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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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behaupten, daß die Bürger der Blauen und der Gelben Stadt einander haßten. Sie waren Rivalen, zuweilen auf Leben und Tod; doch tobte sich diese Feindseligkeit ausschließlich auf den Jikaida-Feldern aus. Gelb gegen Blau. Blau gegen Gelb. Die Loyalität gegenüber der jeweiligen Stadtfarbe war intensiv. Man war mit vollem Herzen dabei. Die Gruppen, die sich von dieser Rivalität ausschlossen – die religiösen Orden, die Armee und sehr wenige andere, bei Krun! –, standen gleichwohl im Bann des Jikaida-Fiebers und trugen schwarz und weiß karierte Insignien. Havil der Grüne war hier eine bekannte Gottheit, mit Tempeln und Priestern, doch gab es auch andere, viele andere, die offenbar gleichermaßen stark vertreten waren. Nach außen hin war von Lem dem Silber-Leem nichts zu bemerken, wofür ich dankbar war. Trotzdem behielt ich die Augen offen.
    Es gelang mir, Pompino aus Zusammenstößen mit der Wache herauszuhalten und im Zentrum der Gelben Stadt ein passendes Gasthaus zu finden, das den Namen Schwert des Pallan trug. Nachdem wir im voraus bezahlt hatten, vermochte ich Pompino zu Bett zu bringen und ihn schnarchend zurückzulassen.
    Meine Aktionen im einzelnen niederzulegen, wäre sinnlos. Jedenfalls stellte ich sehr bald fest, daß es hier tatsächlich keine Flugboote gab; ich ließ mir von erfahrenen Leemjägern sagen, daß jenseits der Seen nur der Tod lauerte, und erfuhr von Ineldar dem Kaktu, daß er zurückkehren würde, wenn er eine Karawane zusammengestellt hatte, daß er aber, bei Havil, keine Ahnung habe, wann das sein würde. Unterdessen wollte er tüchtig trinken und die öffentlichen Spiele besuchen und sich vergnügen – und riet mir und Pompino, dasselbe zu tun. Er würde uns gern als Karawanenwächter einstellen, wenn es soweit war.
    Dann senkte er seine Flasche und legte einen langen braunen Finger an seine Nase. Das Lärmen in der Taverne ringsum schirmte unser Gespräch gegen unliebsame Lauscher ab. Er kniff ein Auge zu.
    »Dein Streit mit Mefto dem Kazzur. Du hast Glück, daß du noch lebst. Er versteht es, mit seinen Schwertern zu zaubern.«
    »Aye.«
    »Du bist ihm nicht gram?«
    »Nicht weil er besser war als ich. Aber was ihn selbst angeht, als Mensch ...«
    »Einverstanden. Hör mal zu. Sprich mit Konec na Brugheim. Er wohnt im Blauen Rokveil. Sprich vom König-Korf. Aber laß meinen Namen aus dem Spiel.« Er zog seinen Finger an der Nase entlang und griff wieder nach seiner Flasche. Einen durchdringenden, verschlagenen Blick warf er mir zu und wandte sich dann ab. »Ich habe gesprochen.«
    »Danke«, erwiderte ich, obwohl ich nicht recht wußte, wofür ich ihm zu danken hatte; allerdings spürte ich seinen Willen, mir zu helfen. Er trank schlürfend und bestellte brüllend neuen Wein, denn die Sonnen gingen unter. Ich teilte eine Flasche Gelbe Salbung mit ihm und kehrte dann zum Schwert des Pallan zurück. Dort saß Pompino nicht etwa auf der Bettkante und hielt sich ächzend den Kopf, sondern versuchte fluchend seine Stiefel anzuziehen, um mit dem Singen und Weintrinken fortzufahren.
    Über die Ereignisse dieses Abends will ich den Schleier des Vergessens legen. Jedenfalls kehrte Pompino schließlich laut die Monde ansingend in die Taverne zurück.
    Am nächsten Morgen machte ich mich auf den Weg, Konec na Brugheim unter dem Schild des Blauen Rokveil aufzusuchen und zu erfahren, welche Geheimnisse sich mir mit der Erwähnung des König-Korf erschließen würden.

14
     
     
    Die Zairer am Auge der Welt haben den Sinnspruch: ›Nur Zair kennt die Herzensreinheit eines Menschen.‹ Ich hatte gesagt, daß ich Mefto nicht gram sei, und glaubte daran. Doch in meiner menschlichen Fehlbarkeit mochte ich noch einen Rest von Widerwillen in mir spüren, der mich veranlaßte, aufmerksamer als sonst nach hinten Ausschau zu halten, während ich langsam durch die frühmorgendliche Sonnenstrahlung schritt. Jene Wachsamkeit, die auf Verbitterung und unterdrückte Rachegelüste zurückgehen mochte, leistete mir an jenem Morgen gute Dienste, da ich zu Fuß in Jikaida-Stadt unterwegs war, um mit einem Unbekannten über den König-Korf zu sprechen.
    Sie nahmen mich einige Straßen vom Gasthof entfernt ins Visier und verfolgten mich in fünfzig Schritten Abstand. Dabei hielten sie sich an der Schattenseite der Straße. Es waren vier Männer; sie trugen Schwerter und waren wie ich unauffällig grau und blau gewandet, nur waren ihre Abzeichen von einem strahlenden Gelb. Es waren zwei Apim, ein Rapa und

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