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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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melodisches, keckes kleines Lied sangen, in dem es darum ging, daß ein Soldat doch immer wieder in der Lage war, das schwankende Herz eines Mädchens zu bezwingen. Dieses Lied sollte später als ›Liebestrank des Soldaten‹ bekannt werden.
    »Sie marschieren ganz hübsch, Majister«, sagte Nath und beugte sich zu mir herüber, ohne den Blick von der Bühne zu nehmen. »Bei Vox, ein paar von denen könnte ich in der Phalanx schon brauchen!« Er lachte.
    Die Mädchen bewegten sich in komplizierten Mustern über die Bühne und ließen die Stäbe kreisen und herabsinken und vorstoßen. Mir fiel das Lachen ganz und gar nicht leicht. Bei Zair! Solcher Unsinn war mir durchaus recht, denn er war gut für die allgemeine Moral – doch im Widerschein der Mineralöllampen der Bühne schien ich die gedrängten, kompakten Reihen und Linien der Phalanx zu sehen und das schreckliche Lärmen der Schlacht zu vernehmen. Bühnenzauber, Verstellung, eine amüsante Abendunterhaltung – warum nahm ich alles so schwer und konnte mich nicht unbeschwert freuen? Warum beschäftigte ich mich ständig mit meinen eigenen Motiven, obwohl ich doch auf das grimmigste entschlossen war, Vallia erneut zu vereinigen und anschließend Drak zu übergeben? Warum? Warum quälte ich mich mit Selbstzweifeln? Das Leben ist das Leben, und es rast voran, und wir alle werden hilflos mitgezerrt, egal wie verzweifelt wir uns an die täuschend konkreten Taten des Alltags klammern.
    Ich rechnete schon halb damit, daß der verdammte Gdoinye seinen arroganten rotgefiederten Kopf über den Bühnenbogen steckte und mir befahl, den Herren der Sterne zu Diensten zu sein. Bei Krun! Das hätte mein Blut wirklich in Wallung gebracht.
    Delia spürte meine halb verzweifelte, halb trotzige Stimmung und drückte mir die Finger, und ich umfaßte ihre Hand.
    »Wir brechen morgen auf.«
    »Ich glaube, ich bin froh, mir den Staub Vondiums aus den Haaren schütteln zu können.« Ich spürte ihre Finger in den meinen, warm und bebend. »Ich wünschte, Drak wäre hier.«
    »Er wird mit Königin Lust kommen«, sagte sie und zeigte einen Ausdruck amüsierter Verwirrung, der mir nicht entging. »Ich habe Silda eingeladen, uns zu besuchen. Ihre Arbeit ... nun ja, sie wird uns Neues über Lela erzählen können.«
    »Falls diese junge Dame sich endlich dazu herabläßt, nach Hause zu kommen und ihrem Vater Lahal zu sagen. Ich werde ihr tüchtig den Kopf zurechtrücken müssen ...«
    »Nun gib aber Ruhe, du zotteliger alter Graint!«
    Die wohlgeformten Soldaten auf der Bühne führten ihren letzten triumphalen Angriff durch und verschwanden in die Kulissen, und der Rest des Halsbandes begann.
     
    So flog nun meine kleine Armee mit dem Wind über Vallia hinweg, um in Bryvondrin kecken Gegnern den Weg abzuschneiden, die uns nicht in Ruhe lassen wollten.
    Der Wind blies gleichmäßig, und wir kamen gut voran. Auf dem Achterdeck stehend, schaute ich mich in der Leere des Himmels um. Wie seltsam, wie unheimlich war doch der Anblick dieser Armada von Segelschiffen, die sich majestätisch durch die Luft bewegte! Die Segel schimmerten nicht, denn sie waren voller brauner und hellblauer Flecken und mit Tarnfarben bemalt. Der Anblick der massiven Schiffe, die ohne Stütze in der Luft schwebten und unter vollem Segelzeug vorwärtsstürmten ... unglaublich!
    Dann hielt ich die Nase in die Luft und schaute mir die Wolkenformationen weiter voraus an und wußte, daß uns Unangenehmes bevorstand. Der Kapitän folgte meinem Ruf und war meiner Ansicht, daß ein Wettersturz bevorstünde.
    »Es wird auffrischen, Majister, und ich glaube, wir bekommen Gegenwind.«
    »Aye, Kapitän, und ich bin mir plötzlich nicht mehr so sicher, daß wir Kanarsmot vor Beginn des Sturms erreichen.«
    »Wir könnten natürlich jeden Fetzen setzen und auf Opaz hoffen, Majister.«
    »Aye.«
    Ursprünglich hatten wir bei Kanarsmot landen wollen, einer Stadt am Großen Fluß, an der Stelle, wo die Grenzen Mai Makanars von Norden und Mai Yenizars von Süden aufeinandertreffen. Mit diesem Manöver hätten wir unsere Streitkräfte in den Rücken der Eindringlinge gebracht, ihren Nachschub abgeschnitten und die Stadt befreit, wonach wir dann in der Lage gewesen wären, den Gegner von hinten und von der Flanke her aufzurollen. Aus dieser Lage hätte es kein Entkommen gegeben.
    Aber der Wind frischte auf und wurde böig. Und schlug um.
    Nun ja, das Wetter wird vom Hyr-Pallan Whetti-Orbium geschickt, der meteorologischen Manifestation

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