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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Rüstungen waren die drei Jutkämpfer noch nicht in gleichem Maße verstümmelt, auch wenn wir ihre Gesichter nicht mehr ausmachen konnten: Über dem Rand der Brustschilde grinsten nur noch die Schädel. Die Waffen waren verschwunden, und zwei Pfeile mußten wieder herausgezogen worden sein. Allerdings steckte der dritte, halb abgebrochen noch in einer klaffenden Augenhöhlung eines gelben Schädels. Unter den gegebenen Umständen muß man sich das Gefieder solcher Pfeile gründlich anschauen.
    Es hatte keinen Sinn, den Tod der drei Zorcareiter zu betrauern. Ihre Uniformen und Insignien zeigten an, daß sie dem Zweiten Regiment angehört hatten und somit Jiktar Wando Varons Männer waren. Als Nachzügler mußten sie sich – wie wir es jetzt taten – bemüht haben, die Hauptstreitmacht einzuholen.
    Die Pfeile waren mit natürlichen grauen und braunen Federn versehen und entsprachen der Länge, wie sie von einem gewöhnlichen zusammengesetzten Bogen verschossen wurden. »Hamalier?« fragte Jilian.
    »Anzunehmen – oder von ihnen angeworbene Söldner. Wir haben noch ein gutes Stück bis Vond. Der Fluß wird dabei in gewissem Maße als Barriere wirken. Halt die Augen offen!«
    Natürlich eine höchst überflüssige Bemerkung.
    Die Söldner entpuppten sich als Masichieri, billige, unangenehme Typen, die sich ihren Lebensunterhalt damit verdienten, daß sie sich als Mörder verdingten und dabei so taten, als wären sie Soldaten. Sie fanden uns, als die Doppelsonnen in den bunten Wolkenbänken versanken und ein mattes rauchiges Licht über das Gras legten.
    »Ich zähle zehn, Jak.«
    »Ja.«
    »Wären das fünf für jeden, was meinst du?«
    Es waren Infanteristen in einer bunten Mischung von Rüstungen, ausgestattet mit den unterschiedlichsten Waffen, und die borstigen und wilden Gesichter zeigten große Freude darüber, so spät am Abend noch auf zwei einsame Fremde gestoßen zu sein. Sie tauchten hinter Büschen auf, und vier richteten Bögen auf uns. Scherzworte flogen zwischen ihnen hin und her.
    »Am besten steigt ihr lieb und nett ab, Horter und Hortera«, rief ein Mann lachend (er hatte uns als ›Herr‹ und ›Dame‹ angeredet).
    »Wenn ich doch nur einen Bogen hätte ...«, setzte Jilian an.
    »Nimm den Kopf runter, Mädchen!« sagte ich.
    Im gleichen Augenblick bohrte ich meinem Hersany die Hacken in die Flanken, das Krozair-Langschwert zuckte wie eine lodernde Flamme in den Himmel – und schon trat ich in Aktion.
    Drei Pfeile wurden zum Erstaunen der Masichieri im Flug abgefangen und aus der Bahn geschlagen. Der vierte pfiff außer Reichweite hinter mir vorbei. Im nächsten Moment war ich mitten unter den Angreifern. Das Krozair-Langschwert ... nun ja, diese Waffe ist in der Tat ein Wunder zu nennen, außerdem schwang ich hier eine echte Krozairklinge aus Valka, Stahl und Griff so kunstvoll geschmiedet, daß die Waffe beim Stechen und Hauen von allein zu singen scheint. Vier, fünf, dann sechs lagen am Boden, ehe ihnen überhaupt klarzuwerden begann, welche rächende Kraft sie da gegen sich selbst entfesselt hatten. Ich drängte den Hirvel mit den Knien zur Seite, und die Krozairklinge sirrte. Sie fuhr zurück und bremste einen herabstoßenden Thraxter in seiner Bewegung, ließ ihn durchbrechen. Der Eigentümer sank blutüberströmt zurück.
    Die restlichen beiden befanden sich hinter mir, und ich ließ den wiehernden Hirvel auf der Hinterhand herumsteigen. Die Hufe wirbelten durch die leere Luft. Dann hatten wir wieder aufgesetzt, und als ich zurückgaloppierte, begrüßte mich – bei Krun! – ein erstaunliches Bild.
    Einer der Masichieri ging torkelnd rückwärts und hatte die Hände vor das blutende Gesicht gehoben.
    Der andere begann zu schreien, als sich ihm die Peitsche um den Hals legte. Jilian zog ihn zu sich heran. Ich sah ihr Gesicht: angespannt und konzentriert. Ich sah ihre linke Hand.
    Sie hielt kein Rapier, sondern war eingehüllt in ein Gebilde aus schimmerndem scharfen Stahl, eine Klaue, die tödlich wirken konnte.
    Lachend und triumphierend grüßte sie mich mit ihrer Todeskralle aus scharfem Metall.

10
     
     
    »Bei Vox! Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung.«
    »Wir und Sogandar der Aufrechte«, antwortete Nath auf Bartys verzweifelten Aufschrei.
    Wir standen in dem mit Büchern gefüllten Raum und starrten in ratlosem Zorn auf eine Landkarte Vallias. Die Farben schienen uns zu verspotten. Kein Kundschafter meldete eine eindringende Armee, von unseren Spionen in den besetzten

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