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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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herausfinden.
    »Gern, Covell. Aber ich bin wirklich ein Arbeiter.«
    Damit meinte ich, daß ich für meinen Lebensunterhalt arbeitete, nicht, daß ich persönlich Gräben aushob oder Mauern errichtete.
    »Es gibt Arbeitsgebiete, die nicht unbedingt muskulöse Schultern erfordern«, sagte Covell mit der Goldenen Zunge und ergriff seinen Beutel. »Ich arbeite mit Worten, die sich wirklich manchmal verdammt störrisch anstellen, andererseits aber auch einen herrlichen Gesang anstimmen können. Der Grund dafür übersteigt meinen Verstand.«
    Er bestieg seinen Hirvel. Das Tier war in bester Verfassung, Weißhuf überlegen, den ich mit einem Schlag auf das Hinterteil fortgeschickt hatte. Covell betrachtete die Zorca.
    »Für einen Arbeiter bist du aber gut beritten, Nath die Mücke.«
    »Die Zorca war die letzte Gabe eines Toten an mich.«
    Er quittierte meine Worte mit einem Lachen und schüttelte die Zügel; im Schritt ritten wir die staubige weiße Straße entlang. Er trug wie Oby ein langes Messer – soweit ich sehen konnte, seine einzige Waffe, bis auf einen kurzen Dolch in einer Scheide oberhalb seines Steigbügels. Beutel und Stab hatte er hinter sich auf dem Hirvel festgemacht.
    Covell erzählte von der Sorge, die man sich in Vondium wegen der ständigen Unruhe im Nordosten Vallias machte. Die Menschen dort oben waren viel erdverbundener und starrsinniger, ihr Ziel war rotes Gold und Selbstverwirklichung.
    Auf Umwegen warf ich eine Frage nach schwarzen Federn in unser Gespräch ein.
    Er antwortete wie ein gebildeter Mann – er zitierte aus den Schwarzen Federn von Ulbereth dem Düsteren Räuber , sprach einige Verse aus diesem Epos, das Legenden der alten Zeiten schilderte.
    Ich nahm nicht an, daß er meiner Frage auswich. Daraus folgerte ich, daß er über die Schwarzen Federn des Großen Chyyan nichts wußte. In dieser Sache konnte ich allerdings niemandem hundertprozentig trauen.
    Ich drängte ihn, mir ein paar eigene Zeilen vorzutragen, und er ließ sich nicht zweimal bitten und rezitierte seine Ode an die Dämmerung , in der die rote Sonne Zim und die grüne Sonne Genodras als farbige Feuerbälle bezeichnet werden, ohne eigene Wesenheit, wie die meisten Religionen behaupten, sondern Wunder der Natur, die allen Menschen auf Kregen Licht brachten. »Religiöse Heuchelei widert mich an«, fügte er hinzu. »Opaz ist ganz in Ordnung, wenn man es nicht übertreibt. Die wahre Religion ist jedoch das Herz eines jeden Menschen.«
    Ich antwortete nicht direkt. Rafik vertraute auf den Arm und das Schwert, Covell auf das Herz des Menschen. Was war meine Basis? Hatte ich überhaupt Vertrauen in etwas außer meiner Delia und den Krozairs von Zy?
    Unmittelbar nach meiner Rückkehr nach Kregen hatte ich gesagt, daß sich Kregen in den einundzwanzig irdischen Jahren nicht verändert hatte. Doch je mehr ich erfuhr, um so klarer wurde mir, daß die wunderbare Welt doch anders geworden war und sich immer noch und immer schneller veränderte.
    Wenn Covell vom Herrscher sprach, lachte er nur noch und machte Witze. Er sagte, in den Schänken würden haufenweise Rebellionspläne geschmiedet und dann als weinseliger Unsinn wieder verworfen. »Vallia steht vor großen Problemen, Nath die Mücke, alle Menschen sehen das deutlich. Der Nordosten. Dann die Racter. Es gibt andere Parteien und Pläne. Ich will damit nichts zu tun haben, bei Vox! Ich bin Dichter, und als Poet werde ich leben und sterben so glücklich ich kann. Alles andere ist Illusion.«
    »Du hast also nicht die Angst der Hiesigen, allein zu reisen?«
    »Du etwa?«
    »Nun, mir war die Situation nicht so ganz klar, wo ich doch ein einfacher Wandersbursche bin. Wenn es hier wegen der Unruhen keine Arbeit gibt ...«
    »In Delphond gibt es keine Unruhen, jedenfalls noch nicht. Deshalb bin ich ja auch hierher gereist. Aber der einsame Wanderer ist nicht mehr so sicher wie früher, und einsame Häuser wie die Schänke, an der wir uns trafen, sind keine Horte des Friedens mehr. Die verdammten Aragorn ziehen überall im Lande herum – aye, und die Racter helfen ihnen und dulden sie. Von ihnen erhalten sie ihr Geld.«
    »Du magst die Racter nicht?«
    »Ich lehne alle politischen Parteien ab. Ich bin Individualist.«
    »Die Menschen treffen Vorsichtsmaßnahmen gegen Drikinger.«
    »Ja, aber Delphond ist für Banditen keine leichte Provinz.«
    »Also haben sie Angst vor den Sklavenhändlern?«
    »Wenn der Herrscher und das Presidio nicht schnell handeln, wird niemand mehr sicher

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