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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Spione sitzen!«
    Meine Gelassenheit überraschte mich – sie mutete mich an wie die Ruhe vor dem Sturm auf dem Auge der Welt. Aber ich brachte hervor: »Königin Lushfymi – geht es mit der Allianz voran? Findet der Herrscher sie angenehm?«
    »Oh, sehr angenehm. Königin Lust ist durch und durch Frau, das weiß ich wohl.« Katrin raffte ihr Gewand und zog es enger um sich. »Ich lasse dich hinausgeleiten. Auf Xiri kann ich mich verlassen, auch auf den Jiktar meiner Wache.«
    »Ich kann dir nur danken, Katrin, und dich noch einmal bitten, dich sehr zu beeilen.«
    »Die Schwestern der Rose haben durchaus Erfahrungen in Intrigen!« Sie rief: »Xiri!«
    Ich wurde auf Umwegen ins Freie gebracht. Wie ich es ertragen sollte, auf Katrins Nachricht zu warten, wußte ich nicht. Oft habe ich in meinem Leben darauf gewartet, daß etwas passiert. Und jedesmal ist dieses Warten, so will mir scheinen, sehr unangenehm gewesen.
    Geheimnisvolle Dinge gehen vor unter der äußeren Maske Kregens unter den Sonnen Scorpios, verstohlene und gefährliche Dinge. Ränke wurden in Vondium geschmiedet. Der größte Teil der Welt ist frei und hell, angefüllt mit dem Klappern von Schwertern und Speeren, dem hellen Klang der Kriegstrompeten, dem schnellen Vorstürmen gepanzerter Reiter und den Luftkämpfen der Flugboote hoch am Himmel; aber auch viel liegt im Dunkeln und Verborgenen, unterstützt durch Zauberkräfte, Geistermächte, aus den scheußlichen Abgründen der Zeit heraufbeschworen, magische Elemente, die durch schlechte Dünste das Antlitz der hellen Sonnen mit einem Angsthauch verdüstern; die heimliche Einflußnahme ehrgeiziger Männer und Frauen, die Herrscher stürzen und Macht an sich reißen und alles selbst beeinflussen wollen. Oh, Kregen ist auch eine geheimnisvolle Welt, bei aller Helligkeit und allem Glanz.
    Draußen wanderte ich zunächst wie ein Blinder umher. Ich war eben über eine kleine steinerne Kanalbrücke gekommen, als vor mir ein Chaos losbrach. Eine Prozession bewegte sich den parallel verlaufenden Boulevard der Gregarians entlang. Die Teilnehmer waren bunt gekleidet und mit Blumen geschmückt und trugen Statuen und Flaggen; überall Blumen und Musik, und der ewige Singsang: »Oolie Opaz! Oolie Opaz!« Immer wieder dieselben Worte.
    Die Leute in der Mitte der Prozession liefen abrupt auseinander. Einige fielen um und krümmten sich auf der Straße zusammen. Der Gesang erstarb, wurde wieder aufgenommen und verstummte endgültig. Ich sah erhobene Knüppel. Ich sah die verzerrten Gesichter von Männern und Frauen, die mit Bambusstöcken und Balassruten auf die Anbeter Opaz' einknüppelten und die Prozession im Nu in eine Masse kreischender, ziellos durcheinanderdrängender Menschen verwandelten. Und das war noch nicht alles. Ich sah außerdem die schwarzgefiederten Hüte. Ich sah schwarze Federn an den erhobenen Stöcken. Ich sah die hassenswerten Symbole einer neuen Glaubensrichtung offen zur Schau gestellt, jene niederschlagend, die an Opaz glaubten, die Manifestation der Unsichtbaren Zwillinge.
    Alles ging in Geschrei und Durcheinander unter. Nun mochte mir der Bambusstab in meiner Hand von Nutzen sein. Ich lief von der kleinen Steinbrücke über den Boulevard der Gregarians und stürzte mich in die Reihen der Schwarzen Federn.
    Die meisten Opaz-Anhänger flohen oder krochen mit blutenden Köpfen oder gebrochenen Gliedmaßen auf dem Boden herum. Ich ließ meinen Zorn an einigen Chyyanisten aus, die bewußtlos links und rechts von mir zu Boden sanken.
    Irgend jemand brüllte etwas von Gardisten, und schon galoppierten die Wächter auf ihren Totrixes herbei und begannen mit langen Amtsstäben um sich zu schlagen. Die Menge verlief sich schnell, und ich rannte mit. Ich hatte keine Lust, vor einen hochmütigen Magistratsrichter oder engstirnigen Edelmann geführt und womöglich erkannt zu werden. Ich floh, und auf der Flucht teilte ich noch drei kräftige Hiebe aus, die auf schwarzgefiederte Kopfbedeckungen niedersausten. Ich versteckte mich in der blauen Kühle einer Seitengasse und lief dann weiter durch den Tunnel der Wonnen, bis ich den schimmernden Kyro des Allmächtigen Jaidur erreichte, über dem der Doppelschatten des Forlaini-Hügel-Aquädukts lag. Hier ging ich langsamer, und niemand achtete auf mich. Die Leute ringsum waren mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt. Anscheinend waren solche Straßenschlachten seit der letzten großen Revolution wieder alltäglicher. Ich mußte an mich halten, um nicht zu

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