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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Beobachtungspatrouillen meldeten nur geringe Bewegungen der Invasoren des Südwestens; dieser Teil der Insel hatte allerdings schon so lange unter der Knute ausländischer Herrscher und ihrer Söldner gestanden, daß wir die Grenzen im Auge behielten und uns zum Gegenschlag sammelten.
    Das Presidio traf inzwischen regelmäßig in der vornehmen Villa Vennars zusammen, die sich auf einem der exklusiven Hügel Vondiums erhob. Das Gebäude stand leer, seit sich Vennars Herrscher, Kov Layco Jhansi, als Bösewicht und Verräter schlimmster Sorte entpuppt hatte. Der Deren (Palast) des Presidio war bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Wir wollten keine Ressourcen auf den Wiederaufbau verschwenden, allenfalls nach Vallias Befreiung, angesichts der Tatsache, daß allerlei Villen leerstanden, deren Räume für die Sitzungen des Presidio bestens geeignet waren.
    Im Presidio erwies sich Kov Vodun na Kaldi als lebhafter Sprecher, der überzeugende Worte fand. Immer wieder versuchte er uns zum Handeln zu drängen. Sein Haß auf die Hamalier und die Pandahemer war unstillbar. Sein wiederholtes Verlangen, die Eindringlinge völlig zu zerstören, ließ mich an Cato und sein Carthago delenda est denken.
    Im Verlauf mehrerer Gespräche entpuppte er sich als Mann mit Vergangenheit. Unzufrieden mit seinem Schicksal als Sohn eines Kov, der womöglich viele Jahre warten mußte, ehe er den Titel, die Ländereien, die Macht und die Verantwortung erbte, war er als Söldner ins Ausland gegangen. Weil Vallia als handeltreibende Seefahrernation keine eigene Armee unterhalten hatte, waren viele junge Männer nach Übersee gezogen, um sich als Söldner zu verdingen. Viele waren berühmte Paktuns geworden. Kov Vodun gehörte dazu; er war berechtigt, die Pakmort zu tragen, den silbernen Mortil-Kopf an der Seidenschnur. Er legte diese Auszeichnung nicht zu Hause an, da er dies für übertrieben hielt, wie er sich ausdrückte.
    Er kannte sich mit dem Handwerk des Soldaten also aus.
    Er erwähnte mehrere Orte in Loh, wo er hauptsächlich als Söldner gedient hatte, und meine Hochachtung vor ihm wuchs. Wir brauchten Männer wie ihn, nüchtern denkende Profis, die aus dem Rohmaterial der zu den Fahnen strömenden Rekruten eine kampffähige Einheit machten.
    Als ich ihm nicht ohne Zögern eine Brigade anbot, halb überzeugt, daß er ablehnen würde, sagte er sofort zu.
    »Gib mir die Brigade, Majister. Du wirst bald sehen, daß sie sich zur besten Brigade der Armee entwickelt.«
    Das Presidio bestätigte die Ernennung ohne Vorbehalte.
    Ich hielt mein Verhalten für töricht (welch armselige Verfahrensweise, einem Mann ein Kommando anzudienen und zu erwarten, daß er ablehnte!) und begann mich zu fragen, ob nicht vielleicht Delias Einstellung zu meinem unerklärlichen Zögern beigetragen hatte. Naghan Vanki, der Erste Spionageherr des Herrschers, bestätigte mir, daß alle Aussagen Kov Voduns stimmten. Vanki stellte dem Mann ein einwandfreies Zeugnis aus, was mich doch endlich freier atmen ließ. Nach der rätselhaften grüngekleideten Gestalt befragt, setzte Vanki sein schwaches Lächeln auf.
    »Ein Berater des Kov, weiter nichts, Majister. Er gehört zu den Zauberern von Fruningen, einer kleine Sekte, die man aber wohl ernst nehmen muß. Sie sehen in Opaz angeblich eine einzelne Wesenheit und nicht – wie es der Wahrheit entspricht – die Unsichtbaren Zwillinge, die untrennbar vereint sind.«
    Ich hob die Augenbrauen, denn Vanki beschrieb damit eine extreme Auffassung. Die meisten Leute halten Opaz für den manifestierten Geist der Unsichtbaren Zwillinge. Ich hatte selbst schon von der Insel Fruningen gehört, einem kleinen Felsbrocken im Meer nordwestlich der Insel Tezpor. Berichten zufolge, die nun durch Kov Vodun bestätigt wurden, war Larghos der Lahme, Vad von Tezpor, von Flutsmännern mit dem Kopf nach unten an seinem eigenen Dachbaum aufgehängt worden. Tezpor lag überdies genau nördlich der großen Insel Rahartdrin. Ich konnte im Moment nichts anderes für Katrin Rashumin tun, als zu allen Göttern zu beten, daß sie in Sicherheit war.
    »Bisher ist mir ein Zauberer aus Fruningen noch nicht begegnet«, sagte ich zu Naghan Vanki. »Man kann sie offensichtlich nicht mit den Zauberern aus Loh vergleichen.« Vanki zeigte mir durch sein schwaches Lächeln sofort an, daß er meine Bemerkung für idiotisch hielt. Ich fuhr fort: »Aber wie stehen sie zu den Zauberern von Murcroinim?«
    »Würde man sie zu einem Zauberkampf gegeneinander stellen,

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