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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Drang, Jikai, bist also – Herrscher von Vallia.«
    »Fühlst du dich besser? Die Wunde ist verheilt?«
    Die Kralle hatte man ihr abgeschnallt, doch unter dem Bett ragte eine Kante des Balasskastens hervor. Rosenduft lag schwer in dem Zimmer. Nach dem Lärmen war die Stille hier beruhigend.
    »Ja, du hattest meine Wunde versorgt – und der Arzt sagte, du hättest das Gift herausgesaugt.«
    »Ja.«
    Unter der gelben Bettdecke bewegte sich ihre Hand, hob sich vor die Brust, lag still. Noch immer lächelte sie nicht.
    »Und – der Herrscher?«
    »Was macht das für einen Unterschied?«
    »Für dich – oder für mich?«
    »Für uns beide.«
    »Keinen.« Und dann lächelte sie doch: »Überhaupt keinen!«
    »Wenn du dich ganz wieder erholt hast, möchte ich mit dir über Lancival und andere Dinge sprechen.« Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen. »Über ein Mädchen, das Ros die Klaue heißt ...«
    Sie fuhr auf. Ihr dunkles Haar schimmerte im Licht.
    »Ros? Du kennst sie?«
    Mein Herz machte einen Sprung, doch ich ließ mir nichts anmerken. »Ich bin ihr über den Weg gelaufen.«
    »Bleib ihr lieber fern. Sie hat das Temperament eines Leem.« Jilian ließ sich zurücksinken, und ich erkannte, daß sie noch sehr geschwächt war. »Es hat irgendwie mit ihrem Vater zu tun. Will man ihren Worten trauen, muß er ein schlimmer Cramph sein. Aber mit ihrer ...« Jilian stockte und fuhr dann fort: »... mit ihrer Klaue kann sie gut umgehen.« Und ich wußte, daß sie mir beinahe den Geheimnamen verraten hätte, den die Frauen ihrer gefährlichen. Waffe gegeben hatten.
    »Man wird dich hier gut versorgen. Du mußt wieder zu Kräften kommen. Das Gift hat dich geschwächt ...«
    Sie bemerkte meine Kleidung, die Rüstung, die Farbsymbole, die Waffen. »Du marschierst in den Krieg?«
    »Nein. Wir halten nur ein Manöver ab.«
    Sie lachte. Es war ein schwaches, farbloses Lachen, doch erinnerte es mich daran, wie sie den Kopf in den Nacken zu legen und zu lachen pflegte, laut und voll und frei heraus, als wir noch über die Prärie ritten.
    »Du siehst so ernst aus, als ginge es gegen die Legionen von Hodan-Set.«

11
     
     
    Fünfzig riesige Himmelsschiffe stiegen über Vondium auf, breiteten die Flügel aus und setzten unter frischem Wind Kurs nach Südosten. Ich hatte Lust festzustellen, was sich in jenem Winkel Vallias tat.
    Bei der Überquerung Hyrvons, einer herrschaftlichen Provinz, die entlang dem Großen Fluß einen Finger nach Süden ausstreckt, befanden wir uns über befreundetem Territorium, dessen Bewohner staunend unsere Flaggen gewahrten und grüßend winkten. Danach kam Valhotra, dessen Vad Genal Arclay war. Die Brise ließ etwas nach, und wir mußten die Segelbäume schieflegen, um ihre vollste Kraft einzufangen. So überquerten wir das Vadvarat von Procul. Procul und das Vadvarat Gremivoh, das sich im Südwesten anschließt, sind ein hervorragendes Weinanbaugebiet. Unsere Gedanken galten aber nicht guten Weinen, denn nun näherten wir uns der Grenze zu Mai Yenizar. Dieses Kovnat, damals ziemlich groß, das sich von einer weiten Schleife des Großen Flusses aus in südlicher Richtung bis zur Küste erstreckte, befand sich fest in Feindeshand.
    Dieser Feind, darüber hatten wir verläßliche Berichte, setzte sich aus einer Vielzahl von Festungen zusammen, wie sie von den hochherrschaftlichen Aragorn als Sklavenherren errichtet worden waren, mit dem Bestreben, die entsprechenden Bezirke zu terrorisieren. Sie stürzten sich auf schwache, unverteidigte Regionen, errichteten dort ihre Niederlassungen und dezimierten die angestammte Bevölkerung. Die Grenze war von uns – wie berichtet – nach besten Kräften kontrolliert und verteidigt worden. Ich stellte mir vor, daß wir eine oder zwei nahegelegene Aragorn-Festungen besuchten, um den Männern ein bißchen Bewegung zu verschaffen. Schlimmstenfalls konnte so etwas einen Teil der vorhandenen Spannungen abbauen.
    Nördlich von jenem weiten Bogen der Frau der Fruchtbarkeit, Vallias wichtigstem Fluß, lag die herrschaftliche Provinz Bryvondrin. Und erneut jenseits des Flusses und weiter nordöstlich lagen jene von unseren Gegnern gehaltenen Gebiete, die zwischen uns in den Provinzen rings um Vondium und unseren Verbündeten im Nordosten eine Art Puffer bildeten. Wenn wir uns nicht in eine Falle locken ließen, konnten wir hier einen spürbaren Streich landen. Ich mußte wie immer mit der Angst leben, daß feindliche Armeen sich von allen Seiten auf uns stürzten –

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