen hatte – ihr war nie eine Chance geblieben, irgendwas in Ordnung zu bringen. In den zwei Stunden, seit Donna hier arbeitete, hatte sie kaum Gelegenheit gehabt, die A’s von den B’s zu scheiden. Ein wenig verheißungsvoller Auftakt.
    Inzwischen warteten drei Leute an den Enden irgendwelcher Telefonleitungen und zwei hier auf Stühlen, während ein Schreibtisch voller unerledigter Quittungen und unbezahlter Rechnungen der Erledigung harrte. Erneut erklang das Telefon. »Household Finance«, meldete sie sich mit freundlicher Stimme und ließ dann ein breites Lächeln sehen, als sich der »Teilnehmer« vom anderen Ende meldete. »Ist das reine Tollhaus hier. Dabei haben wir schon fast Mittagszeit, und geschafft – geschafft habe ich überhaupt noch nichts. Wie läuft’s bei dir? Oh, nur einen Augenblick, Mel, ist gerade noch jemand eingetreten.« Sie erledigte, was zu erledigen war. »Inzwischen warten hier drei Leute, die zu Mr. Wendall wollen. Keine Ahnung, was er dort
hinten treibt. Ja, es macht mir Spaß. Ist irgendwie ganz lustig. Anders als auf der Bank.«
    Seit sie, inzwischen waren es drei Wochen, zu »Kelly Girl« gehörte, hatte Donna für Savings and Loan gearbeitet, für eine Bank. Für ein oder gar zwei Wochen würde sie hier tätig sein: in einer Art Personalunion als Empfangsdame und Buchhalterin in diesem Büro mit der Bezeichnung Household Finance. Als ein »Kelly Girl« mußte sie meist bei Jobs einspringen, die wenig Eigenverantwortlichkeit und -initiative verlangten, dafür aber um so mehr Frondienst. Doch erfüllte dies, für den Augenblick, seinen Zweck: Donna gewöhnte sich wieder ein in die alltägliche Arbeitswelt, und während sie dort bereits aktiv war, konnte sie sich in aller Ruhe überlegen, welche Art Job ihr für die Zukunft wünschenswert schien. Ihre Freundin Susan hatte ihr bereits erklärt, sie habe da ein paar neue Ideen für Donna. Bei der Party am Samstag abend wollten sie darüber sprechen.
    »Okay, schönen Dank für den Anruf, Liebling. Übrigens – du weißt doch, daß ich später mit Annie bei Saks verabredet bin. Anschließend werden wir noch eine Kleinigkeit essen. Nein, du bist nicht eingeladen. Annie meinte, es handle sich um eine ausschließlich weibliche Gesprächsrunde. Ich bin ein Nervenwrack. Ja, mach ich. Okay, Schatz. Bis später dann, tschüß.«
    Kaum hatte sie aufgelegt, läutete – oder zirpte – das Telefon schon wieder. Um die Mittagszeit warteten dann: vier Leute an den Enden diverser Telefonleitungen und sechs weitere hier im Büro. Alle hofften darauf, endlich zu Mr. Wendall »vorzudringen«, doch hatte dieser Donna gerade über die Sprechanlage verkündet, er werde jetzt zum Lunch gehen. Vor sich auf dem Schreibtisch sah sie die nach wie vor unsortierten Haufen von Quittungen und unbezahlten Rechnungen, und an ihren Schläfen spürte sie so etwas wie einen sich steigernden Trommelwirbel.
    Annie wollte mit ihr sprechen. Worüber wohl?

    Bislang harmonierten sie wunderbar miteinander. Zwischen beiden herrschte ein Verhältnis gegenseitigen Vertrauens und wechselseitiger Achtung wie noch nie zuvor. Gewiß, in den ersten Tagen nach Donnas Rückkehr hatten sich beide verhalten wie wachsame Katzen mit aggressionsbereiten Krallen: eine Art

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