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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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brachten sich galoppierend in Sicherheit. Wer sich auf seine Füße verlassen mußte, lief und humpelte dahin, so gut es ging. Es war eine diabolische Szene.
    Die Kovneva von Aduimbrev lehnte sich zur mir herab. Ihr gerötetes Gesicht wies einen tückischen Ausdruck auf.
    »Nimm die Hand von der Leine, Tikshim * . Dort ist der Wald. Wir können nun auch allein weiterreiten.«
    Sie sprach im Ernst. Für sie war die Lage klar. Ich war aufgetaucht und hatte ihr bei der Flucht aus Cansinsax geholfen. Eine Pflicht, die ihr als Kovneva jeder schuldete. Ich ließ die Leine nicht los.
    »Nun mach schon, Tikshim! Wir müssen in den Wald galoppieren, ehe die Radvakkas uns einholen ...«
    »Cramph!« rief der Mann mit schwerer Zunge. Da ich sein Rapier hatte, zog er seinen linkshändigen Dolch und versuchte mich oder die Leine zu treffen. Die erste Möglichkeit gefiel mir ganz und gar nicht.
    »Ihr dürft zum Wald reiten und werdet das auch tun. Aber wenn ihr dabei ums Leben kommt, wird mich das sehr wütend machen.« Natürlich konnte die Frau nicht verstehen, warum ich dermaßen engagiert war. »Reitet nicht in der Hauptgruppe der Flüchtlinge ...«
    »Willst du mir Befehle geben?« Sie drehte sich halb um und hieb mit dem Thraxter nach mir. Sie hatte die Klinge nicht gewendet, sie wollte mich verletzen.
    Ich wich dem Hieb aus, indem ich zurücksprang und die Leine losließ. Nur mit Mühe bezwang ich mein Temperament. Wie dumm sich doch die Hohen und Mächtigen dieses Landes benahmen!
    »Reite, Kovneva, reite! Ich werde dich im Wald wiederfinden. Sorge nur dafür, daß du dann noch am Leben und keine blutüberströmte Leiche bist.«
    Mit diesen Worten versetzte ich dem Schecken einen Schlag aufs Hinterteil und ließ ihn losgaloppieren. Die zweite Nikvove mit den Zofen folgte dem Tier. Kurze Zeit später verließen die beiden Tiere die Masse der Flüchtenden und hielten auf die Bäume zu. Nikvoves können schnell laufen. Ich atmete auf. Die eingebildete Marta Renberg müßte nun in Sicherheit und die Herren der Sterne zufriedengestellt sein. Trotzdem wollte ich bis zum Wald weiterwandern und mich vergewissern.
    Inmitten der entsetzt fliehenden Horden durfte ich den Gedanken an meine eigene Flucht nicht vergessen; zugleich beschäftigte ich mich wieder einmal sehr mürrisch mit den geheimnisvollen Absichten der Herren der Sterne. Ich besaß Hinweise darauf, daß die Leute, die die Everoinye schützen wollten, in der Tat Einfluß auf die Geschicke der Welt hatte. Beweis war der genial-verrückte König Genod vom Auge der Welt. Was die Herren der Sterne von Marta Renberg, Kovneva von Aduimbrev, wollten, wußte ich noch nicht. Aber ich wünschte ihnen deswegen alles Böse, denn die törichte Frau hatte mich gehörig aufgeregt.
    Natürlich fehlte mir die absolute Gewißheit, daß die Herren der Sterne bei dieser Rettungsaktion tatsächlich sie im Auge hatten. Vielleicht ging es um den Mann – sie hatte ihn Larghos genannt, und zweifellos hatte er an ihrem Hof die eine oder andere Funktion – oder gar um eine der Zofen, hübsche, abgearbeitete Mädchen, die vor Entsetzen schwiegen. Der Preysany, der zweifellos mit ausgewählt teuren Gegenständen beladen war, folgte den Nikvoves. Ich wandte mich um und betrachtete die zum Untergang verurteilte Stadt.
    Schon erhob sich Rauch über den roten Dächern, braun wallend, im Umriß einen Schädel bildend, dann eine Pilzform, ein unschöner Anblick. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Flammen hochlodern und den Glanz der Sonnen mindern würden. Es war ein scheußlich-verworrenes Schauspiel der Abschlachterei, Vergewaltigung und Plünderei, und zumal hier in Vallia, in diesem einst so mächtigen Reich.
    Die Felder verschluckten zahlreiche Flüchtlinge, die inmitten der hochstehenden Pflanzen verschwanden. Die freie Ebene eignete sich nur für Reiter mit schnellen Tieren. Ich wog meine Chancen, während ich mit energischen Schritten die Stadt hinter mir ließ. Der Flüchtlingsstrom dünnte ringsum aus, und bald war ich nur noch von Leuten umgeben, die wegen zuviel Gepäck, wegen Gebrechen oder Kindern nicht schnell genug vorankamen. In Notfällen griff ich mit zu, zog hier einen Wagen aus einer Fahrspur, trug dort ein Weilchen ein Kind; doch so gern ich mehr geholfen hätte, durfte ich mich doch nicht an eine bestimmte Gruppe binden. Jedenfalls waren wir alle zwei oder drei Reihen tief in die Getreidefelder eingedrungen, als die ersten Radvakkas aus dem Westtor Cansinsax' stürmten

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