Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio
Marionette sein würde.
Mir machte noch immer zu schaffen, daß ich ein hilfloses Werkzeug der Herren der Sterne war. Ich hatte Maßnahmen dagegen ergriffen, wie Sie noch hören werden, doch allein der Gedanke löste lodernden Zorn in mir aus.
In diesem Augenblick blieb unausgesprochen, daß die Racter durch mein Einwirken einen Großteil ihrer Macht über den Herrscher verloren hatten und daß sie das schmerzte. Ihr Einfluß war noch immer erschreckend groß, doch in diesen Tagen konnte der Herrscher mit größerer Ungezwungenheit handeln als jemals zuvor.
»Wenn du offen gegen uns opponierst, hast du die Folgen dafür zu tragen«, Natyzha blickte mich an und dann zur Seite – der abgleitende Blick, der typisch war für die Art und Weise, wie die Racter auf die Staatsgeschäfte Einfluß nahmen. »Wahrscheinlich wirst du dann sehr bald auf dem Weg zu den Eisgletschern Sicces sein, wenn wir erst losgeschlagen haben.«
»Aber ganz legal, nicht wahr?«
»O ja, Prinz, ganz legal.«
Ich verabschiedete mich von diesen Leuten in einer eisigen Atmosphäre, gemäßigt nur durch das Einverständnis, das auf anderer Ebene zwischen uns herrschte.
7
Der Ort, den ich als nächstes aufsuchte, ließ farbenfrohe, fröhliche Erinnerungen aufleben. Ich begab mich zur Großen Nördlichen Abkürzung, an dessen Ostufer ich die gemütliche Schänke Die Rose von Valka aufsuchte. Der Wirt, der junge Bargom, begrüßte mich voller Freude und rief sofort seinen ganzen Haushalt zusammen. Bargom, der ein wenig gesetzter geworden war, bildete noch immer den Mittelpunkt der Exilgemeinde von Valkanern in Vallia.
Man führte mich in den großen Schankraum und servierte mir hervorragenden kregischen Tee und Miscils. Und es wurde geplaudert.
Als ich nach langer Zeit zum Thema kam und gezielte Fragen stellte, legte Bargom die Hände auf die Knie und blickte mich ernst an.
»Also, Strom, die Sache ist die. Ja, wir haben von Prinzessin Dayra erzählen hören. Nath ti Jawansmot, der den Fleckigen Gyp bewirtschaftet, hat mir geschildert, was die Horde bei ihm angerichtet hat. Bei der Prügelei sind die meisten Fenster draufgegangen, der größte Teil seines Geschirrs und ein Dutzend Amphoren. Außerdem haben die Teufel zwei Fässer des besten Gremivoh mitgehen lassen – verzeih mir, Strom, aber Tatsachen bleiben eben Tatsachen.«
»Sie fingen die Prügelei an, lachten und zogen ab?«
»Ja, sie haben gelacht. Aber sie zogen erst ab, als sie sich den Spaß eine Zeitlang angeschaut hatten. Nur war das eben kein Spaß mehr.«
»Hat Nath ti Jawansmot eine Entschädigung erhalten?«
»O ja. Die Prinzessin Delia, möge Opaz sie segnen, hat den Schaden voll bezahlt. Obwohl die Sache nicht ganz die Schuld von Prinzessin Dayra war – sie wurde irgendwie mitgerissen. Davon bin ich überzeugt.«
»Und seitdem?«
»Hat man sie kaum gesehen oder von ihr gehört, Strom.«
Also, das durfte mich nicht aus der Bahn werfen. Wenn die Berichte stimmten, hielt sich Dayra im Nordosten auf, irgendwo nördlich von Tarkwa-fash.
»Und der Name des Mannes in ihrer Begleitung?«
Bargom senkte unbehaglich den Kopf und spielte an den Schlaufen seiner Schürze herum.
»Ich bitte dich, Bargom, wir sind alte Kameraden. Du brauchst keine Angst zu haben, daß du mich beleidigst. Ich weiß, daß Dayra unter dem Einfluß eines Gauners steht.«
»Das ist er in der Tat – und er führt eine Bande an, mindestens ein Dutzend Halunken. Aber wer er ist? Er tritt unter allen möglichen Namen auf. Einige behaupten, er sei der uneheliche Sohn einer hochstehenden Persönlichkeit, andere meinen, er sei nichts anderes als ein Fischer von den Inseln, der in seiner Jugend eine Geldbörse stahl und sich damit eine Bildung kaufte, die seine Fähigkeiten eigentlich übersteigt. Wieder andere halten ihn für einen Paktun, möglicherweise sogar Hyr-Paktun, der die Früchte seines schlimmen Berufes erntet. Wieder andere ...«
»Schon gut. Gesehen hast du ihn nicht? Eine Beschreibung kannst du mir nicht geben? Keinen Namen, nicht mal einen, mit dem ich meine Nachforschungen beginnen kann?«
Bargom runzelte die Stirn und kratzte sich am Arm. »Ich habe Nath sagen hören, seine Kumpane hätten ihn Zankov * genannt.«
»Zankov. Das ist nun wirklich ein seltsamer Name. Wer sind die anderen neun?«
»Strom! Ich glaube kaum, daß es sie gibt.«
»Du hast recht. Es handelt sich bestimmt nur um einen Namen. Aber wenigstens habe ich etwas, womit ich anfangen kann.«
Ich
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