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Sag nie, nie wieder

Sag nie, nie wieder

Titel: Sag nie, nie wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tori Carrington
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nämlich noch erzählen, dass ich mich auf der High School gewaltig zusammennehmen musste.
    Mein Vater war dort nämlich Lehrer für Mathematik. Allerdings hatte ich ohnedies kaum Gelegenheit, etwas anzustellen. In dem Alter wollten nur wenige etwas mit einem Mädchen zu tun haben, das mindestens einen Kopf größer war."
    „Du übertreibst."
    „Meinst du? Warte." Sie stand auf, und gleich darauf hörte er ihre Schritte auf der Treppe.
    Connor begann schon abzuräumen, als sie mit einem alten Fotoalbum zurückkehrte.
    „Hier. Mach es auf, egal auf welcher Seite."
    Er gehorchte und lächelte, als er Bronte als kleines Kind mit rotem Haar, Sommersprossen und zwei Zähnen sah.
    „Es wird noch schlimmer."
    Er übersprang einige Seiten und betrachtete eine viel zu gro
    ße, dürre und unbeholfene Jugendliche mit Zahnspangen. Sie stand neben zwei anderen Mädchen ihres Alters, die ihr nur bis zur Schulter reichten.
    Ein Foto ähnelte dem anderen, bis Connor eines sah, das vor der George Washington University aufgenommen worden war.
    Hier ähnelte Bronte bereits der Frau, die er jetzt kannte. Er schloss lächelnd das Album. „Ich glaube, du hast doch nicht übertrieben."
    Sie lachte herzlich, und er lachte mit ihr und ließ sich wie sie wieder auf den Stuhl sinken.
    „Die Fotos sind wirklich schlimm", stellte er fest.
    „Nein, die Bilder können nichts dafür." Erneut öffnete sie das Album. „Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich meine Frisur verändert und Make-up aufgelegt hätte. Mein Sinn für Mode war damals nicht besonders stark ausgeprägt." Schaudernd schloss sie das Album. „Ich interessierte mich nur für Bücher und verschlang sie auf dem Fußboden des Zimmers, aus dem mein Vater eine Bibliothek gemacht hatte."
    „Also ein ererbtes Interesse."
    „So könnte man es nennen. Meine älteste Schwester heißt Emily, die zweite Catherine, und ich bin Bronte", erklärte sie lächelnd. „Mom schwärmte für ,Wuthering Heights'. Dad sagte oft scherzhaft, er wäre froh, dass sie keinen Sohn bekommen hatte. Der arme Kerl hätte bestimmt den Namen Heathcliff bekommen."
    So herzhaft hatte Connor schon lange nicht mehr gelacht, und vielleicht sollte er sich auch jetzt zurückhalten. Doch wenn er bei Bronte war, erschien ihm alles nicht mehr so schlimm. Sie ließ ihn vergessen, was außerhalb ihres Hauses vor sich ging und dass sein Leben Kopf stand.
    Er hörte zu lachen auf. Die Spannung im Raum stieg. Bronte spielte mit einer Ecke des Albums und biss sich gewohnheitsmäßig auf die Unterlippe.
    „Ich habe auch Bilder." Er griff nach der Lederjacke, die er über die Stuhllehne gehängt hatte, und holte den Umschlag von Oliver heraus. „Sie stammen aus der Überwachungskamera von dem Tag, an dem die Robbins starb."
    „Woher hast du sie?" fragte Bronte und winkte ab. „Schon gut, das will ich gar nicht wissen." Sie griff nach der Videokassette und legte sie auf das Album. „Ich glaube, dass nicht mal die Bundesanwaltschaft bereits eine Kopie davon besitzt."
    „Jetzt schon."
    Sie fuhr durch den Umschlag hindurch an den Kanten der Kassette entlang. „Du weißt doch, dass gegen dich ein Haftbefehl erlassen wurde?"
    Er nickte. „Ich sollte lieber gehen", sagte er und stand auf.
    „Warte." Bronte erhob sich ebenfalls und wurde rot. „Ich wollte dich etwas fragen. Es liegt mir auf der Seele."
    Sie machte ein so ernstes Gesicht, dass er schon ahnte, was gleich kommen würde. Sie würde ihn fragen, ob er Melissa Robbins ermordet hatte.
    „Weißt du, der Fall wurde mir entzogen. Mein Assistent brachte mir aber die Akte kurz wieder. Ich sah nach, was sich in der Zwischenzeit ergeben hat." Sie richtete den Blick starr auf das Fotoalbum in ihrer Hand.
    „Hast du etwas gefunden?"
    „Ja." Sie blickte wieder hoch. „Ich glaube nur nicht, dass dir diese Information helfen wird. Connor, hattest du etwas mit Melissa Robbins? Warst du mit ihr intim?"

7. KAPITEL
    Bronte konnte kaum atmen, sondern sah Connor unverwandt an. Allerdings verstand sie den Grund für ihr Verhalten nicht.
    Falls er tatsächlich mit Melissa intim gewesen war, hieß das noch lange nicht, dass er sie umgebracht hatte.
    „Was glaubst du?" fragte er scharf.
    „Nun, offenbar weiß ich nicht, was ich glauben soll, sonst würde ich dich nicht fragen. Ich weiß nur, dass Melissa am Tag ihrer Ermordung gegen dich eine Beschwerde einreichte."
    Er kam einen Schritt näher. „Nein, Bronte", sagte er leise, „ich will nicht wissen, was du

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