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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Doppelstreifen. Ich brauchte mich auf meinem Marsch um niemanden mehr zu kümmern, und niemand achtete auf mich, wie es in einem so großen Haushalt mit vielen Sklaven und Wächtern nur natürlich ist.
    Zwei Pachaks hielten mich vor einer inneren Tür an. Sie kennen Pachaks. An den beiden kam ich mit schönen Worten nicht vorbei, und töten wollte ich sie nicht. So mußte ich den einen täuschen, den anderen niederschlagen und mich sofort um seinen Kameraden kümmern. Dies tat ich. Dann ging ich weiter, wobei ich den Elfenbeinstab eines der Pachaks als Zeichen eines höheren Wärteramtes an mich nahm.
    Ich kam an einigen Sklavinnen und weibisch wirkenden Sklaven vorbei, bis ich schließlich am Duft, am Plätschern von Wasser und an einer angenehmen Wärme erkannte, daß ich mich hier in Bereichen befand, die kein Mann, und schon gar nicht ein Söldner, betreten durfte.
    Sklavinnen wichen kreischend vor mir zu Seite, als ich purpurne Vorhänge öffnete. Parfüms und Seifen dufteten. Katrin nahm ein Bad, und ein herrliches schwarzes Mädchen aus Xuntal ließ entsetzt den Schwamm fallen.
    Ich wußte, ich hatte nur etwa zehn Murs, ehe die Wächter kamen.
    Katrin drehte sich gelassen um, Seifenwasser lief über ihre schimmernde Schulter, und sie sah meine Beine, den unteren Teil meiner Uniform und den Kampfharnisch und sagte: »Du bist ein toter Mann, das weißt du hoffentlich!«
    »Aber nur, wenn du den Befehl dazu gibst, Katrin«, gab ich zurück.
    Entsetzt hob sie den Kopf, und das Blut stieg ihr ins Gesicht.
    »Dray!«
    »Richtig! Und nun schrei das nicht in der ganzen Villa herum, sonst ...«
    »Ja, ich weiß!« Sie stand auf, ohne auf ihre Nacktheit zu achten, und sagte zu ihrer Xuntalischen Zofe: »Meinen Mantel, Xiri!«
    Das lotosgeblümte Gewand um sich gewickelt, eilte sie zur Tür und sprach zu jemandem draußen: »Niemand kommt zu mir, sonst ist er des Todes! Sag dem Pachak-Jiktar Bescheid! Beeil dich! Niemand, hörst du?«
    Dann warf sie Xiri hinaus und knallte persönlich die Tür zu.
    Endlich wandte sie sich zu mir um, und der Lotusmantel sank halb von einer Schulter. Das war keine Koketterie. Sie hatte es einmal bei mir versucht und wußte, was Delia mir bedeutete.
    »Vielen Dank, Katrin. Ich habe keine Zeit. Der Herrscher ...«
    »Ich weiß nicht, ob er dich tötet, wenn er dich in Vondium findet, du dummer Woflo. Aber ich würde mich nicht auf seine Gnade verlassen.«
    »Du weißt bestimmt, wo Delia ist.«
    »Ah!«
    Ich war mir nicht sicher. Wußte sie es?
    Sie nahm die Badehaube ab und ließ das Haar herabfallen. Ihr Gesicht war im Laufe der Jahre etwas voller geworden, doch sie konnte noch immer so hochmütig dreinschaun wie eine der sagenumwobenen Königinnen des Schmerzes. Ihre ein wenig zu dünnen Lippen lächelten mich an, während sie sich mit einem gelb-grünen Handtuch abrieb.
    »Ich bin mit Master Jork in zwei Glasen verabredet. Er ist ein Meisterjikaidast, und ich hoffe das Spiel von ihm zu lernen.«
    »Ich spiele hier kein Spiel.«
    »Du kannst dich nicht mit Delia treffen – hat sie dir das nicht gesagt?«
    »Nur daß sie fort muß – und das merkte ich selbst.« Ich betrachtete Katrin Rashumin gelassen, denn ich kannte sie gut. »Ich bin in großer Eile. Ich muß mit der ersten Lady der Schwestern der Rose sprechen. Sie wird mir helfen. Ich bin sicher.«
    »Der ersten Lady«, sagte Katrin lachend, und Spott lag in ihrer Stimme. »Es gibt wohl keinen Mann, der ihren Namen oder ihren Titel auch nur kennt.«
    »Na und? Legt mir eine Augenbinde um, bringt mich in einen dunklen Raum. Ich muß die Mutter Oberin sprechen – ich kenne ihren Rang oder Namen nicht. Katrin! Hör zu, meine Tochter Dayra macht Ärger, und ...«
    »Ärger!« Katrin hielt sich im letzten Augenblick zurück, sonst wäre ihr ein Strom leidenschaftlicher Worte über die Lippen gekommen. Die Anstrengung färbte ihre Wangen wieder rot und führte dazu, daß sich ihre Hand um das grüne und gelbe Handtuch krampfte. Als sie sich wieder beruhigt hatte, sagte sie: »Ich will sehen, was ich tun kann, Dray, aus alter Freundschaft. Aber versprechen kann ich gar nichts.«
    »Eine Nachricht für Kadar den Hammer im Eisernen Amboß wird mich erreichen. Aber beeil dich, Katrin!«
    »Ich lasse dich aus der Villa schmuggeln. Gerede bringt heutzutage in Vondium eine Menge Ärger. Die Königin ...« Und hier offenbarte Katrin den Unterschied zwischen sich und Thelda. »Die Königin ist ein liebes Wesen und hat überall ihre verdammten

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