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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und wußte es auch, und die Erkenntnis veranlaßte ihn, mit kurzem Remberee davonzustampfen. Ich war ziemlich sicher, daß seine Relianchuns bald nach seiner Pfeife tanzen und hüpfen und diese Behandlung an die Brumbytes weitergeben würden. Nun ja, so ist das Leben nun mal. Er trainierte seine Männer, bis sie bestens getrimmt waren, und ich wußte nicht recht, ob ich wirklich wollte, daß er das Kommando der Phalanx an einen anderen abgab. Es gab jede Menge hervorragender Kämpfer, die diese gewaltige, erdrückende Masse mit ihren Lanzen und Schilden und ihrem tödlichen Vorwärtsdrang lenken konnten; aber allein der Anblick Naths in der Verantwortung konnte mir Vertrauen einflößen.
    Nachdem die Probleme des Tages zunächst bewältigt waren – denn natürlich gab es immer wieder Alarmmeldungen und andere Aufgaben –, hatte ich Gelegenheit, Delias Äußerungen über Jaidur zu bedenken. Die Vorstellung, daß da wohl mehr als eine Armee auf Vondium zumarschierte, mußte ich zunächst aufgeben. Ich legte sie mit dem Gedanken ab, daß die Söldner und die Einheiten aus Hamal, die den Südwesten eingenommen hatten, die Landung der neuen Armee aus Pandahem nicht behindert hatten, was darauf hindeutete, daß sie miteinander verschworen waren und sich gegenseitig halfen ...
    Aber Jaidur ...
    Als wir uns in einem Raum, der später unser Ruhezimmer genannt wurde, zu einer Mahlzeit niederließen – Delia trug ein schönes, langes laypomfarbenes Gewand, während ich eine weiße Toga angelegt hatte –, lag der kleine Raum im goldenen Schein der Samphronöl-Lampen. Doch auch heute blieb Delia sehr wortkarg, sobald die Sprache auf die Schwestern der Rose kam. Diese Geheimgesellschaft der Frauen forderte viel von ihren Mitgliedern und mischte bei vielen Dingen mit, die sich in Vallia taten.
    »Du weißt, daß ich unter Eid stehe, mein Schatz.«
    »Ich weiß. Aber du könntest mich doch wenigstens beruhigen, ich meine ...« Hilflos wedelte ich mit dem Arm. »Nun ja, du könntest mir wenigstens sagen, daß er nicht andauernd in Lebensgefahr schwebt.«
    Delia lachte. Die hübsche Rundung ihres Halses betörte mich.
    »Nein, du haariger alter Graint! Du machst dir zu viele Sorgen wegen der Kinder, dabei ...«
    »Dabei habe ich sie auf das schlimmste vernachlässigt, ich weiß. So mancher, der sich unsere Familie genau anschaut, könnte sagen, sie wären eine durch und durch mißratene Brut. Also, auf Drak trifft das nicht zu. Ich nehme ihn natürlich aus und wohl auch Zeg, der als König von Zandikar am Auge der Welt alle Hände voll zu tun hat ...«
    »Eine mißratene Brut? Also ... Lela weiß, wie sie sich zu benehmen hat. Nur steckt sie so tief in den Angelegenheiten der Schwestern der Rose, daß sie seit ...«
    »Ich habe sie nicht mehr gesehen, seit ich das letztemal zurückkehrte von ...« Ich verschluckte die letzten Worte und schnappte mir ein Kristallglas des besten Jholaix (wir hatten einen ganzen Keller mit diesem hervorragenden Wein in einem zerstörten Palastflügel gefunden). Mein Gesicht war bestimmt rot angelaufen.
    Delia bedachte mich mit einem ernsten Blick. Unbemerkt glitt ihr Gewand von einer runden Schulter. Der Lampenschein warf goldene Lichtsplitter in ihr braunes Haar. Sie raubte mir den Atem.
    »Von woher kehrtest du zurück, mein Schatz?«
    Ich schluckte den Wein hinunter. Ganz intensiv schmeckte er, schnell und nachdrücklich wie ein erstes Liebeserlebnis.
    »Von der Welt, von der ich dir erzählt habe. Von der Welt mit nur einer Sonne und einem Mond und Bewohnern, die ausschließlich Apims sind.«
    Sie hielt hörbar den Atem an und sagte nichts. Das war die einzige Reaktion.
    Dann: »Du hast mir von dieser seltsamen Welt erzählt, die nur eine kleine gelbe Sonne und einen kleinen silbernen Mond besitzt und auf der es nur Apim-Menschen gibt ohne einen einzigen Diff zur Abwechslung. Gibt es sie wirklich? Und ist sie ...«
    »Es gibt sie wirklich. Diese Welt wird Erde genannt. Dort wurde ich geboren.« Ich langte unter den Tisch und ergriff ihre Finger. Sie waren warm und zitterten nur wenig. »Und, mein Schatz, die Erde liegt viele, viele Dwaburs von Kregen entfernt und verliert sich zwischen den Sternen des Himmels.«
    »Deine Heimat ... liegt bei den Sternen?«
    »Nein, Delia, nein. Meine Heimat ist hier, auf Kregen. Bei dir.«
    Ihr Lächeln verwandelte das Gesicht, verwandelte etwas Schönes zu einer so umfassenden Lieblichkeit, daß mir schwindlig wurde. Ich schloß die Augen und öffnete sie

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