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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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weitergesprochen, doch schon hatte ich mich Ered Imlien genähert und packte seine Tunika mit der Faust und schüttelte ihn ein wenig hin und her.
    »Aber du redest jetzt mit mir darüber, Rast! Und zwar schnell!«

15
     
     
    Imliens Gesicht war rot angelaufen. Er keuchte in meinem Griff.
    »Die Prinzessin Dayra«, sagte er stockend, »ist doch nicht mehr als eine ...«
    Ich schlug ihn, ehe er mehr sagen konnte.
    Vermutlich war ich wegen meiner Töchter übermäßig empfindlich, weil ich Velia in den Armen gehalten hatte, als sie starb. Das würde ich niemals vergessen – welcher Vater hätte das vermocht? »Nimm dich in acht, was du sagst!« grollte ich.
    »Ich weiß es nicht«, plapperte er. »Ich habe nur gehört, sie soll ...«
    »Vorsicht!«
    »Sie dreht durch! Mehr kann ich dir nicht sagen, denn ich weiß es nicht.«
    Der Wintergarten wurde mir wieder bewußt, die anderen, die mich entsetzt anstarrten. Die Chuliks waren hinter dem Glasschirm hervorgetreten, doch die Kovneva winkte sie hinaus.
    »Er spricht die Wahrheit, Dray Prescot! Niemand weiß, was deine Tochter Dayra im Schilde führt. Die Prinzessin Majestrix kümmert sich darum. Mehr als das weiß keine Frau.«
    Ich ließ Ered Imlien zu Boden fallen und starrte die Kovneva aufgebracht an. »Du gehörst den Schwestern der Rose nicht an.«
    Sie richtete ihren jugendlich wirkenden Körper auf, und ihr hageres Greisinnengesicht verhärtete sich. »Nein.«
    »Wenn wir zu einer Übereinkunft kommen«, sagte ich und deutete auf Ered Imlien, »muß ich wohl diesen Haufen Offal im Auge behalten.«
    »Ich antworte für ihn. Er ist Trylon. Thengelsax liegt für seinen Geschmack zu weit im Nordosten. Seine Ländereien werden überfallen. Sein Zorn rührt von der Sorge um seine Gebiete her.«
    »Und seine Untergebenen?«
    »Sie kämpfen für ihn, wie es ihre Pflicht ist.«
    Mir kam der Gedanke, daß Dayra etwas mit den Überfällen aus dem Nordosten zu tun haben könnte – aber das war unvorstellbar! Gehörte nicht die ganze Insel zusammen? War Vallia nicht Vallia? Vielleicht gab es gar keine Überfälle, vielleicht hatte sich Ered Imlien das alles nur ausgedacht! Ich blickte ihn an.
    »Du hast mich in Schande gebracht, Prinz«, sagte er zähneknirschend.
    »O nein, Imlien. Das hast du selbst getan.«
    »Eines Tages ...«
    »Ered! Halt den Mund!« Natyzha Famphreon starrte den elenden Wicht zornig an, und Ered Imlien senkte den Kopf.
    Ich wandte mich an die Kovneva. »Und du kannst mir über meine Tochter nicht mehr sagen?«
    Sie schüttelte den Kopf. Ich war nicht sicher, doch ich glaubte einen düsteren Ausdruck des Triumphs über ihre arroganten Züge huschen zu sehen.
    »Mehr ist nicht bekannt.«
    Was immer Delia im Sinne hatte, ich konnte nur hoffen, daß sie und Melow das Problem lösen und bald zurückkehren würden. Ich zwang mich zur Ruhe. Ich konnte Delia vertrauen. Auch ich hatte hier eine Aufgabe – es gab noch ein Thema zu besprechen, ehe ich diesen Ort verließ – entweder höflich verabschiedet, oder nach siegreichem Kampf oder mit den Füßen voran.
    »In der Frage des Herrschers«, sagte ich, »haben wir unsere Deldars aufgestellt und sind übereingekommen, daß ich darüber nachdenken werde. Nun sag mir, Natyzha Famphreon, was du über die Schwarzen Federn weißt.«
    Ihr arroganter Kopf ruckte hoch. Sie begann zwischen den Reihen der Topfpflanzen hin und her zu schreiten.
    »Die schwarzen Federn?« fragte sie. »Ah, du hast also davon gehört!«
    »Sonst würde ich dich wohl kaum danach fragen können!« gab ich ironisch zurück.
    Sie schnappte nach Luft. »In den Provinzen gibt es Gerüchte. Genaueres weiß man nicht. In diesem Leben ist nichts gewiß.«
    »Und wie stehen die Dinge in Vondium?«
    »Ich habe den Crebents meiner Besitzungen Anweisung gegeben, alle Priester zu vertreiben. Sie haben aber bisher keinen gesehen. Hier in Vondium habe ich noch nichts gehört.« Sie musterte mich mit listigem Augenaufschlag. »Vielleicht gehörst ja du den Chyyanisten an, Prinz Majister?«
    »Ich habe keine Zeit für ironische Spitzen, Kovneva. Auch ich habe versucht, dieser bösen Bewegung Einhalt zu gebieten, doch jetzt ist wohl Zeit für energischere Maßnahmen. Du weißt, was die Priester des Großen Chyyan predigen?«
    »Das ist mir egal. Sie glauben nicht an Opaz und sind deshalb ohne Erlösung.«
    »Ich weiß, daß sie uns vertreiben und all unseren Besitz übernehmen wollen«, sagte Nalgre Sultant. Er sah böse und gefährlich aus – ein

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