Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
über Männer gebot. Vermutlich würde es sie schockieren zu erfahren, daß ich lediglich drei Kavallerieregimenter bei mir hatte. Aber das alles hatte Zeit. Gemeinsam näherten wir uns dem inneren Durchgang.
    Ihr Gesicht war bleich – vermutlich von Natur aus und nicht wegen der besonderen Umstände. Ihre Züge waren nicht ganz ohne Farbe; auf den Wangenknochen zeigte sich ein schwacher Schimmer. Sie hatte ein hübsch geformtes breites Gesicht mit niedrigen Brauen und tiefliegenden Augen, denen der Lampenschein ein Rachefunkeln zu verleihen schien. Nun ja, am Körper zeigten sich verfärbte Stellen, wo sie geschlagen und gestoßen worden war, und sie glaubte zweifellos guten Grund zu haben, dem Mann die erlittenen Unbilden heimzuzahlen.
    Ihr dunkles Haar fiel tief in die breite weiße Stirn und verstärkte den Glanz der Augen und verlieh ihrem Gesicht eine Aura der Intensität, klare, angenehme Züge, ein voller roter Mund. Ihre Bewegungen waren anmutig. Nebeneinander standen wir vor dem Eingang und vernahmen von der anderen Seite der Vorhänge ein leises Lachen.
    Jilians Rapier zuckte wie der Schwanz eines Leem.
    »Sie lachen, diese Rasts! Aber wir werden es ihnen zeigen!«
    »Wir müssen uns beeilen. Ringsum lagert eine ganze Armee, und es wird viele Wächter geben.«
    Ihre dunklen Augen richteten sich auf mich, und ich spürte den Druck ihrer Gedanken.
    »Und du, Jak, der Drang, Jikai, fürchtest eine Armee?«
    »Und ob – solange ich andere Eisen im Feuer habe.«
    Sie hob die Hand und zerrte das goldene Tuch fort.
    »Dann wollen wir dieses Eisen zusammen schmieden, und zwar schnell!«

8
     
     
    Woher Jilian auch stammen mochte, man hatte ihr den Umgang mit dem Schwert beigebracht. Außerdem bückte sie sich interessanterweise und nahm die dicke schwarze Peitsche an sich, die der Sklavenmeister geschwungen hatte. Als wir gewaltsam in den Privatraum des Armeekommandanten, des Dicken Lango, eindrangen, war es die Peitsche, die wie eine Risslacazunge vorzuckte und den Mann schmerzhaft traf. Er schrie auf. Wieder fand der Peitschenriemen sein Ziel.
    Jilian lachte.
    Ihre Zähne waren sehr weiß und gleichmäßig.
    Die Wächter waren Apims, nachlässig, herausgeputzt und so arrogant, daß man sie schon dumm nennen mußte. Sie mischten sich nicht ein, sie unternahmen nichts gegen Jilians Angriff.
    Und noch immer trug ich mein Krozair-Langschwert in seiner Scheide auf dem Rücken.
    Die angemalten, parfümierten Jungen huschten schreiend von dem kissenübersäten Bett. Lango begann zu bluten. Er versuchte auf allen vieren fortzukriechen wie ein Hund, doch die Peitsche ließ ihn nicht los. Lachend schlug Jilian zu.
    »Genug, Jilian«, sagte ich schließlich.
    »Ich bin bereit, Jikai«, sagte sie und brachte einen letzten Schlag an, der die Agonie des dicken Lango beendete.
    Jilian bewegte sich wie ein schleichender Chavonth auf den goldverhangenen Eingang zu. Ich begab mich zur anderen Seite, zum hinteren Ende des Zeltes, wo blaugrün gestreifte Baumwolltücher die rauhere Außenplane verhängten.
    »Ich gehe hier entlang.«
    Mein Rapier zuckte vor und schnitt eine Öffnung in den Stoff. Draußen war die Nacht sternenhell.
    »Ich«, sagte Jilian mit einer gewissen Schärfe, »werde dich begleiten, Jak der Drang, Jikai.«
    »Du kannst mich Jak nennen, Jilian. Und ich begrüße dich in meiner Begleitung. Ich darf vermuten, daß du eine Herrin der Jikai Vuvushis bist.«
    »Ja.«
    Schulter an Schulter verließen wir den Zeltbau. Weißschimmernde Haltetaue zogen sich in alle Richtungen und drohten uns zu Fall zu bringen. Das Lärmen des Kampfes entfernte sich, und noch immer züngelten orangerote Flammen empor und ließen die Sterne erlöschen. Auf direktem Wege entfernte ich mich vom luxuriösen Zelt des Kommandanten und hielt nach meinen Leuten Ausschau. Im Lager herrschte ein lautstarkes Durcheinander, und nachdem wir uns ein gutes Stück vom Zelt entfernt und dabei nur vier Gegner zurückgelassen hatten, die verraten konnten, daß hier jemand gewesen war, vermochten wir endlich langsamer zu gehen. Doch von meinen Männern entdeckte ich keine Spur.
    »Wo ist deine Armee, Jak?«
    Wir standen neben einer Reihe angebundener Hersanys, deren weißes Fell im Zwielicht gespenstisch schimmerte. Jilian, das rote Tuch um die Hüfte, das Rapier in der linken Hand, die Peitsche um den rechten Arm gewickelt, von wo sie jederzeit ausgeschleudert werden konnte, wirkte völlig gefaßt.
    »Wie kommst du darauf, daß ich eine Armee

Weitere Kostenlose Bücher