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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Liebe zu Thelda und meinem Sohn.« Doch er wartete, bis ich den Bogen schußbereit gemacht hatte. Dann schwang er seine Absätze und galoppierte los, und ich zog die Bogensaite zurück und ließ an Lols gesenktem Kopf drei Pfeile vorbeisirren. Drei Fristles sanken zuckend zusammen. Lol schnappte sich zwei weitere, und der letzte versuchte zu fliehen. Lols Totrix kam mit ihren dummen sechs Beinen durcheinander und bewegte sich in die falsche Richtung. Mit gesträubten Barthaaren begann der Fristle zu kreischen und schien im Begriff, die ganze Burg zu wecken; da mußte ich mich allein auf Segs besten Freund, Erythr den Bogen, verlassen und einen letzten Pfeil auf die Reise schicken.
    Er fand sein Ziel.
    Lol gab seinem Tier wie vereinbart erneut die Sporen, und ich lief hinter ihm in die Burg, die am Boden Liegenden überspringend. Innerhalb des Tors erstreckten sich Holzwände, und weiter vorn zeigten sich unter Backsteinbögen und -galerien vielversprechende dunkle Schatten. Ich lief los – natürlich sehr schnell – und rechnete jeden Moment damit, daß lautlos ein Pfeil heranschwirrte und meinem Leben ein Ende machte. Schließlich erreichte ich das verwitterte, abgeschliffene Mauerwerk und verschwand in der Dunkelheit. Eine Totrix schnaubte, und Lol sagte: »Alles klar.«
    »Gut gemacht. Jetzt weiter.«
    Meine bisherigen Erfahrungen mit kregischen Palast- und Burgbauten gaben mir die Hoffnung, daß wir uns vergleichsweise frei bewegen konnten, solange kein Alarm gegeben wurde. Dieser Alarm würde erklingen, sobald man die Fristle-Wachmannschaft entdeckte. Darauf mußten wir gefaßt sein.
    Das enge Labyrinth von Trakons Säulen entwickelte sich schließlich doch zu einer Art Überraschung für uns, denn in den verkommenen Höfen und vergilbten goldenen Holzkolonnaden, die wir passierten, wiesen Bemalung und Ausstattung allein auf eine Sache hin.
    Das Jikaida.
    Unsere heruntergekommene Aufmachung, die uns bei den Chuliks die Möglichkeit zum Angriff eröffnet hatte, war mit der Übernahme der Jhansi-Uniformen verschwunden. Wir marschierten energisch, mit dem eindeutigen Schritt des selbstbewußten Söldners, der schnell zu ziehen bereit ist, bedacht mit nervösen Blicken aller Dienstmägde, seien sie nun frei oder versklavt. Eine Zeitlang konnten wir uns unbehindert bewegen. Dabei mochte sich die Totrix eher zum Hindernis entwickeln, doch wollten wir uns von dem Reittier nicht trennen, weil wir es wohl bald dringend wieder brauchten. Vorbei an eingestürzten Bauten und frisch errichteten Gebäuden oder neu gestrichenen Mauern marschierten wir. Unser Ziel war das Zentrum. Dort, so spürten wir, lagen die Antworten auf unsere Fragen.
    Wir umschritten mehrere Höfe, die als unterschiedlich große Jikaida-Spielfelder gestaltet waren. So früh am Morgen war kein Spiel im Gange. Ein massiger Ob-Deldar zeigte sich in einem Torbogen und brüllte uns an, doch wir beachteten ihn nicht, sondern marschierten weiter, als wären wir im Auftrag des Kov unterwegs. Später wurden wir noch einmal aufgehalten, diesmal von einem dünnasigen, hochmütigen Hikdar. Sein Pech, daß er uns in einer Gasse zwischen Braunbeerenbüschen erwischte und daher vor neugierigen Blicken geschützt war. Wir stürzten uns auf ihn, warfen ihm seinen Umhang über und setzten uns auf ihn. Er strampelte wie ein Fisch an Land.
    »Dom«, sagte ich sehr freundlich, »sag uns, wo die Gefangenen festgehalten werden, dann darfst du vielleicht weiterleben.«
    Sobald Lol die pressende Hand fortnahm, begann der Mann zu prusten und schreien. Lol versetzte ihm einen sanften Schlag gegen die Schläfe, legte ihm wieder die Hand über den Mund, lehnte sich mit einer Heftigkeit vor, die ein gutes Gegenstück bildete zu seiner scheinbaren Sanftheit, und sagte: »Wenn du uns nicht sofort sagst, was wir wissen wollen, und zwar leise, wirst du etwas Wichtiges entbehren müssen ...« Nun ja, was das war, daran ließ er keinen Zweifel, und so war der Hikdar nur zu glücklich, Lol das Gewünschte mitzuteilen.
    Wir ließen den Hikdar gefesselt unter den Braunbeerbüschen liegen und führten die Totrix den gewiesenen Weg, bis wir an einem hübschen kleinen Pavillon vorbeikamen, der sich in einem Goldfischteich spiegelte. An einer hohen Eibenhecke vorbei führte ein Kiesweg zu einem kleinen Tor in einer rankenbewachsenen Backsteinwand. Hier beäugte uns ein Wächter. »Wir bringen Nachrichten für den Kov, Dom«, sagte Lol in amtlichem Ton. »Du läßt ihn am besten nicht

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