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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verschwunden. Sie waren einfach aus der Stadt marschiert und hatten sich etwa hundertundfünfzig Meilen südwestlich am Großen Fluß in Sicherheit gebracht. Und ehe die Bürger sich darüber klar wurden, daß sie ja alles im Stich lassen mußten, was sie nicht tragen konnten, wenn sie den desertierenden Streitkräften folgen wollten, war der junge Wil der Farrow auf einem Preysany in die Stadt geritten und hatte die erschreckende Nachricht gebracht, daß die Radvakkas den Süden bereits abgeriegelt hatten. Noch während wir uns auf diese Information einzustellen versuchten und Naghans Hawkwas beinahe unbemerkt in die Stadt eilten, stiegen weitere Staubwolken unheildrohend in den Himmel des Ostens und Nordens. Die Stadt war eingekesselt. Es gab keinen Fluchtweg mehr.
    Von allen Berufskämpfern im Stich gelassen, sahen die Bürger Therminsax' eine Zukunft voller Schrecknisse auf sich zukommen, mit Raub, Vergewaltigung und Mord. Auf der ganzen weiten Welt schien es für sie keinen Ausweg mehr zu geben.
    So brüllten sie haltlos ihren Kummer heraus, kaum noch bei Sinnen, dem Untergang geweiht.

12
     
     
    Es war sinnlos, die in panischem Entsetzen kreischend und schreiend durcheinanderlaufenden Horden beruhigen zu wollen. Hier und dort verharrten Männer auch für sich oder in Gruppen und schrien nicht; vielmehr hatten sie die Fäuste geballt und die Stirn gerunzelt und wußten nicht, was sie unternehmen sollten. Durch das allgemeine Chaos, in dem ich herumgestoßen wurde und an mich halten mußte, um nicht sinnlos um mich zu schlagen, führte ich die Hawkwas zu einem zentral gelegenen Kyro am Vomansoir-Kanal, den ich von früher kannte. Dieser Wasserlauf mündet in den Therduim-Graben, und zwar innerhalb eines ziemlich großen Beckens mit Kaianlagen und Piers, an denen Rordam seine Leute anlegen lassen wollte. Ich begab mich sofort zum herrschaftlichen Palast des Justitiars, des vom Herrscher eingesetzten Gouverneurs dieser Stadt.
    Diese opazverfluchten Radvakkas! Es konnte gar nicht so lange her sein, daß die Eisernen Reiter durch Nord-Segesthes nach Westen geritten waren, auch wenn wir Klansleute sie schon seit Ewigkeiten in Schach gehalten hatten. Woher sie kamen, wußte niemand genau, denn der größte Teil Ost-Segesthes' war uns völlig unbekannt, mit Ausnahme weniger freier Städte an der Küste und den Inseln des Ostens. Hap Loder hatte mir einmal gesagt, ich könnte sämtliche Klans der Ebenen zu einer einzigen gewaltigen Streitmacht vereinigen, und ich hatte ihn, meine rechte Hand, meinen braven Kampfgefährten verspottet und gefragt, wer denn der Feind sei, den wir mit dieser Streitmacht bekämpfen würden. Nun ja, neuerdings kannten wir diesen Gegner – und hätten ihn wohl doch lieber weiter nicht gekannt.
    In der unmittelbaren Nähe des Kyro vor dem Justitiar-Palast verdichtete sich der Mob. Ich drängte mich durch und arbeitete mich nach vorn. Leute schrien und rissen sich das Haar aus, einige waren auf die Knie gesunken und hoben der Palastfassade flehend die Arme entgegen. Sie kreischten dem Justitiar des Herrschers zu, er solle sie retten, er solle einen Ausweg finden, er solle verhindern, daß die grausamen Eisernen Reiter alles vernichteten.
    Wächter waren nicht in Sicht. Die kleine Ehrenwache, die in Friedenszeiten hier aufzog, war vermutlich von den Hamaliern verboten worden. So vermochte ich mich von der Menge treiben zu lassen, die durch die inneren Höfe, durch die verzierten Treppenhäuser in jeden Saal und Raum strömte. Der Lärm, der von der Horde ausging, hätte Tote aufwecken können. Dennoch beobachtete ich immer wieder Gruppen von Städtern, die nicht schrien, sondern verzweifelt die Fäuste ballten und dem Geschehen ohnmächtig zuschauten.
    Schließlich fand ich den Justitiar dicht an ein hohes Fenster gedrängt, dessen rote Vorhänge die grelle Sonnenstrahlung milderte. Er wirkte irgendwie eingeschrumpft. Ich kannte den Mann, Nazab Nalgre na Therminsax – ein Ehrentitel, der ihm beim Amtsantritt verliehen worden war. So stand er nun vor den Leuten, vom Herrscher zum Nazab ernannt, und hielt sich zitternd den Kopf. Er war von einigen wenigen getreuen Dienstboten und Sklaven umgeben und wußte keine Antwort auf die gebrüllten Fragen und verzweifelten Bitten der Bürger.
    Ohne Umstände zog ich meinen Thraxter und drehte ihn, bis sich das Licht auf die Klinge spiegelte und einen unheildrohenden Glanz in die Gesichter der Bürger warf. Mein Gebrüll übertönte das Geschrei.
    »Raus!

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