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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ja, ich schaute zu, wie sie sich auf die Söldner stürzten, wie die Äxte auf die vertraute Weise wirbelten und silberne und rote Bögen an den Himmel zeichneten.
    Krieger aus Ng'groga waren es, großgewachsene, sehnige Axtschwinger, die mit der Wirkung eines Taifuns ans Werk gegangen waren.
    Und an ihrer Spitze, seine Männer antreibend, mit Umsicht und Schläue zuschlagend, einen Pfad durch die Feinde bahnend – an der Spitze dieser Truppe stand brüllend jene vertraute Gestalt, die mir soviel bedeutete.
    »Bei Zair!« rief ich. »Wenn nur Seg jetzt hier wäre!«
    Daraufhin faßten wir uns ein Herz und halfen dabei, den Feind von der Treppe zu fegen. Kreischend drängten wir die Söldner über die Brustwehr in die Tiefe. Die Treppe wurde geräumt, und Männer hasteten brüllend hinab und schlugen noch hier und dort mit ihren tödlichen Äxten zu. Das Tor wurde geöffnet.
    Danach ... nun, die Armee strömte herein und hatte keine Mühe mehr, die Zitadelle von Karnasmot zu erobern.
    Langsam wanderte ich durch das offene Tor und über die Brücke und kehrte zu Delia zurück. Es war nicht einfach, geradeaus zu gehen, denn zu viele Pfeile steckten im Holz, zu viele Tote lagen herum. Die Schwertwache war in der Zitadelle damit beschäftigt, Gefangene zu machen und festzustellen, welche tragbare Habe wohl der Aufmerksamkeit eines Mitglieds der Schwertwache des Herrschers würdig war.
    »Ach, Dray! Als du das Seil hochstiegst ...«
    »Hast du ihn gesehen?«
    Sie lächelte, und Kregen erschien mir plötzlich in rosigem Licht. »Ja, ich habe ihn gesehen. Und da ist er schon! Er sieht so aus, als wäre gar nichts geschehen!« Sie schaute über meine Schulter, und als ich mich umdrehte, lief Delia an mir vorbei und warf sich dem großen, blonden, wilden Axtschwinger an die Brust. Er umfing sie mit langen Armen.
    »Inch!«
    Er schaute mich über Delias braunes Haar an, und ich schwöre, er mußte schlucken, ehe er ein Wort herausbekam.
    »Wie ein Kamerad von uns sagen würde, Dray – Lahal, mein alter Dom.«
    »Tausendfach Lahal und Lahal, Inch!«
    Und ich trat vor, um seine Hand zu ergreifen. Er hatte schlucken müssen, ehe er sprechen konnte. Genau wie ich ...

8
     
     
    Mit Inchs Abenteuern ließe sich ein eigenes Buch füllen. Wir legten die Verantwortung für den weiteren Feldzug in die zuverlässigen Hände des Linkshändigen Larghos und trafen unsere Vorbereitungen, in die Hauptstadt zurückzukehren. Immer wieder schaute sich Inch um und äußerte Erstaunen über die fliegenden Segelboote, die doch erheblich anders waren als die, mit denen wir in der Schlacht von Jholaix gekämpft hatten; ebenso über die Phalanx und allerlei mehr. Er freute sich sehr, wieder bei uns zu sein, und als wir ihn irgendwann einmal dabei ertappten, wie er auf dem Kopf stand und feierlich das kregische Alphabet rückwärts aufsagte und nach jedem Durchlauf energisch die Hacken zusammenschlug, da lächelten wir uns verständnisvoll an. Inch und seine Tabus! Sollte er einmal umfallen, wenn er die Füße zusammenschlug, mußte er wieder ganz von vorn beginnen.
    Wir erkundigten uns nicht, welches spezielle Tabu er verletzt hatte. Wenn man Inch aus Ng'groga, den Kov der Schwarzen Berge, näher kannte, wußte man, daß es keinen Sinn hatte, sich über seine Tabus zu verwundern; man lernte es vielmehr, sich seiner Anwesenheit zu freuen.
    Er berichtete schließlich, nachdem er auf magische Weise vom Taufteich in seine Heimat Ng'groga zurückversetzt worden war, habe er längere Zeit Buße tun müssen für all die Tabus, von denen er sicher war, daß er sie verletzt hatte. Anschließend hatte er mit allen nötigen Ritualen und protokollarischen Gepflogenheiten, wie sie zur Vermeidung von Tabus beachtet werden mußten, seine Sasha geheiratet.
    Delia klatschte entzückt in die Hände.
    »Wunderbar, Inch, prächtig! Mein Glückwunsch! Begleitet sie dich?«
    »Ja. Ich habe sie in Vondium zurückgelassen ...«
    »Ach?« fragte ich.
    Er schaute mich an – er saß gerade an einem Tisch und in einem richtigen Stuhl, und wir hatten unseren Dienstboten untersagt, Squishtörtchen näher als eine Ulm heranzubringen –, und er lächelte.
    »Ich weiß, du hältst mich für einen schlauen Burschen, Dray. Aber da müßte schon Ngrangi persönlich kommen, um zu wissen, daß du dich hier in Karnasmot herumtreibst. Nein, sobald wir in Ng'groga von den Problemen erfuhren, die es in Vallia gab, brachen wir auf.« Auf dem Kontinent Loh gab es nur wenige Flugboote, und

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