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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Majister.«
    »Aye, ich. Sie spotten über mich, ich weiß.« Ich erzählte ihm von Yantong und seinen verschrobenen Plänen. »Wenn Zankov sich mit seinem Hyr Notor zerstritten hat, ist seine Lage so kritisch, daß er unbedingt neue Verbündete braucht.«
    »Sie könnten eine mächtige Allianz quer durch die Mitte Vallias bilden. Wenn ...«
    »Lol, du sagtest doch vorhin, du hättest keine politische Übersicht.«
    »Verzeih mir, Majister, ich sagte, ein Mann muß sich in bösen Zeiten der Aufgabe des Augenblicks stellen.«
    »Und das hast du getan, Lol, in der Tat. Und was ist das, was sich da im Nebel abzeichnet.«
    Wir hielten augenblicklich unsere Tiere an und verharrten reglos und stumm.
    Spinngewebe wogten von Baum zu Baum, ein Gewirr goldschimmernder Fäden wie vergoldete Gazeschleier im Wind, und in der Mitte jedes kleinen schwebenden Labyrinths war der dunkelrote Körper der Spinne auszumachen, geduckt hockend, angriffsbereit, Luftströmungen mit der Haut erspürend, und das Zucken gefangener Insekten mit den Härchen. Hinter der wehenden Spinnseide, hinter den traurig geneigten Bäumen, hinter dem letzten Wirbel aus orangeroten und grünem Nebel zeichnete sich der harte Umriß eines Blockhauses ab, eine menschengefertigte Gegenständlichkeit in der amorphen Masse des Sumpfes.
    »Der erste Vorposten«, flüsterte Lol so leise, daß ich ihn kaum verstand. »Opaz sei gedankt!«
    Darauf sagte ich: »Amen. Weißt du, wie man diesen Burschen am besten beikommt?«
    »Nein, aber ich schlage vor, wir schleichen um sie herum ...«
    »Auf diesen Trick sind sie bestimmt gefaßt. Menschenfallen, Stavrers, Spitzen. Am besten schlendern wir zum vorderen Eingang und klopfen an. Was meinst du dazu, Lol?«
    Sein Gesicht hellte sich auf und verriet große Freude. Schwungvoll bewegte er das Schwert, befreit von der Sorge um Nebensächlichkeiten. »Bei Vox, Majister! Ich bin bei dir!«
    Und so marschierten wir so leise wie möglich zum Haupteingang des Blockhauses und führten unsere Zorcas an den Zügeln. Ja, wir waren ein kühnes oder tollkühnes Paar; aber wir unternahmen etwas.
    Ein Rapa trat ins Freie, ein Dwa-Deldar, ein riesiger raubvogelähnlicher Bursche in einer Leder- und Bronzerüstung. Sein Schwert richtete sich auf uns.
    »Llanitch!« brüllte er, als wir nur noch ein Dutzend Schritte von ihm entfernt waren. »Llanitch!« Eine ungeduldige Aufforderung stehenzubleiben.
    Wir legten noch vier ganze Schritte zurück, ehe wir stehenblieben. »Llahal, Dom«, sagte ich. »Was für ein Sumpf! Da könnte sogar dem Seelenräuber ein bißchen unheimlich werden! Layco Jhansi erwartet uns.« Und als hätte unser kurzes Stehenbleiben seinen Befehl erfüllt und als wäre es die natürlichste Sache von der Welt, setzte ich mich weitersprechend in Bewegung. »Dieser Sumpf – er ermüdet den Schwertarm, und das ist die Wahrheit, bei Krun!«
    Die havilfarische Verwünschung mußte ihn ein wenig beruhigt haben, denn er senkte sein Schwert und drehte sich halb zur Seite, um etwas ins Blockhaus zu rufen.
    Im gleichen Moment sprang ich los. Wie ein Leem stürzte ich mich auf ihn. Bewußtlos ging er zu Boden, bedeckt vom schwarzen Mantel Notor Zans, und Lol und ich schritten durch die unheilvoll dunkle Türöffnung.
    Vier Mann lagen lässig ausgestreckt auf ihren Betten, während zwei weitere sich auf ein Jikalla-Spiel konzentrierten. Nach kurzem und nicht sehr blutigem Kampf hatten wir sie ausgeschaltet. Nicht alle verloren dabei das Leben. Zu meiner Freude stellte sich Lol sehr geschickt an. Er arbeitete mit kurzen wirksamen Hieben, ohne großes Aufhebens, und die Sauberkeit seines Kampfstils ließ mich vermuten, daß er vor der großen Unruhe vielleicht ein friedlicher Bauer gewesen war, der wie so viele Vallianer gezwungen war, den Pflug loszulassen und das Schwert zu ergreifen, um dann in dem neuen Beruf eine Berufung zu finden, die ihn zwar einerseits erfreute, ihn andererseits aber mit Widerwillen und Verzweiflung erfüllte.
    Wir schauten uns im Innern des Blockhauses um, ehe Lol wieder nach draußen ging und den Rapa hereinzerrte.
    »Der hier ist schon wieder halb bei sich«, sagte ich und zerrte einen Burschen hoch. Er war Apim wie wir und trug eine flotte kleine Uniform aus Leder und Bronze mit einem kurzen lächerlichen ocker-umbra-karierten Mantel.
    »Was ...?« stellte er die übliche dumme Frage.
    »Wir waren das«, sagte ich aufgekratzt.
    »Wie?«
    »Ich nehme an, du wolltest fragen, wer oder was dich getroffen

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