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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mir, und in ihrem Blick lag ein solcher Haß, daß einem normalen Mann die Knie weich geworden wären.
    »Kov Colun«, sagte sie flüsternd. »Ich habe mir geschworen, ihn zu entmannen – und das werde ich auch noch tun. Ich werde ihn zu einem Nichts degradieren, zu einem jammernden, rückgratlosen Niemand, und wenn es mir gefällt, werde ich ihn anschließend umbringen.«
    Die Zorcareiter hatten uns in den Schatten nicht gesehen und ritten weiter; unser Sturz im Halbdunkel war für sie lediglich ein Teil des allumfassenden Durcheinanders.
    Ich faßte Jilian unter die Arme und half ihr hoch. Sie atmete auf das prächtigste durch. »Dieser Schweinehund kam aus dem Zelt dort, dem unbeschädigten mit den goldenen Flaggen. Er besitzt etwas von mir, das ich zurückhaben möchte.«
    Mit diesen Worten und ohne mich anzuschauen, marschierte sie auf das bezeichnete Zelt los. Das golddurchwirkte Tuch war nicht ganz so kostbar wie das vor dem Zelt des Dicken Lango, doch verriet es Reichtum und vornehmen Geschmack und großen Prunk und Sklavenarbeit. Jilians Peitsche schaltete zwei Risslaca-Wächter aus, deren schimmernde Köpfe so breit waren wie die Schultern, die sich der Wildheit der Peitschenschnur aber nicht zu erwehren wußten. Jilian lief an den beiden vorbei in das Zelt.
    Zweifellos befand sich das, was dieses Risiko lohnte, irgendwo dort drinnen. Dieser Kov Colun hatte entschieden anders ausgesehen als seine Kollegen in dieser Armee, und ich hielt es für angebracht, am Zelteingang Wache zu stehen. Sicher würde Jilian das Gesuchte auch ohne mich finden, so daß ich mich mit einem barschen: »Beeil dich, Mädchen!« begnügte.
    Als sie wieder zum Vorschein kam, waren ihre Wangen wie von Flammen gerötet.
    »Bei der Peitsche Halrons und dem Pferd Mampes!« flüsterte sie rauh, als sei sie betrunken; doch bewegte sie sich zugleich mit einer Sicherheit, die mir verriet, daß sie von Kopf bis Fuß von ihrem persönlichen Triumph vibrierte. Unter dem Arm trug sie einen silberbeschlagenen Kasten aus Balass-Holz, etwa achtzehn Zoll lang. Das Rapier in ihrer linken Hand war drohend angehoben, und obwohl sie mit dem Arm das Kästchen halten mußte, konnte sie sich bestimmt gut ihrer Haut erwehren. Die Peitsche hatte sie über der Schulter aufgewickelt.
    »Du bist bereit?« fragte ich.
    »Jedenfalls mehr als die Cramphs dort drinnen.«
    »Das glaube ich dir gern«, sagte ich und schaute vielsagend auf die toten Wächter vor dem Zelt.
    Unsere blauen und grünen Mäntel konnten noch eine gewisse Zeit als Deckung dienen. Doch tönte durch die Nacht Kampflärm herbei, schwach verwehend. Ein heller Trompetenstoß erklang ganz leise und winzig und forderte: »Zusammenziehen!« und »Neu formieren!« Ich erkannte an den Signalen, daß nicht Volodu die Lunge sie blies, sondern ein Trompeter aus Karidges Regiment. Meine Leute hatten sich gut geschlagen, denn das Armeelager war ein einziges Chaos; doch wir waren hier allein zurückgeblieben und mußten uns sputen, um aus der Klemme zu kommen. Indem er seine Männer zurückzog, handelte Nath Karidge genau nach Befehl. Wieder umfaßte ich Jilians Arm und führte sie stumm in die Schatten zwischen den Zeltreihen.
    »Ich glaube, jetzt nehmen wir Zorcas«, sagte ich.
    »Diesmal mit Sätteln, Jak.«
    »Aye.«
    Mit einer Bitterkeit, die sie nicht zu verhehlen suchte, fuhr sie fort: »Du hast den Tapo in der goldenen Rüstung gesehen?«
    »Du nanntest ihn Kov Colun.«
    »Ja. Ein Haufen Dreck auf zwei Beinen. Colun Mogper, Kov von Mursham. Dem darfst du nie den Rücken zuwenden, dem darfst du kein Vertrauen schenken. Komm ihm lieber zuvor und drück ihm den Schädel in den Dreck – nachdem ich mit ihm fertig bin.«
    »Mursham«, sagte ich nachdenklich. »In Menaham. Das erklärt den Unterschied, denn wenn er zu den Verdammten Menahemern gehört, sind ihm die Schwächlinge dieser Armee sicher zuwider gewesen.«
    Jilians bitterer Zorn hatte sich ein wenig gelegt angesichts des Erfolges ihrer Mission: Sie hatte ihren Besitz wiedergefunden, und meine Worte brachten sie endlich zur Besinnung. »Du kennst Menaham?«
    »Ich habe schon einmal gegen die Verdammten Menahemer gekämpft. Von allen Völkern auf Pandahem werden wir mit ihnen bestimmt noch einmal Schwierigkeiten bekommen ...«
    »Nicht nur mit denen! Sondern mit allen Rasts von dieser opazverfluchten Insel.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Du meinst, weil diese Armee eine Farce ist, müßten alle so sein?«
    Wir passierten eine gewaltige

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