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Sag nichts, kuess mich

Sag nichts, kuess mich

Titel: Sag nichts, kuess mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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platzen, dann verweigerte sie jegliche Hilfe von ihm. Schön, er hätte vielleicht nicht fragen sollen, ob das Kind von ihm war … aber verdammt, welchem Mann wäre die Frage nicht unwillkürlich über die Lippen gekommen?
    Die Lady war schwieriger als alle Frauen, die er kannte. Er wollte sie schütteln, damit sie Vernunft annahm … oder vielleicht sollte er sie küssen, bis sie wieder klar sah. Entweder oder. Auf jeden Fall war Vernunft hier dringend vonnöten.
    Glaubte sie etwa, er würde seiner Verantwortung einfach den Rücken kehren? Ja, sie hatte gesagt, dass sie die Pille nahm, aber er war ein verantwortungsvoller Liebhaber. Er hätte ebenfalls für Schutz sorgen sollen. Er benutzte immer Kondome.
    Nur nicht bei ihr.
    Nick ließ Alessia los, drehte sich um und holte schwer Luft. Wem wollte er hier etwas vormachen? Es wäre ihm unmöglich gewesen, sie an jenem Abend nicht in Besitz zu nehmen. Sich zu kontrollieren und sie nicht zu küssen, sie nicht auszuziehen, sich nicht in ihr zu verlieren …
    Merda ! Das Letzte, an das er jetzt denken sollte, war Sex. Er würde einen Weg finden, für sie beide. Schließlich brauchte man auch immer zwei Leute, um ein neues Leben zu erschaffen.
    Und man brauchte zwei, um die nächsten Schritte zu unternehmen. Alessia würde es vielleicht nicht gefallen, wahrscheinlich sah sie es als weitere Störung ihrer Privatsphäre an, aber sie würde es akzeptieren müssen. Etwas anderes kam gar nicht infrage.
    „Also gut.“ Er gab sich die größte Mühe, ruhig zu klingen. „Das werden wir besprechen müssen. Und zwar in aller Ruhe, denn …“ Er drehte sich um, und sein Herz blieb stehen.
    Trotz allen Hochmuts, trotz aller Überheblichkeit, die sie ihm gegenüber zuerst gezeigt hatte, stand er vor der Frau, an der ihm jetzt lag. Nein, es war viel mehr. Selbst in diesem Augenblick, in dem seine Gedanken wirbelten und jede Faser in seinem Körper zum Zerreißen gespannt war, wollte er diese Frau, wollte sie mehr, als er sich je hätte vorstellen können, eine Frau zu wollen.
    Sie schaute ihm mit stolz erhobenem Kopf entgegen, aber in ihrem Blick stand die blanke Angst. Sie zitterte, obwohl es warm im Raum war. Er wusste, wie er ihr Zittern beruhigen, die verdächtigen Tränen in ihren Augen verdrängen könnte. Er brauchte sie nur zu küssen, bis sie sich an ihn klammerte.
    Ein verzweifeltes Stöhnen stieg aus seiner Kehle. Er schob sich an ihr vorbei und marschierte zur Villa hinaus.
    Die Hände in die Taschen vergraben, kletterte Nick auf den Hügel hinter dem Haus. Die Sonne ging unter, die Schatten verwandelten die Olivenbäume in Kreaturen aus einer anderen Welt, die ihre langen dürren Arme gen Himmel reckten. Ein Käuzchen schrie. Der spitze Schrei verstärkte nur die Fremdartigkeit der Landschaft und die Verwirrung in seiner Seele.
    Er konnte Alessia nicht die alleinige Schuld geben. Er trug die gleiche Verantwortung wie sie, vermutlich mehr. Er hatte dafür gesorgt, dass sie alles vergaß – alles außer ihm.
    Er hatte alles geplant.
    Geplant? Sein heiseres Lachen stieg in die Luft. Er, der große Planer! Eine Villa, ein Bett, mehr nicht. Die unerlässlichen Details hatte er komplett außer Acht gelassen. Wie, zum Beispiel, die Kondome.
    Er kickte einen kleinen Stein vor sich her und sah zu, wie er den Berg hinunterrollte. Die schlichte Wahrheit war, er hatte an nichts anderes als Sex gedacht. Hatte nur im Sinn gehabt, mit ihr zu schlafen, sie zu der Seinen zu machen.
    Als ob ein Mann eine Frau zu der Seinen machte, wenn er mit ihr schlief! Das tat er nur, wenn er sie heiratete. Und eine Heirat lag in weiter Ferne.
    Die Entfernung ließ sich noch verdoppeln, wenn es zum Thema Kinder kam. Kinder gehörten definitiv nicht mit zum großen Plan. Vielleicht, eines Tages, aber jetzt …
    Auf gar keinen Fall!
    Nur, Kinder waren auch nicht in Alessias Plan eingeschlossen. Er hatte sie doch gesehen, als er die Badezimmertür aufgestoßen hatte. Die Tränen, der Schock, die Fassungslosigkeit. Nein, sie hatte nicht darauf gehofft, Mutter zu werden. Sie war jung und schön, die Welt wartete darauf, von ihr erkundet zu werden.
    Doch die Welt würde nie wieder die gleiche für sie sein, ganz egal, für welchen Schritt sie sich entschied, ob sie das Baby bekommen oder nicht behalten oder zur Adoption freigeben würde.
    Und das war seine Schuld.
    Nick blieb stehen und zog die Hände aus den Taschen. Er blickte zum Himmel empor, an dem die ersten Sterne aufblinkten. Das Dunkel der Nacht

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