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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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»Du gehst doch nicht wieder fort, nicht?« fragte sie leise.
    Donna streckte ihren Arm über den Tisch, schob ihre Hand über die Hand des Kindes. Sie schüttelte den Kopf. »Wer sollte mir dann beim Aussuchen meiner Kleider helfen?«
    »Im Ernst.« Aus Annies Stimme klang leiser Tadel.
    Und aus Donnas Antwort klang der Ernst, den das Kind forderte. »Ich bin hier und werde hier bleiben, Annie.«
    Auf dem Gesicht des Mädchens erschien ein strahlendes Lächeln.
    »War es das, worüber du mit mir sprechen wolltest?«
    Annie schüttelte den Kopf. »Nicht direkt. Ich wollte nur sicher
sein, daß du wirklich bleibst – und dir dann erst die Fragen stellen.«
    »Fragen – worüber?«
    »Über Sex.«
    »Sex?«
    »Ja, du weißt schon.«
    »Oh, ja, natürlich weiß ich. Was ist damit?«
    Annie drehte den Kopf, um sich zu vergewissern, daß niemand sie hören konnte. »Nun ja, mein Pa hat mir alles erklärt und so, und meine Mutter auch. Ich weiß Bescheid über Penis und Vagina und so weiter...« Angestrengt starrte Donna auf Annies Mund. Sie hatte ganz einfach Angst – Angst, daß sie loslachen würde, wenn sie in die ernsten Augen des kleinen Mädchens blickte. »Was ich nicht verstehe ist – wie kommt der Penis überhaupt in die Vagina?«
    »Du möchtest wissen, wie der Penis in die Vagina gelangt?«
    »Und erzähl mir nicht, daß Mann und Frau ganz dicht beieinander liegen, denn das weiß ich bereits; doch das beantwortet die Frage nicht.«
    Nunmehr war sozusagen Donna an der Reihe: den Kopf zu drehen, um sich zu vergewissern, daß niemand zuhörte. »Mußt du darauf auf der Stelle eine Antwort haben? Ich meine, mir scheint, daß du nicht bis zu den Sommerferien warten möchtest, um dann deine Mutter zu fragen?«
    »Du bist für mich jetzt doch auch eine Art Mutter, oder nicht?«
    Donna zeigte ein strahlendes Lächeln. »Ich liebe dich, Annie.«
    »Würdest du mir jetzt bitte sagen, wie der Penis in die Vagina kommt? Benutzt der Mann seine Hand, um ihn hineinzuschieben?«
    Vor Donnas innerem Auge tauchte eine wahre Flut überaus präziser Bilder auf. Sie gab sich alle Mühe, korrekt zu antworten, ohne den leisesten Hauch von Spott oder Herablassung.

    »Nun, wenn er das will, kann er es sicher tun. Aber es ist eigentlich nicht nötig. Der Penis füllt sich nämlich mit Flüssigkeit aus den Hoden. Du weißt, was Hoden sind?«
    »Natürlich.« Souveräne Gebärde einer Achtjährigen – eine Demonstration ganz besonderer Art, dachte Donna unwillkürlich.
    »Nun, diese Flüssigkeit läßt den Penis steif werden, so daß ihn der Mann einfach...«
    »... hineinschieben kann?«
    »Das beschreibt es so ziemlich genau.« Donna nahm einen großen Schluck Wasser.
    »Tut es weh?«
    Donna schüttelte den Kopf. »Es ist ein schönes Gefühl.«
    Wieder blickte Annie sich vorsichtig um. Eine leichte – wie schuldbewußte – Röte überhauchte ihre Wangen. »Das habe ich alles schon gewußt«, gestand sie, nachdem Donna für sie einen Schokoladen-Sundae bestellt hatte.
    »Du hast es gewußt? Weshalb hast du mich dann gefragt?«
    »Ich wollte hören, was du sagen würdest«, erwiderte Annie verschmitzt.
    »Ich habe den Test doch bestanden, oder?«
    Das Mädchen ignorierte Donnas Frage. »Was du da gesagt hast über das schöne Gefühl, also, das wußte ich noch nicht.« Eine lange Pause trat ein. »Ich habe dich lieb, Donna.«
    Ich habe den Test bestanden, dachte Donna fast verwundert, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Diesen jedenfalls. Wie viele erwarten mich noch?
     
    »Du siehst phantastisch aus.«
    Mit gleitenden Bewegungen drehte Donna sich einmal um sich selbst. »Ist wirklich hübsch, nicht?«
    »Hinreißend. Ist dies das Kleid, wo Annie dir beim Aussuchen geholfen hat?«

    »Sie war mit sich selbst hochzufrieden.«
    Mel trat zu Donna, nahm sie in die Arme. »Sie hat einen ausgezeichneten Geschmack bewiesen.« Sie küßten sich. »Und was wirst du anziehen?« fragte sie ihn.
    »Keine Ahnung. Wie wär’s, wenn du etwas für mich heraussuchst?«
    »Okay.« Mel wandte sich zur Tür. »Wo willst du hin?« fragte sie.
    »Ich habe Mrs. Harrison versprochen, noch die Feinabstimmung am Fernseher einzustellen, für den Samstagabendfilm.«
    Er begann, die Treppe hinunterzusteigen. »Mach nicht zu lange«, rief sie hinter ihm her. »Wir sind schließlich die Ehrengäste, vergiß das nicht.«
    »Bin gleich wieder da«, rief er zurück.
    Donna betrachtete sich noch einmal im Spiegel. Ja, sie konnte wirklich zufrieden sein.

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