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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schon!«
    Trotz des allgemeinen Getümmels, das uns umgab, gehorchten sie sofort. Ich sprang von der Zorca und stürzte mich unverzüglich in den goldverhangenen Eingang. Lampen verbreiteten ein weiches Licht, und ich vermochte am anderen Ende des tunnelähnlichen Eingangs nur einen Rapa auszumachen, der im Begriff stand, eine Lanze zu schleudern. Mein Bogen knackte, und der Pfeil raste los. Mein Rapier fuhr hoch, und der gegnerische Bolzen wurde zur Seite geschlagen und riß ein Loch in die kostbaren Behänge. Ich hatte den Rapa erreicht, ehe er ziehen konnte, und war gleich darauf an ihm vorbeigestürmt. Der Innenvorhang flog auf. Ich trat ein.
    Ich befand mich in einer Art Vorzelt. Dicke Holzpfähle waren in den Boden getrieben worden; an ihnen ruhten in Ketten zahlreiche schöne Sklavinnen, die praktisch nackt waren. Es gab elf Pfosten und zehn Mädchen; die Kette des unbesetzten Pfostens lag wie eine Schlange auf dem Boden. Ich ging mit steinernem Gesicht daran vorbei, und zwei weitere Rapas sanken kreischend zu Boden.
    Auch die Mädchen schrien und jammerten durcheinander, und ich hoffte, sie befreien zu können, sollte ich das Zelt auf diesem Wege wieder verlassen. Doch vor mir zeigte sich ein großer Zeltraum, in dem allerlei kostbar uniformierte Männer bei Wein Entspannung fanden. Das Mädchen tanzte für sie. Ihre Bewegungen zeugten von Widerwillen, und ein unangenehm aussehender Sklavenherr ließ von Zeit zu Zeit eine Peitsche knallen, um sie an ihre Pflichten zu erinnern.
    Es dauerte eine Weile, bis die Männer auf meine Gegenwart reagierten.
    Sie offenbarten ausnahmslos die Unbekümmertheit, die wir schon an der Kavalleriepatrouille und überhaupt bei dieser Armee beobachtet hatten.
    Überzeugt, daß die Lösung für das Rätsel beim Kommandanten dieser Armee liegen mußte, rückte ich vor. Sie sahen das Rapier in meiner Faust, sie sahen die schmale Klinge und das rote Blut daran, und begannen sich schwerfällig zu erheben. Zunächst reagierten sie überrascht, dann verblüfft, ärgerlich und zornig – und schließlich bestürzt und angstvoll und in panischem Entsetzen, bemüht, unserer Attacke zu entkommen. Einige vermochten zu fliehen, andere, so auch der Sklavenaufseher mit seiner Peitsche, verloren in dem Zelt ihr Leben. Ich nahm nicht an, daß aus dieser Gruppe viele jemals wieder Wein trinken und einem Mädchen beim erzwungenen Tanz zusehen würden.
    »Hai, Jikai«, sagte das Mädchen gelassen. Sie hatte einen schlanken, biegsamen Körper, bemerkenswert fest und gerundet, und sie bückte sich mit natürlicher Anmut, um ein Stück Tuch aufzuheben, mit dem sie ihre Blöße bedeckte.
    Ich machte eine Bewegung mit dem Rapier.
    »Der Kommandant?«
    »Oh, Lango ist dort drinnen mit seinen bemalten Jungen. Du wirst mit ihm keine Mühe haben. Deine Männer werden diese Armee ohne weiteres vernichten.«
    »Mag sein«, sagte ich. Ich begab mich zu dem inneren Durchgang, der wiederum mit Goldtuch verschlossen war. Das Mädchen nahm ein Rapier, und die Art und Weise, wie sie mit der Klinge umging, zeigte mir, daß ihr Waffen nicht fremd waren. Sie lächelte mich an.
    »Aber ich nehme doch an, Jikai, daß du ihn mir überläßt, nicht wahr?«
    »Er interessiert mich nur, soweit er ein Feind Vallias ist.«
    »Aha! Ein Patriot! Ich hatte angenommen, die Patrioten seien längst geflohen. Dein Name, Jikai?«
    »Was das angeht, so hat man mich Jak den Drang genannt. Und dich?«
    »Lahal, Jak der Drang. Du kannst mich Jilian nennen.«
    »Lahal, Jilian. Um des süßen Opaz willen wollen wir jetzt endlich weitermachen und die Geschäfte dieses Lango beenden!«
    Uns umgab die bedrückende Atmosphäre des großen Zeltraums: Die Lampen schimmerten gleichförmig, lange Wandteppiche verdeckten die Wände, aus goldenen und silbernen Kelchen ergoß sich Wein in die kostbaren Tuche, Blutgestank füllte die Luft, hier und dort lagen Tote. Die Gelassenheit des Mädchens erstaunte und amüsierte mich; meine Belustigung kam aus ehrlichem Herzen, mein Erstaunen war im Grunde aber unangebracht auf einer Welt, auf der ich schon so manche Jikai-Vuvushi, so manches Kampfmädchen kennengelernt hatte.
    Ohne darauf einzugehen, registrierte ich, daß Jilian aus der herumliegenden Kleidung eine rote Stoffbahn auswählte und sie sich umwickelte, ohne die schimmernden goldenen, silbernen, grünen und blauen Gewebe zu beachten.
    Sie nannte mich Jikai, ein Wort, das in diesem Zusammenhang ›großer Krieger‹ bedeutete, und wußte, daß ich

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