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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Rücken eines Benhoffs versah (kein Radvakka, der etwas auf sich hielt, würde zu Fuß gehen, wenn er reiten konnte), wurde lautlos beseitigt. Ein Sprung auf das schmale Hinterteil des Tiers, ein Griff auf den Mund, ein Aufbäumen und ein dumpfer Sturz. Dann rückten wir weiter vor. Und die ganze Zeit war ich nur halb bei diesem Überfall, der ein großes Durcheinander anrichten sollte, denn meine Gedanken galten wie immer den Vorbereitungen, die noch zu treffen waren.
    Das Rapier und der rechtshändige Dolch waren damals die Waffen der höherstehenden Vallianer, doch beim gemeinen Fußvolk verbreitete sich immer mehr der Clanxer – der gemeine Clanxer, wie er genannt wurde –, denn man beobachtete den erfolgreichen Einsatz des hamalischen Thraxters, dem der Clanxer glich. Mit Naghan der Mücke hatte ich für die Waffenkammern Valkas so manche neue Waffe geschaffen, und das neue Schwert, das wir aus Thraxter, Clanxer und Kurzschwert entwickelt hatten, war inzwischen bei sämtlichen valkanischen Regimentern in Gebrauch. Diese Regimenter waren auf Befehl des Herrschers und die Umtriebe Ashti Melekhis und Layco Jhansis aufgelöst worden. Nun ja, das hatten sie nun davon ...
    In Therminsax gab es leider nicht viel Eisen und Stahl, so daß wir sparsam damit umgehen mußten. Frauen und Mädchen fertigten Pfeile, so schnell sie konnten; dazu nahmen wir Feuersteinspitzen, die oft schärfer als Stahl sind und sogar gern von den berühmten Bogenschützen aus Loh genommen werden. Die Bogen selbst waren zusammengeleimt; sie bestanden aus Horn und Holz und Sehnen; doch überhaupt war die Zahl der Männer, die mit dem Bogen umgehen konnten, sehr gering. Zum Glück gehörte Larghos der Bogenschütze zu uns; seine Familie fertigte seit Generationen Bögen für die Stadt und die umliegenden Bezirke.
    Nun näherten wir uns dem Gehege, in dem die Sklaven untergebracht waren. Die gefährlichsten Sklaven waren bestimmt für die Nacht angekettet worden. Die privilegierten Rechtlosen, die ich – wahrscheinlich zu Unrecht – Heloten nannte, schliefen wahrscheinlich in größerer Nähe zu ihren Herren.
    Vorsichtig schlichen wir in das Gehege und begannen mit unserer Arbeit.
    Sklaven – nun ja, es gab viele Sklaven in Therminsax, und sie bereiteten uns jetzt schon Kopfzerbrechen.
    Wegen der Leichtigkeit, mit der die Eisernen Reiter die Legionen aus Hamal niedergeritten hatten, war allen klar, daß eine relativ dünne Kette aus Schwert- und Schildkämpfern einem Radvakka-Angriff unter keinen Umständen standhalten konnte. Wir verfügten über keinerlei Luftkavallerie oder Flugboote. Allerdings besaßen wir einen Preysany ... Nach diesem komischen Gedanken kam ich in die Gegenwart zurück und hörte Naghan energisch auf die befreiten Sklaven einflüstern. Obwohl ich nicht annahm, daß sie mit ihrem Aufstand warten würden, bis wir die Zelte angezündet hatten, mußten wir es versuchen.
    Gerade als Foke der Waso ein Licht anmachte und in den Zunder blies, löste sich die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln von den Wolken und ergoß ihr vages rosafarbenes Licht über das schlafende Lager. Wir erstarrten. Die befreiten Sklaven, die das plötzliche Erscheinen des Mondes als Signal nahmen, brüllten los. Kreischend und Ketten wirbelnd wogten sie wie eine rachedurstende Tide zwischen den Lederzelten hindurch. Ich fluchte.
    »Es wird Zeit zu verschwinden, Naghan. Ruf deine Leute zurück! Werft die Feuertöpfe und laßt uns von hier abhauen!«
    »Quidang, Jen!« Die Feuertöpfe flogen los und steckten die erste Zeltreihe in Brand. Das ausgetrocknete Leder brannte nur langsam und ließ dunklen Rauch aufsteigen. Die aufgestapelten Vorräte gerieten dagegen erfreulich schnell in Brand. Von Zelt zu Zelt liefen wir und warfen unsere Feuertöpfe, die schnell brennbare Stoffe enthielten und für unsere Pläne besser geeignet waren als einfache Fackeln. Schließlich erreichten wir die Reihen der Benhoffs. Die Tiere waren bereits unruhig geworden, stampften mit den Hufen, warfen die Köpfe hoch und stießen ihr heiseres, wieherndes Keuchen aus.
    »Aufsteigen, ihr Hawkwas, jeder von euch!«
    Gezögert wurde nur kurz.
    »Wenn ihr in Sakwara Totrixes und Hirvels reiten könnt, schafft ihr in Thermin bestimmt auch einen Benhoff! Steigt auf! Reitet los!«
    In Nord-Yorkshire in England gibt es einen Mann, der Bullen darauf trainiert hat, gesattelt und bei Schauspringen eingesetzt zu werden. Für einen Kreger ist der Ritt auf jedem geeigneten Tier etwas ganz

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