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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Grundlage für viel Unzufriedenheit entfallen.«
    Im Rückblick auf diese Worte muß ich mich töricht schelten. Selbst damals war ich in kregischen Angelegenheiten noch erschreckend jung, trotz der Erfahrung – einer Erfahrung, die allerdings mehr von den anderen herausgekehrt wurde.
    Es kam der Tag, da ich mich von Seg und Thelda verabschieden mußte. »Ich kehre nach Vondium zurück«, sagte ich.
    »Aber ...«, begann Seg.
    »Aber du bist verbannt!« warf Thelda ein. »Der Herrscher hat das entsprechende Edikt verkündet. Die liebe Königin hat es mir selbst gesagt. Wenn du dich in Vondium blicken läßt, greift man dich auf!«
    »Mag sein. Vielleicht aber auch nicht. Ich dulde es jedenfalls nicht mehr, daß der Herrscher zwischen meinen eigenen schwachen Wünschen und dem steht, was ich tun muß. Bei Vox! Ich bin es leid, vorsichtig um den Brei herumzuschleichen.«
    »Also geh nach Vondium, mein alter Dom!«
    »Das werde ich tun! Und wenn der Herrscher oder einer seiner Leute mir in den Weg kommt, werde nicht ich das zu bereuen haben!«

17
     
     
    Nun, das waren große, prahlerische Worte, die Ihnen sicher verraten, wie aufgebracht ich war. Wenn ich nur gewußt hätte, was Delia im Schild führte. Wenn ich nur sicher sein konnte, daß Dayra nicht in Gefahr war! Ich wollte also nach Vondium zurück, um dort diese Fragen zu klären.
    Und wenn mir dabei ein heuchlerischer, gefährlicher chyyanistischer Priester mit seinen verdammten Schwarzen Federn in die Quere kam, sollte er lieber gut aufpassen!
    Mit dieser typisch prescotschen Prahlerei kehrte ich in einem von Segs Flugbooten nach Vondium zurück. Ich wollte als Nath die Mücke oder Kadar der Hammer auftreten, je nachdem, wie sich die Situation entwickelte.
    Das Funkeln Vondiums stieg vor uns auf, und das Flugboot setzte zur Landung an. Segs Pilot half mir dabei, die Zorca und den Pack-Preysany zu entladen, dann wünschte ich ihm Remberee. Anschließend zog ich meinen alten zerlumpten Mantel an, legte den Bambusstab über den Sattel und ritt langsam auf die Stadt zu, deren höchste Turmspitzen eben zu sehen waren.
    Wenn mich schon die Veränderungen berührt hatten, die während meines einundzwanzigjährigen Aufenthalts auf der Erde in Vallia eingetreten waren, gefolgt von der Zeit am Auge der Welt, so konnte ich nur entsetzt sein über den Wandel, der sich während meiner letzten kurzen Reise ergeben hatte.
    Mein erster Blick fiel auf einen Schrein am Wegrand, der früher einer der geduldeten kleineren vallianischen Religionen geweiht gewesen war. Aber die alte Statue war entfernt worden, und die Nische war angefüllt mit schwarzen Federn, darin die grob gehauene Darstellung eines Schwarzen Chyyans. Ich zog die Zügel an.
    Eine zahnlose Greisin saß am Wegrand. »Der Tag komme, guter Herr, der Tag komme!«
    Ich sagte nichts, sondern schüttelte Schnuppernases Zügel und ritt weiter.
    Bei Zair! Unternahm der Herrscher – und der Adel – denn nichts dagegen?
    Es machte keine Mühe, nach Vondium hineinzukommen. Es herrschte ein lebhaftes Treiben. Überall Vallianer. Die Wächter gönnten mir kaum einen Blick. Ich ritt hindurch und fand mich in einem Bienenstock der Gerüchte und Mutmaßungen und des Klatsches wieder. Die hellen Farben, die unruhigen Kolonnen der Calsanys, die Sänften, die hohen Räder der Zorcakutschen, die über die breiten Boulevards dahinfuhren, die gleichförmige Prozession schmaler Boote auf den Stichkanälen, die Rufe der Verkäufer – all das die Sinne berauschende Gewirr einer großen Stadt umschwirrte mich auf meinem Weg zur Unterkunft der Schmiede, einer Taverne, die der Eiserne Amboß hieß. Diesen Stadtteil kannte ich nicht besonders gut – schließlich waren wir nicht in Ruathytu –, doch nachdem ich mich erkundigt hatte, fand ich mein Ziel und sicherte mir mit Hilfe eines Goldtalens ein Zimmer. Von hier aus mußte ich meine Arbeit tun.
    Meine Jagd begann an einem Krankenhaus für Sklaven, führte über eine Schule für die Kinder armer Mütter und durch eine Reihe anderer Einrichtungen bis zu diesem ruhigen, weißbemalten Haus auf dem Hügel von Tred'efir. Die Wächter ließen mich nur in den Außenhof, wo ich warten mußte. Diese Wächter waren junge, kräftige Mädchen. Sie waren gekleidet wie die Botin, die Delia mir geschickt hatte, Sosie ti Drakanium, und sie trugen ihr Rapier mit der Miene großer Erfahrung. Außerdem sah ich Mädchen in weiten bunten Roben, die zu einem Steingitter kamen, zu mir herausschauten und

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