Sag niemals nie
Abenteuerfahrt.«
Die Elftklässler murmelten
aufgeregt miteinander. Sie hatten nicht nur in Nate Archibalds Stadtvilla
gekifft und gefeiert, jetzt nahm er sie auch noch irgendwohin mit - und was sie
erwartete, war höchstwahrscheinlich cooler als alles, was sie je erlebt hatten.
»Alle, die leicht seekrank
werden und kotzen müssen, sollten lieber hier bleiben«, warnte Jeremy.
»Vergiss es!«, flüsterte einer
der St.-Jude-Elftklässler, der zufälligerweise Nate Lyons hieß und seinen
Namensvetter bis hin zu den marineblauen Brooks-Brothers-Socken nachahmte. Die
ganze Truppe drängte zur Tür. Nate Archibald, der coolste Zwölftklässler der
Upper East Side, ging mit ihnen segeln. Das war der geilste Tag ihres Lebens!
Nate folgte den Jungs mit
gutmütiger Belustigung die Treppe hinunter und vergaß völlig, was er vorgehabt
hatte, bevor das Thema auf Segeln und die Bermudas gekommen war. Sein Handy lag
vergessen auf der Dachterrasse. Es klingelte die nächste halbe Stunde alle zwei
Minuten und auf dem Display blinkte jedes Mal der Name »Blair«.
Winter, spring,
summer, orfaaaaall All you have to do is caaaaall And TU be therel
Hmm. Das sieht man ja.
dessous
werden mal wieder nicht gebraucht
»Nate ist schon unterwegs
hierher«, vermeldete Blair selbstzufrieden. Sie hatte Serena nur angerufen, um
damit anzugeben, dass sie jetzt im Plaza wohnte. Sie hatte kurz ein leicht
schlechtes Gewissen gehabt, aber schon mit Ertönen des Freizeichens waren all
ihre Schuldgefühle wie weggeblasen gewesen. Sie beugte sich zu dem riesigen
goldgerahmten Spiegel im Badezimmer vor und trug noch eine Schicht »Vamp« von
Chanel auf. Der Lippenstift war dunkelrot, und eigentlich benutzte sie ihn nur
im Winter, aber wenn man in einer luxuriösen Hotelsuite auf seinen Freund
wartet, um sich wildem Dauersex hinzugeben, spielen Jahreszeiten keine Rolle.
»Sei nicht sauer«, bat sie ihre
beste Freundin. »Du kannst ja morgen Nachmittag kommen und dann machen wir hier
was Lustiges, ja?« Sie lächelte ihrem Spiegelbild kokett zu. »Wenn Nate und ich
ausgeschlafen haben.«
»Ihr zwei seid echt
lächerlich«, sagte Serena ohne eine Spur von Neid in der Stimme. Blair hatte
ihr an dem Morgen, nachdem sie endlich von Nate entjungfert worden war, alles
erzählt, hatte aber der Versuchung widerstanden, dabei zu sehr ins Detail zu
gehen, so wie Serena der Versuchung widerstanden hatte, zu viele Fragen zu
stellen. Immerhin hatten Serena und Nate sich gegenseitig entjungfert, weshalb
das Thema »Sex mit Nate« etwas heikel war.
»Morgen muss ich schon zu so
einer Party für angehende Yale-Studenten«, erzählte Serena. »Was natürlich
überhaupt nicht heißt, dass ich definitiv in Yale studiere«, beeilte sie sich
klarzustellen. Dass Yale sie angenommen hatte, war nämlich ein noch viel heikleres
Thema. »Aber meine Eltern haben schon zugesagt, deshalb muss ich hin.«
»Oh.« Blair schürzte die Lippen
zum verführerischen Kussmund und drehte sich, um ihren Po in dem neuen
schwarzen Seidenslip von La Perla zu begutachten. Natürlich hatte sie noch
keine feste Zusage von Yale, aber sie stand immerhin auf der verdammten
Warteliste, da hätte man sie ruhig auch einladen können.
»Ich hatte ja eigentlich
gehofft, wir könnten zusammen hin«, sagte Serena. »Ich meine, wenn eine von uns
auf jeden Fall in Yale studiert, dann ja wohl du.«
Blair rückte ihren BH zurecht.
Nate hatte auch eine Zusage von Yale, aber von einer Party hatte er nichts erwähnt.
Und wenn er nicht ging, konnte sie auf keinen Fall hin. Denn dann waren sie...
anderweitig beschäftigt.
Ah ja.
»Die Party fängt erst um sieben
an«, sagte Serena. »Bis dahin seid ihr beiden vielleicht so weit, dass ihr
wieder aus eurer Höhle kriechen könnt.«
»Können wir morgen noch mal
drüber sprechen?«, fragte Blair unentschlossen.
»Klar, wie du willst.« Serena
hatte kein Problem damit, allein auf Partys zu gehen, weil sie dort nie lang
allein blieb. Jungs umschwirrten sie wie Wespen einen Picknickkorb. »Also dann
- viel Spaß heute Nacht. Ciao, Süße!«
Blair hatte gerade aufgelegt,
als der Page auch schon mit der Flasche feinsten russischen Sekts und dem
Kaviar mit Toastschnittchen, die sie bestellt hatte, an die Tür klopfte. Sie
warf sich schnell einen der weißen Plaza-Flauschbademäntel über und machte die
Tür auf.
»Da drüben ans Bett bitte«,
wies sie den Hotelangestellten an und war selbst entzückt darüber, wie
abgeklärt Joan- Crawford-mäßig
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