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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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stets hinter mir. Seine Geschmeidigkeit verriet einen Meister in allen möglichen Kampfkünsten, geprägt von den großen Disziplinen seiner Zunft. Er hatte vier Arme und einen mit einer Hand versehenen Schwanz, und sein hübsches Gesicht mit dem goldenen Bart erhob sich runde vier Zoll über mir. Sehr zurückhaltend war dieser Korero, doch stets bereit, mit einer passenden Bemerkung zum Kern einer Sache vorzustoßen. Er nickte kurz und sprach weiter: »Der kleine Haufen dort dürfte von hamalischen Ausbildern begleitet sein. Und von einer Horde heimtückischer Masichieri.«
    »Ich glaube nicht, daß du dich irrst, Korero der Schildträger.«
    Wenn man genau darüber nachdachte, war es eigentlich seltsam, daß Korero in einer Welt, in der ständig die verschiedensten Götter und Geister und Phantome beschworen wurden, kaum jemals eine Verwünschung über die Lippen brachte. Vermutlich war dies eine Folge seiner zurückhaltenden Vorsicht, die ihm in Balintol anerzogen worden war.
    Und wenn ich sage, daß er in den Disziplinen erfahren war, so muß ich hinzufügen, daß ich damals keine Ahnung hatte, welche Gruppe ihn ausgebildet und geformt hatte. Jedenfalls waren es nicht die Disziplinen meines alten Gefährten (wenn auch nicht Klingengefährten) Turko des Schildträgers, der ein Khamorro war. Ebensowenig entstammte er den Kem-Brysuang aus dem Land Jeveroinen. In unseren Reihen marschierte ein Bursche aus Jeveroinen, der den fünften Grad Kem-Brysuang beherrschte, und er war ein wirklich außerordentlicher Bursche. Er hieß Bengi-Trenoimian und war bei zwei von drei Schaukämpfen von Korero besiegt worden, der dabei auf den Einsatz seiner Schwanzhand verzichtet hatte.
    Nun starrte ich besorgt auf die Armee, die unter mir nach Norden zog, um die baumbestandene Anhöhe zu umgehen. Schilde fanden sich in den Waffenkammern Pandahems oder Vallia nicht so häufig, und wir hatten noch immer Mühe, unsere Männer dazu zu bekehren, denn sie sahen in einem Schild das Hilfsmittel eines Feiglings. Typisch war die Reaktion des ersten Regiments gewesen, das wir nach der Rückeroberung Vondiums aufgestellt hatten. Die eifrigen jungen Freiwilligen hatten die eben ausgegebenen Schilde reihenweise zu Boden geschleudert; sie lagen wie willkürlich abgeschlagene Blumen im Gras des Drinnik. Nun ja, daraufhin gab es großen Ärger, wie Sie sich denken können, und erst nach lautstarken Auseinandersetzungen kam es zu einem Kompromiß.
    Wie so häufig bedauerte ich in jenen Stunden die durch Zauberkraft erzwungene Abwesenheit Balass' des Falken, denn jener Kyr-Kaidur hätte den Schwert- und Schild-Kampf auf das vollkommenste demonstrieren können.
    Mir wollte scheinen, die Kämpfer Pandahems hatten sich die Lektionen gemerkt, die ihnen die eisernen Legionen Hamals beigebracht hatten. Die dort unten vorbeimarschierenden Schwert- und Schild-Kämpfer – die wir allgemein Churgur-Infanterie nannten – sahen aus, als wären sie noch nicht völlig sicher im Umgang mit ihren Waffen. So etwas ist meistens schnell zu erkennen.
    Die bunten Blöcke, die dort unten formiert in Bewegung waren, stellten einzelne Regimenter von jeweils etwa fünfhundert Mann dar. Wir beobachteten sie von der bewaldeten Anhöhe aus, während die Blätter ringsum von einer leichten Brise bewegt wurden und die schrägen Strahlen der Sonne zweifarbenes Licht über Kregen ausgossen. Ah, mein Kregen ...
    »Eher sechzig als fünfzig«, sagte Korero.
    Ich nickte.
    »Und ein gutes Viertel davon Kavallerie.«
    Als hätte dieses Wort ihn herbeigezaubert, erschien Karidge an meiner Seite. Er atmete nur wenig schwerer als sonst, denn er war ein munterer Bursche mit einem dicken Bart, der sich sogar beim Singen sträubte. Ein wahrer Künstler mit der Zorca, entwickelte er sich zu einem guten Kavalleriekommandeur. Sein Regiment machte stets einen tadellosen Eindruck. Die Männer trugen Rot und Gelb, denn sie gehörten einem herrschaftlichen Regiment an, dreihundertsechzig Jutmänner, die in sechs Schwadronen plus Hilfstruppen unterteilt waren. Karidge hatte sich mit einem langen gekrümmten Schwert bewaffnet, und sein Dolman und Mantel waren silbern und golden bestickte Kunstwerke.
    »Eine verdammt große Horde, Majister, bei den Sporen Lasais des Vakka.«
    »Aye, Jiktar Karidge.«
    »Wir könnten ihnen ein paar Schwanzfedern ausreißen.«
    »Aye, das könnten wir.«
    Targon der Tapster brummte vor sich hin. »Dann sollten wir aufsteigen und losreiten.«
    »Tsleetha-tsleethi«, sagte

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