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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Empfindungen, die meine Tage mit düsteren Vorahnungen kommender Katastrophen beschwerte.
    In Vondium waren wir die Männer mit Augenbinden, die aus der Dunkelheit angegriffen werden und nicht wissen, in welche Richtung sie schlagen sollen, aus Angst, ein Hieb in die eine Richtung risse die Deckung auf für einen Angriff des Gegners.
    Ich hatte Jilian gegenüber von einer Übung gesprochen, und auch die Männer glaubten daran; doch in Wirklichkeit plante ich einen kleinen Feldzug, auf dem echte Angriffe vorgetragen und echtes Blut fließen würde. Aus solch schäbigem Holz sind Herrscher geschnitzt.
    Nath, der als Kapt der Phalanx darauf bestanden hatte, uns zu begleiten, sagte zu mir: »Wir fliegen ein gutes Stück nach Osten, Majister. Dort unten befinden sich Aragorn.«
    »Aye, Nath. Ein kleiner Besuch unsererseits könnte die Muskeln etwas lockern.«
    »Da hast du recht. Ich würde aber vorschlagen, daß wir das vor Sonnenuntergang erledigen.«
    »Selbstverständlich. Der Kapitän soll das Zeichen zum Abstieg geben.« Ich deutete über die Reling. »Dort läge ein günstiger weiter Landstreifen. Die Bäume sind weit genug entfernt. Und nirgendwo eine Spur von Besiedlung.« Während des Sprechens behielt ich Nath im Auge, was ihn unwillkürlich veranlaßte, den Brustkorb zu weiten.
    »Mit allem Respekt, Majister, würde ich es vorziehen, näher beim Ziel zu landen.«
    »Wenn du eine verdammte Aragorn-Festung siehst, darfst du an Höhe verlieren. Bereite deine Männer darauf vor, daß sie das Schiff schleunigst verlassen müssen. Ich gehe unter Deck. Ruft mich, sobald etwas geschieht.«
    »Quidang, Majister!«
    Als ich den Niedergang hinabstieg, ging mir durch den Kopf, daß diese Übung alle Fehler auf das Schlimmste bloßstellen würde. Wir gedachten die Schiffe im Angesicht des Feindes zu verlassen. Interessant. Höchst interessant.
    Oft lernt man am besten schwimmen, indem man gleich am tiefen Ende ins Becken springt. Allerdings gilt das nicht immer, und so wanderte ich unruhig in meiner Kabine hin und her und fand meinen hervorragenden kregischen Tee kaum beruhigend.
    Die burschikos-freudig angestimmten Jubelrufe waren eine angenehme Erleichterung. Doch ehe ich an Deck ging, wartete ich noch Naths Meldung ab.
    Als ich schließlich das Achterdeck betrat, ließ der unruhige Wind das Segelleinen knattern; die Besatzung widmete sich der schweißtreibenden Aufgabe, das Schiff zu landen. Die Ähnlichkeiten und Unterschiede zum Betrieb eines Segelschiffs fielen mir nicht zum erstenmal auf. Zu oft hatte ich selbst schon auf anderen Schiffen die Meere zweier Welten befahren.
    »Weniger eine Festung, als eine stinkende Stadt voller Aragorn, Herrscher!« rief Nath, der sich sehr über seine Entdeckung freute.
    Und als ich über die Bordwand schaute, sah ich unter uns eine Stadt, Häuser mit Schieferdächern und Granitmauern hinter hohen Befestigungsanlagen. Der Rauch der abendlichen Kochfeuer war deutlich auszumachen. Leise ertönte eine Glocke, und der Laut wurde vom Wind fortgerissen. Viehherden wurden über weiße Straßen zu den Toren getrieben. Gerüche stiegen zu uns empor, einige angenehm, andere widerlich, erinnerten sie doch an Schlachthäuser. Ich runzelte die Stirn.
    Wir hatten uns vorgenommen, das Aussteigen zu üben, damit die Männer so schnell wie möglich in Aktion treten konnten. Dann hatte ich es für angebracht gehalten, den Aragorn begreiflich zu machen, daß Vondium noch lebte. Und jetzt ließ Nath uns bei einer Stadt landen, wo man mit einer ausgewachsenen Schlacht rechnen mußte und wo seine geliebte Phalanx wenig ausrichten konnte.
    Diese Gedanken brachte ich ihm gegenüber zum Ausdruck.
    Er lächelte triumphierend und deutete an den langen grauen Mauern der unter uns liegenden Stadt vorbei.
    Männer ritten auf diese Stadt zu. Es waren Aragorn, in dicken Rüstungen hochmütig und waffenstolz auf ihren Reittieren sitzend – und ihre Zahl war groß. Aber die elende Sklavenhorde, die vor ihnen dahinstapfte, zählte weitaus mehr Köpfe. Dort unten lief der Abschluß eines Sklavenauftriebs, einer erfolgreichen Sklaven-Expedition, die armselige Beute aus einem großen Gebiet zusammengebracht hatte. Ich nickte entschlossen.
    »Churgur-Infanterie mit einem Zorca-Regiment zur Stadt!« befahl ich. »Die Phalanx und die restliche Kavallerie halten sich bereit, die Cramphs dort unten aufzuhalten. Los!«
    An den Signalmasten stiegen Zeichen auf, bunte Stoffetzen im echten Marinestil. Ich hatte meinen

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