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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ein Brokelsh. Ich schritt gelassen aus und beschäftigte mich mit der unbestreitbaren Tatsache, daß kein von Opaz geborener Mensch alle Geheimnisse Imriens kennen kann.
    Die Entscheidung, die ich traf, kam mir ganz vernünftig vor. Ich schüttelte meine Verfolger ab, indem ich mehrmals Tempo und Richtung wechselte und schließlich blitzschnell in einer Seitengasse verschwand, in der ein Stand mit leckeren gerösteten Chinglebeeren im frühen Licht seinen Rauch aufsteigen ließ. Danach bewegte ich mich energischen Schrittes vorwärts, doch nicht zu schnell, um im morgendlichen Treiben nicht aufzufallen, und umging auf diese Weise das Jikaidaderen und erreichte die Blaue Stadt. Würden mir die Rasts mit ihren gelben Symbolen hierhin folgen?
    Den Blauen Rokveil zu finden war ein Kinderspiel; die erste Person, bei der ich mich danach erkundigte, schaute mich an, als hätte ich den Verstand verloren, und zeigte mit dem tintenschwarzen Daumen – es handelte sich um einen Schreiber – auf eine von eindrucksvollen Gebäuden gesäumte Prachtstraße. Dort erhob sich das Gesuchte, deutlich mit Schildern gekennzeichnet, und schien eher ein Hotel als ein Gasthaus zu sein. Nur hochstehende, vermögende Leute waren hier als Gäste willkommen. Ich begab mich an einen Seiteneingang, wo Fristles Amphoren rollten und sich gegenseitig Befehle zuschrien, und trat ein. An stinkenden Ställen entlang führte der Weg in einen Hof, an dessen Ende eine lange graue Wand in Mondblüten gehüllt war. Hinter der Mauer klangen vertraute Geräusche auf – das Klirren und Klappern von Stahl gegen Stahl und das explosionsartige Ausatmen, das Scharren und Stampfen von Füßen, die sicheren Halt suchten. Durch eine Flechttür sah ich Männer beim Schwert-Training. Ich wandte mich halb ab, um weiterzugehen.
    Da fiel mein Blick auf einen silbrig schimmernden Brustpanzer, der dicht neben dem Tor auf einem Pfosten hing und von einem kleinen Och-Sklaven liebevoll poliert wurde. Mit drei oberen Gliedmaßen bewegte er den Lappen, während er sich mit der vierten Hand unauffällig Brot in den breiten Mund schob. Im gleichen Augenblick bannte mich ein abrupter, prächtiger Angriff eines der beiden schwitzenden Kämpfer im Hof.
    Der Gegner, ein kräftig gebauter Fristle, wich zurück. Der Angreifer, ein Apim, dem ungewöhnlich lange blonde Haarsträhnen um den Kopf wirbelten, setzte freudvoll brüllend nach; sein rundes fröhliches Gesicht strahlte vor Gutmütigkeit. Die Übenden trugen Lendenschurze und Sandalen. Der Apim ließ sein Schwert in einem täuschend aufblitzenden Muster wirbeln, und der geduckt Abwehrende mußte das Gefühl haben, daß die sirrenden Klingen seinen Schnurrbarthaaren gefährlich nahe kamen.
    »Ha, Fropo! Jetzt habe ich dich!«
    »Halt! Halt! Sonst schneide ich dir das Haar ab!«
    »Das wagst du nicht!«
    Mit der Schnelligkeit eines angreifenden Chavonth sprang der Apim vor, wobei ihm das hellblonde Haar schimmernd um den Kopf flog, und ließ seine Schwertspitze einen Zoll vor dem Hals des Fristle verharren.
    »Entblößt du mir die Kehle?«
    »Aye, Numi-Hyrjiv der Goldprächtige möge mir verzeihen, Dav. Ich entblöße dir die Kehle.«
    Mit lautem, gutmütigem Lachen zog der Apim sein Schwert fort und legte dem Fristle eine massige Hand um das Goldfell der Schultern. »Du hast dich von mir besiegen lassen, indem du an mein Haar dachtest. Es gerät mir nie in die Augen – niemals.«
    Nachdem die Aufregung des Kampfes vorüber war, wirkten die beiden seltsam gegensätzlich, der Fristle und der Apim. Der Apim, Dav, war ein ungemein muskulös gebauter Mann, der allerdings Gefahr lief, von einem Ale-Bauch behindert zu werden, wenn er sich in seiner Freundschaft zu Ben Dikkane nicht zurückhielt.
    Ich schaute die beiden an, während sie ihre Handtücher ergriffen, um sich den Schweiß abzuwischen. Trotzdem gewahrte ich das Spiegelbild des blankgeputzten Brustpanzers. Der Och hatte sein Brot fallen lassen und sich gebückt, um es aufzuheben. Im spiegelblanken Kax machte ich vier Gestalten aus. Einen Rapa, einen Brokelsh und zwei Apims.
    Der Rapa hob die Hand, und es zuckte hell auf.
    Noch während ich herumfuhr und Anstalten machte, mich in die richtige Richtung zu ducken, hob der Dav genannte Apim sein Schwert und schleuderte es. Der Stahl sirrte durch die Luft, durchbrach das Lederwams des Rapa, bohrte sich knirschend in seine Brust. Blut floß.
    Schon hatte ich blankgezogen und stürzte mich auf den Brokelsh und seine Apim-Gefährten.

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