Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 21 - Jikaida-Zyklus 03 - Ein Schicksal für Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
entwickeln, wenn ich instinktiv zögere, daß es irgendwo tiefere Gründe gibt. Oft hätte es unweigerlich in die Katastrophe geführt, wenn ich kopfüber ins Geschehen eingetaucht wäre. Und Zair weiß, daß es oft genug dazu gekommen ist ...
    Aber der Voller lockte mich, und ich zögerte und wußte nicht, warum.
    Die Herren der Sterne hatten uns von unserem letzten Dienst entbunden; dies hatte der Gdoinye Pompino mitgeteilt.
    Warum zögerte ich also?
    Jedenfalls war es angenehm, in der angenehmen Nachmittagsstrahlung der Sonnen von Scorpio am Fenster einer gemütlichen Schänke zu sitzen und auf dem sauber gescheuerten Tisch einen kühlen Krug des besten Biers vor sich zu haben ... und Sie können mir getrost glauben, daß so etwas ebenso sehr zum kregischen Leben gehört wie der Kampf mit funkelnden Schwertern.
    Meine Gedanken hatten mich ein wenig von unserem Gespräch abgelenkt. Ich hörte Pompino sagen: »... ein großartiger Voller ...« Und spitzte sofort die Ohren.
    Dieser Drogo war offenbar auf der Suche nach Mefto; man brauchte kein Gedankenleser zu sein, um zu wissen, daß er keine guten Absichten hatte. Vielleicht war er auf Beute aus. Vielleicht war er auch ein getäuschter Ehemann. Oder ein Stikitche. Jedenfalls mußte Pompino ihm gesagt haben, daß Prinz Mefto nach Shanodrin zurückgekehrt war, in das Land, das der Kazzur mit Blut und Tod errungen hatte, denn nun hatte auch Drogo den Wunsch, Jikaida-Stadt möglichst schnell zu verlassen – und eine Karawane war nicht nur langsam, in der nächsten Zeit war auch keine Abreise angesagt.
    »Ein Flugboot? Aye«, sagte Drogo und trank.
    »Eine großartige Gelegenheit ...«, Pompino war doch kein Dummkopf, wie ich im ersten Moment angenommen hatte.
    Wenn wir bei unserem Anschlag auf das Flugboot den Kildoi auf unserer Seite hatten, standen unsere Erfolgschancen wesentlich besser.
    Ich verdrängte die verblüffende Erkenntnis, daß ich vor wenigen Jahren noch nicht so gedacht und gehandelt hätte. Hier liefen unterschwellige Dinge ab, und ich war klug genug, diese kleinen Rädchen sich ein Weilchen allein drehen zu lassen.
    »Wenn ihr einverstanden seid«, sagte Drogo, »mache ich bei euch mit ...«
    »Einverstanden«, sagte Pompino, lehnte sich zurück und trank von seinem Bier.
    Ich neigte mich ebenfalls zurück, aber ich trank nicht.
    Drogo schaute mich nicht an. Vielmehr zeichnete er mit den Fingern Kreise auf die blanke Holztischplatte.
    »Und du, Jak?«
    »Wie kommt es, Horter Drogo, daß ihr Kildois immer einen Namen führt?«
    Sein Lächeln ließ mich an die verdammten Eisgletscher im hohen Norden denken.
    »Aber das tun wir doch gar nicht. Wir tragen sie nur nicht offen vor uns her, das ist alles.«
    »Das habe ich begriffen – und was dein Mitmachen angeht, nun ja, da heiße ich dich gern willkommen.« Ich ließ meine Stimme freundlich klingen. Es wäre töricht gewesen, den Mann ohne Grund gegen uns aufzubringen.
    »Dann ist ja nichts Widriges geschehen.«
    Was er damit meinte, weiß ich nicht. Ich wußte nur, daß der alte unbeherrschte Dray Prescot ihn möglicherweise barsch aufgefordert hätte, sich klar auszudrücken.
    Er fuhr fort: »Wir kommen, wie du weißt, aus Balintol und meiden zumeist die Gesellschaft. Unsere Zahl ist nicht groß. Die führenden Familien kennen sich gut. Der Gebrauch von Familiennamen gilt als ... als ...«
    »Trink aus, Horter Drogo«, sagte ich, »und laß mich die andere Hälfte für dich holen.«
    Das schien mir damals eine gute Methode zu sein, das Gespräch zu beenden.
    Wieder einmal nahm ich mir vor, mich ausführlich mit Korero zu unterhalten, sobald ich nach Vallia zurückkehrte. Mein Gefährte, der mich mit seinen riesigen Schilden beschützte, war ein rätselhaftes Wesen aus einer rätselhaften Rasse, das stand für mich fest.
    Und natürlich war es Pompino, der bei meiner Rückkehr zum Tisch den Kildoi fragte: »Und du jagst diesen Rast Mefto, um ...«
    »Entweder bringe ich ihn um oder er mich.« Drogo ergriff den Humpen mit der linken unteren Hand. Die anderen sichtbaren drei Hände ballten sich zu Fäusten. »Mit dem Schwert werde ich mich ihm nicht stellen. Vielleicht ist er dann wirklich mit Sterben an der Reihe. Ich hoffe es jedenfalls inbrünstig.«
    Der Mann berief sich bei seinen Verwünschungen nicht auf Götter und Dämonen, wie es die meisten Kreger tun – auch darin ähnelte er Korero.
    »Du bist selbst kein Schwertkämpfer?«
    Er musterte mich über den Tisch, und seine Fäuste öffneten

Weitere Kostenlose Bücher