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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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nichts Besonderes. Kümmere dich nicht weiter drum, das gibt sich schon von selbst.«
    »Du möchtest nicht darüber reden?«
    »Nein. Vergiß es. Bitte.«
    Also vergaß sie es, was immer es auch sein mochte. Doch vergaß sie es nicht ganz.
    »Was hast du mit deinem Haar gemacht?« fragte Victor.
    »Wie meinst du das – was ich damit gemacht habe? Nichts. Ich hab’s nur anders gekämmt.«
    »Und warum sagst du dann, du hättest damit ›nichts‹ getan?«
    »Weil das stimmt, ich bin nur mit dem Kamm hindurchgefahren«, erwiderte Donna, sozusagen schon auf den Hinterbeinen.
    »Also doch anders«, sagte er eigentümlich tonlos.
    »Na, und!?«
    »Erst gestern habe ich dir erklärt, daß mir dein Haar gefällt – so wie es ist!«
    »Und?«
    »Prompt fühlst du dich veranlaßt, das zu ändern. Wie denn
auch anders. Ist ja immer so gewesen. Wenn ich dir sagte, daß mir etwas gefiel, meintest du, das ändern zu müssen. Möge der Himmel verhüten, daß wir etwas tun, was Victor gefällt.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Ich spreche davon, daß es besser wäre, dir nicht zu sagen, daß mir hier irgendwas gefällt. Denn fortan würde ich ja nicht mehr sehen, was mir hier gefällt.« Unwillkürlich hatte er seine Stimme erhoben.
    »Ich kann’s nicht glauben«, murmelte Donna. »Ich kann einfach nicht glauben, daß wir über dasselbe Thema sprechen – nämlich darüber, daß ich mir das Haar anders kämme.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil – weil es so trivial ist!«
    »Trivial für dich, schon möglich. Für mich vielleicht weniger trivial. Aber das ist dir wohl noch nie aufgegangen. Die Tatsache nämlich, daß etwas, das für dich völlig bedeutungslos sein mag, für mich eine Menge Bedeutung besitzen könnte. Daß meine Gefühle sich von jenen der Donna Cressy unterscheiden könnten.«
    »Du bist tatsächlich beunruhigt, weil ich mein Haar jetzt mit Mittel- statt mit Seitenscheitel trage?« fragte sie ihn fassungslos.
    »Du hörst mir nicht zu.«
    »Wieso? Was ist mir entgangen?«
    »Vergiß es. Hat ja doch keinen Sinn.«
    »Du hast aber offenbar das Gefühl, daß es eben dies haben sollte – einen Sinn, einen Zweck. Sag mir also: Was ist mir entgangen, was habe ich überhört?«
    »Dein Haar, das ist nur so eine Sache. Und gleichzeitig auch alles. Was immer mir hier gefallen hat – es wird verändert! «
    »Alles – was immer?« Donna blitzte ihn zornig an. »Hast du mir, wenn wir uns stritten, nicht stets gesagt, ich sollte solch verallgemeinernde Wörter vermeiden?«
    »So habe ich mich gewiß nicht ausgedrückt.«

    »O doch. Du hast von Verallgemeinerung gesprochen. Und genau darauf läuft dies ja hinaus.«
    »Keineswegs.«
    »Es gibt sozusagen zwei Arten von Verordnungen – eine für mich und eine für dich, oder?«
    »Wer verallgemeinert denn jetzt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht gewinnen.« Sofort stieß er nach. »Das ist genau dein Problem. Dauernd denkst du in diesen Kategorien: gewinnen – verlieren. Nicht etwa, wie etwas zu lösen wäre. Nein – nur zu gewinnen!«
    »Das ist nicht fair.«
    »Aber wahr.«
    »Nein, es ist nicht wahr.«
    »Hast du oder hast du nicht gesagt: Ich kann nicht gewinnen?«
    »Ich kann das alles einfach nicht glauben.«
    »Wüte und rase nur, soviel du magst. Das kann an den Tatsachen nichts ändern.« Seine Stimme klang plötzlich auf irritierende Weise fest und ruhig. Donna versuchte, ihre Gedanken zu sammeln, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Aber welchen Sinn hatte das schon? Es half ja ohnehin nichts.
    »Das ist doch lächerlich«, sagte sie mehr zu sich selbst als zu Victor, obschon er augenscheinlich hörte und zustimmte. »Worüber streiten wir jetzt eigentlich?« Sie schwieg und versuchte, sich zu erinnern, wie es eigentlich angefangen hatte. »Du hast gesagt, alles, was dir hier gefällt, sei verändert worden.«
    »Nein, das habe ich nicht gesagt.«
    »Was hast du dann gesagt?«
    »Ich habe gesagt, alles, was mir hier gefällt, würde verändert werden.«
    »Würde verändert werden? Von wem denn? Augenscheinlich nicht von dir. Sonst würde sich diese Debatte zweifellos erübrigen...«
    »Wie du meinst.«

    Sie schwieg einen Augenblick. »Was soll das heißen? Daß du es doch bist, der diese Dinge ändert, um was – Teufel noch mal – es sich im einzelnen auch handeln mag?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ohne Flucherei läuft bei dir wohl nichts, wie? Es geht dir sogar gegen den Strich, wenn ich versuche, auf taktvolle Weise mit dir einer Meinung zu

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